Mit dem Raiffeisenbank Kompetenzzentrum entstand in Steyr am Fluss Enns eine neue architektonische Landmarke. Die sanft changierende Außenfassade und die Innendecken der großzügigen Lobby erhielten durch die Anwendung einer Maler-Kreativtechnik ihre besondere Ausstrahlung. Zum Einsatz kamen Produkte des Perger Baufarben-Herstellers Synthesa.
Anstelle des ehemaligen Sport Eybl-Gebäudes an der Schönauerbrücke ließ die Real Treuhand Immobilien in einjähriger Bauzeit den viergeschossige, ab Brückenkante rund 2800 Quadratmeter große Bürokomplex errichten. Das Gebäude mit seiner leicht in der Mitte geknickten Form und der eleganten Fassaden wirkt wie ein Flaggschiff, das sich zum Fluss Enns und zur Altstadt hinüberbeugt.
"Dieses Gebäude soll einerseits die Seriosität einer Bank zum Ausdruck bringen, verbunden mit einem städtebaulichen Akzent an diesem sensiblen Brückenkopfstandort", sagt Gernot Hertl. Der Steyrer Architekt hat sich beim Wettbewerb der Raiffeisenbank Steyr für die Planung einer neuen Zentrale am Bergerweg gegen sechs weitere Büros durchgesetzt,
Die Fassade, auf einem fast durchgängigen Glas-Stahlkörper im Erdgeschoß aufgesetzt, erhält durch die versetzten Fenster mit den nach unten stark abgeschrägten Fenstersimsen ihren Charakter. Im obersten Geschoß wird die Abschrägung oberhalb der Fenster bis zur Gebäudekante hochgezogen. Dieses gestalterische Stilmittel ermöglicht ein spannungsreiches Spiel von Licht und Schatten.
Kreativtechnik sorgt für elegante Beton-Optik
Verstärkung erfährt dieser Eindruck durch die angewendete Kreativtechnik auf der Fassade mit dem Namen Authentico, um eine natürlich wirkende Beton-Optik zu erzielen. Die Technik basiert auf einem mineralischen Edel-Putz auf Kalk/Zement-Basis (Capatect MK Uniputz). Die Putzstruktur wurde auf einem 20 cm dicken Wärmedämm-Verbundsystem, ebenfalls von Capatect, aufgebracht.
Beim Auftrag werden die Strukturierungen im Putz nicht ganz zugezogen. Löcher bzw. Krater in der Oberfläche sind erwünscht und ergeben die charakteristische Oberflächenoptik. Als Abschluss wurde die Fläche mit Lasurkonzentrat nach dem Vorbild historischer Beschichtungen (Histolith Antik-Lasur) überarbeitet. Sie gibt den Flächen eine weiche Glätte, bei der die Struktur allerdings erhalten und haptisch wahrnehmbar bleibt.
„Vor dem Auftrag der Lasur kam als Zwischenschicht noch eine weiße, stark wasserabweisende Fassadenfarbe (Primasil von Synthesa) zur Egalisierung von Wasserläufern zum Einsatz. Das ist keine Standard-Technik, das Endergebnis mit der perlglatten Edelstruktur gibt dieser alternativen Technik aber Recht“, sagt Synthesa Architekten-Berater Gerald Fellinger, der das Projekt begleitete.
Ausgeführt wurden die Arbeiten an Fassade und Innenwänden vom Rohrbacher Malerbetrieb Praher und Mathä, der sich speziell als Wärmedämm-Spezialist mit hochwertigen Ausführungen in der Baubranche einen Namen gemacht hat.