Die PORR hat im Jahr 2019 eine Produktionsleistung von 5,6 Mrd. Euro erzielt und damit das Vorjahresniveau erreicht. Das Ergebnis vor Steuern wurde mit 37,4 Mio. Euro halbiert. Schuld daran sind vor allem ein missglücktes Projekt in Norwegen und ein hoher Preis- und Margendruck in Polen. Für Stabilität soll der starke Auftragsbestand von 7,1 Mrd. Euro sorgen. CEO Karl-Heinz Strauss ist überzeugt, dass die Bauwirtschaft trotz Corona durch die schon vielerorts angekündigten Konjunkturprogramme und eine Verstärkung der globalen Fundamentaltrends langfristig profitieren kann.
„Das vergangene Jahr hat Spuren in unseren Baumärkten hinterlassen. Das Ergebnis stellt uns nicht zufrieden, mit unserem Transformationsprogramm PORR 2025 ergreifen wir dafür konsequent die erforderlichen Maßnahmen,“ sagt Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR. „Das wirtschaftliche Umfeld bleibt auch im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie herausfordernd. Aber jede Krise ist auch eine Chance. Und diese werden wir aus einer führenden Position heraus wahrnehmen.“
Spitzenwerte im Auftragsbestand und bei der Leistung
Die PORR konnte im Jahr 2019 beim Auftragsbestand sowie bei der Produktionsleistung die Rekordwerte des Vorjahres wiederholen. Die PORR erzielte eine Produktionsleistung von EUR 5.570 Mio., ein leichter Rückgang von -0,4 % gegenüber dem Vorjahr. In den meisten wichtigen Märkten konnten aber Marktanteile gewonnen werden. Wesentliche Treiber waren die Zuwächse der Business Unit 2 – Deutschland (BU 2) sowie der Business Unit 1 – Österreich, Schweiz (BU 1). Der Rückgang in der Business Unit 3 – International (BU 3) war insbesondere auf das Auslaufen der Großprojekte in Katar zurückzuführen.
Der Auftragsbestand blieb mit einer Höhe von EUR 7,1 Mrd. nahe dem Rekordwert des Vorjahres. Der Auftragseingang belief sich auf EUR 5,5 Mrd. und folgt der selektiven Akquisitionsstrategie. Die PORR setzt konsequent die bereits begonnene Konsolidierung fort, um die Pipeline mit werthaltigen Aufträgen in den Heimmärkten zu füllen und sich so für die Zukunft zu rüsten. Neben einer Vielzahl von Projekten im Hochbau gewann die PORR insbesondere im Infrastrukturbau neue Aufträge. Den größten Auftragseingang im Jahr 2019 verzeichnete die PORR in Polen mit dem Design-Build-Auftrag zur Modernisierung der Bahnlinie LK131 zwischen Kalina und Rusiec Łódzki.
Ergebnis mit Einmaleffekten
Das Ergebnis vor Steuern erreichte EUR 37,4 Mio. und lag mit -57,6 % deutlich unter dem Vorjahreswert. Die im November angepasste Gewinnerwartung konnte erreicht werden. Der einmalige negative Ergebnisbeitrag eines Projekts in Norwegen sowie ein hoher Preis- und Margendruck in Polen wirkten sich nachteilig auf die Ergebnissituation aus. Hingegen zeigte die BU 1 eine Profitabilität auf hohem Niveau, deutliche Fortschritte wurden in der BU 2 erzielt.
Dividende
Der Aufsichtsrat und der Vorstand sind gemeinsam zu dem Ergebnis gelangt, dass die Ausschüttung einer Dividende in der aktuellen, durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Situation nicht geboten ist. Der Entfall der Dividende wird der Hauptversammlung als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie sowie aus Solidarität gegenüber allen Stakeholdern der PORR vorgeschlagen. Weitere Maßnahmen beinhalten die Inanspruchnahme der Kurzarbeit, die strikte Kontrolle aller Kosten und Investitionen sowie freiwillige Kürzungen von Managementgehältern.
Langfristiger Trend intakt
Durch die Ausbreitung des Coronavirus, insbesondere seit Anfang März 2020, haben sich die Rahmenbedingungen in den Heimmärkten der PORR signifikant verändert. "Jede Prognose ist seither mit großen Unsicherheiten behaftet", sagt Strauss. Die sich rasant verändernden Rahmenbedingungen und die hiermit verbundenen temporären Einschränkungen des persönlichen, öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens führen derzeit zu einer Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit der PORR. Die wirtschaftlichen Folgen für die Profitabilität der PORR werden im Wesentlichen von der Dauer dieser Krise, den Auswirkungen auf die konjunkturellen Entwicklungen in den betroffenen Ländern und den Maßnahmen seitens der öffentlichen Hand abhängen. Dafür ist die PORR bestens vorbereitet.
"Es besteht derzeit eine hohe Unsicherheit bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes der Coronakrise und der wirtschaftlichen Implikationen aus dem Shutdown. Eine seriöse Bewertung und Anpassung der im März kommunizierten Ziele 2020 ist daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich", so Strauss.
Mittel- und langfristig Sollten sich die Fundamentaltrends in der Baubranche aber weiterhin positiv auswirken. Das sind vor allem die unaufhaltsame Urbanisierung mit steigendem Bedarf an Infrastruktur und Wohnraum, ökonomische und soziale Faktoren und das Thema Digitalisierung, das Technologievorreitern wie der PORR zugutekommt. Durch diese Trends eröffnen sich auch in Zukunft weitere Wachstumschancen.