Das Coronavirus ist schuld, dass erstmals in der Geschichte des ETHOUSE Awards der Preis für energieeffizientes Sanieren nicht im Rahmen einer großen Galaveranstaltung verliehen wurde, sondern virtuell. Einen Tag vor der geplanten Veranstaltung erging der Erlass der Bundesregierung, Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen abzusagen. Das bereits bestellte Buffet wurde karitativen Zwecken zur Verfügung gestellt.
Zum bereits zehnten Mal würdigt der ETHOUSE Award Sanierungen, die das Thema Energieeffizienz ganzheitlich umsetzen und dabei auch architektonisch Impulse setzen. In den Kategorien »Privater Wohnbau«, »Wohnbau« und »Öffentliche Bauten« wurden vier Siegerprojekte ausgezeichnet.
Kategorie »Öffentliche Bauten«
In der Kategorie »Öffentliche Bauten« siegte das Projekt »Haus Penzing« von Karl und Bremhorst Architekten ZT GmbH und dem WDVS-verarbeitenden Betrieb DI Wilhelm Sedlak GmbH. Der Heizwärmebedarf des 1971 errichteten Seniorenheims wurde von 160 kWh/m2a auf 22,93 kWh/m2a reduziert. Im Zuge der Sanierung wurde der Passivhausstandard sowie eine optische und qualitative Aufwertung der Fassade und der Innenräume umgesetzt.
Kategorie »Privater Wohnbau«
Der Preis in der Kategorie »Privater Wohnbau« ging an das Zweifamilienhaus von U1architektur und dem Fassadenbauer Mate & Darko OG. Die Sanierung dieses Mehrgenerationenhauses in der Tiroler Ortschaft Rum wurde als ein mustergültiges Beispiel der Nachverdichtung im privaten Wohnbau ausgezeichnet. Unter Beibehaltung des ursprünglichen Grundrisses wurde die Nutzfläche von 169,6 m² (ohne Keller) auf 319,73 m² erweitert. Der Altbau aus den 1990ern und die Zubauten erhielten eine neue thermisch hochwertige Hülle und wird mittels Luft-Wasserwärmepumpe beheizt. So konnte der Heizwärmebedarf von 122,9 kWh/m2a auf 47,7 kWh/m2a im Erdgeschoß bzw. 34,5 kWh/m2a im Dachgeschoß reduziert werde.
Kategorie »Wohnbau«
Gleich zwei Preisträger gab es in der Kategorie »Wohnbau«. Die Sanierung des Goethehofs aus der Zwischenkriegszeit durch die GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung gemeinsam mit der ARGE Leyrer+Graf und der Sareno Objektisolierung zeigt auf, dass Denkmalschutz und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen Hand in Hand gehen können. Im Zuge der Sanierung wurden zahlreiche Fassadenkunstwerke restauriert, im Dachgeschoß 128 neue Wohnungen geschaffen und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Der Heizwärmebedarf wurde von 167,77 kWh/m2a auf 44,77 kWh/m2a reduziert.
Eine weitere Auszeichnung in der Kategorie »Wohnbau« bekommt das Projekt Mariahilferstraße 182 von trimmel wall architekten zt gmbh gemeinsam mit dem Verarbeiter Leyrer + Graf. Das nach einer Gasexplosion wiederaufgebaute Haus wurde auf Passivhausstandard ausgebaut, der Heizwärmebedarf verbesserte sich um 78,4 Prozent, von 119,53 kWh/m2a vor Sanierung auf 25,79 kWh/m2a.