Ein neuralgischer Übergang über den Donaukanal wird für die nächsten zwei Jahre zur Baustelle. Die Friedensbrücke wird 40 Jahre nach der letzten Instandsetzung des Tragwerkes in den nächsten Jahren gründlich bearbeitet.
Die Friedensbrücke in Wien zählt als wichtige Verbindung zwischen dem 9. und dem 20. Bezirk schon ohne Baustelle zu den Übergängen, wo es in den Stoßzeiten immer wieder zu Verzögerungen kommt. Lange wurde gewartet, bis die Instandsetzung der 83 Jahre alten Brücke jetzt von der MA 29 – Brückenbau und Grundbau in Angriff genommen wurde. Das Tragwerk ist zwar technisch in Ordnung, die Zeit hat aber ihre Spuren hinterlassen. Wassereintritte verursachten Rost, Fahrbahnübergänge sind nicht mehr in einem ansprechenden Zustand. Eine gründliche Erneuerung der Brücke wurde notwendig. Da sich die Wiener Brückenbauabteilung der Verkehrsbedeutung dieser Verbindung bewusst ist, wird die Brückeninstandsetzung in mehreren Abschnitten ausgeführt.
Die Baumaßnahmen wurden so geplant, dass das Ausmaß der Verkehrsbehinderungen nur das wirklich notwendige Ausmaß annimmt. Generell ist während der Bauzeit für Fußgänger- und Radverkehr auf jeden Fall eine Überquerung der Friedensbrücke möglich. Auch der Straßenbahnverkehr wird über die gesamte Bauzeit weiter über die Friedensbrücke erfolgen. Für den Autoverkehr sind die Einschränkungen im Sommer noch nicht so spürbar. Bis September 2009 gibt es zwar in Richtung des 20. Bezirks nur eine Fahrspur, die Überquerung der Brücke ist aber möglich. Nicht so ab Oktober 2009. Dann ist nämlich der Verkehr in Richtung des 20. Bezirks gesperrt. Die Umleitung erfolgt dann über die Roßauer Lände zur Augartenbrücke und von dort in den 20. Bezirk. Diese Behinderung wird für zirka sieben Monate andauern. In Richtung des 9. Bezirks wird auf jeden Fall über die gesamte Bauzeit eine Fahrspur in Richtung Julius-Tandler-Platz und eine Abbiegespur in Richtung Roßauer Lände vorhanden sein. Nach dieser Umleitungsphase verläuft der Verkehr bis zum Ende der Bauzeit mit einer Spur wieder in Richtung Brigittenau. Das geplante Bauende ist für Juli 2011 angelegt.
Die Geschichte der Friedensbrücke
An der Stelle der heutigen Friedensbrücke gab es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Übergänge zwischen den Landschaften. Bereits im 13. Jahrhundert gab es an der Mündung des Alsbaches einen Landeplatz für Schiffe sowie Rosstränken in diesem Gebiet, worauf sich auch noch der heutige Name »Roßau« bezieht. 1872 wurde an der Stelle die Stroheckbrücke erbaut, die bald darauf Brigittabrücke benannt wurde. Über diese Brücke lief bereits 1873 der Straßenbahnverkehr. Der aufkommende Verkehr setzte aber der Brücke im Laufe der Jahre derart zu, dass es 1924 zum Neubau der Brücke kam. Am 3. Oktober 1926 fand die Verkehrsfreigabe der jetzt neubenannten Friedensbrücke statt. Im 2. Weltkrieg wurde sie nicht sehr schwer beschädigt, sodass bereits am 12. Februar 1946 die Wiedereröffnung stattfand.
1969 bis 1971 wurde die Brücke um 6,80 Meter auf ihre derzeit Breite von 30 Metern ausgebaut. Außerdem wurden die Verlegung der Straßenbahngleise, die Errichtung der Straßenbahn-Haltestelleninsel in Richtung des 20. Bezirks, die Erneuerung der Brückengeländer und die Revision des alten Brückentragwerkes durchgeführt.
Infos
Mehr Informationen zur Baustelle und den einzelnen Bauphasen sind unter http://wien.at/verkehr/brueckenbau/baustellen/friedensbruecke.html abrufbar.