Johann Jessner aus Salzburg hat den Bundeswettbewerb der Hochbauer – ehemals Bundesjungmaurerwettbewerb - 2019 für sich entschieden.
Die besten heimischen Nachwuchs-Hochbauer stellten von 8. bis 10. Oktober an der BAUAkademie Wien ihr Können und Fachwissen unter Beweis. Unter Hochdruck und den Augen einer fachkundigen Jury arbeiteten die 21 besten Nachwuchs-Fachkräfte – darunter erstmals auch eine Teilnehmerin - eng aneinandergereiht an ihrer Wettbewerbsbaustelle.
Die Aufgabe: Die Erstellung eines Mauerwerks mit Gesimse, Grob- und Feinverputz. Der theoretische Teil des Wettbewerbs bildete ein zweistündiger schriftlicher Test über die Bereiche Fachrechnen, Fachzeichnen, Werkstoff- und Baustoffkunde sowie Arbeitssicherheit. Interessierten Schülern und Jugendlichen wurden die vielfältigen Karrierewege am Bau aufgezeigt.
Eine 12-köpfige Jury bewertete sowohl Optik als auch Präzision der Werkstücke. Jede Millimeterabweichung vom Lot bedeutete einen Abzugspunkt. Insgesamt hatte jeder Teilnehmer für sein Werkstück ein Punktekonto von 450, wobei der Theorieteil nochmals 50 Punkte einbringen konnte.
Nach Bewertung der Werke standen die Ergebnisse fest: Johann Jessner aus Salzburg holt sich nach drei fordernden Tagen den ersten Platz. Dahinter folgen Joachim Nimpf aus Niederösterreich und Lukas Knauseder aus Oberösterreich.
Um die Sieger des Bundeswettbewerbs der Hochbauer gebührend hochleben zu lassen, lud die Landesinnung Bau Wien zum Galaabend in das barocke Baujuwel Palais Schönburg in Wien. In feierlichem Ambiente wurden schließlich die mit Spannung erwarteten Sieger verkündet. Als Belohnung für die starke Leistung erhielten die drei Erstplatzierten einen Scheck über 2.000 (Platz 1), 1.500 (Platz 2) und 1.000 Euro (Platz 3).
Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel: „Die Errichtung und Instandhaltung von Bauwerken erfordern hochqualifizierte Mitarbeiter. Die Bauwirtschaft bildet diese im Rahmen der einzigartigen trialen Ausbildung aus. Wir wollen mit diesem Wettbewerb die besten Nachwuchskräfte vor den Vorhang holen und zeigen, welche Top-Leistungen unsere jungen Facharbeiter zuwege bringen.“
Rainer Pawlick, Landesinnungsmeister der Landesinnung Bau Wien und damit Gastgeber, erklärt: „Es macht mich stolz, dass der Bundeswettbewerb der Hochbauer heuer in Wien stattgefunden hat. Wir möchten diesen Anlass nützen, um nicht nur auf das hohe Leistungsniveau unserer Fachkräfte aufmerksam zu machen, sondern auch auf die tollen Chancen einer Baulehre: attraktive Einstiegsgehälter und spannende Aufgabenbereiche.“
Neue Bau-Lehrberufe ab 1.1.2020
Mit dem Lehrberufspaket II hat das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) im Juli 2019 neue Ausbildungsordnungen für Bauberufe beschlossen. Die neuen Verordnungen treten mit 1.1.2020 in Kraft. Die Baulehre wird damit attraktiviert und zukunftsfit gemacht.
Mit den neuen Berufsbildern gehen auch neue Bezeichnungen für Bau-Lehrberufe einher: Hochbau (aktuell: Maurer/in), Betonbau (aktuell: Schalungsbau), und Tiefbau (aktuell: Tiefbauer/in). Die neuen Berufsbilder tragen dem zunehmenden Einsatz von digitalen Geräten auf der Baustelle und den modernen Bautechniken Rechnung.
Tablets für Baulehrlinge
Um die digitale Kompetenz der Lehrlinge bestmöglich zu unterstützen, werden auch die Lernmethoden digitalisiert. Seit Herbst 2019 erhalten Baulehrlinge im 2. Lehrjahr im Zuge ihrer turnusmäßigen Einberufung an die BAUAkademien ein Tablet zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung sowie als Arbeitsbehelf in den Lehrbetrieben.
Bau-Kaderlehre
Einen Meilenstein im Bereich der Lehrausbildung bildet die neue vierjährige Bau-Kaderlehre. Sie wurde als Anreiz für besonders geeignete Lehrlingskandidaten geschaffen, die für eine Karriere als Bau-Führungskraft aufgebaut werden. Die Bau-Kaderlehre beinhaltet die Grundlagen von zwei Bau-Lehrberufen, eine vertiefte baubetriebswirtschaftliche Ausbildung sowie einen (frei wählbaren) technischen Schwerpunkt.