Nachdem die scheidende Regierung die geplante Wohnbauinvestitionsbank WBIB überraschend zu Grabe getragen hat, macht die Erste Bank nun einen Alleingang. Insgesamt 200 Millionen Euro werden in den sozialen Wohnbau fließen. Im Unterschied zur WBIB erfolgt die Finanzierung aber ohne Zuhilfenahme von staatlichen Garantien.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG Finanzierungsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Unterstützung von bezahlbarem Wohnraum in Österreich zur Verfügung. Die Erste Bank wird die bereitgestellten Mittel mit 100 Millionen Euro ergänzen, sodass in den kommenden drei Jahren insgesamt 200 Millionen Euro über die Erste Bank in den sozialen Wohungsbau fließen. Die Investitionsmittel können mit Fixzinssätzen von bis zu 28 Jahren Laufzeit vergeben werden. Damit ist es erstmalig möglich, das aktuelle, historisch niedrige Zinsniveau für den Neubau von Mietwohnungen durch die EIB-Refinanzierung auf fast drei Jahrzehnte abzusichern.
Damit setzt die neue Finanzierungsschiene vom Grundgedanken auf dem Konzept der Wohnbauinvestitionsbank auf, die im März 2018 von der Regierung überraschend zu Grabe getragen wurde. Im Unterschied zur WBIB erfolgt die Finanzierung aber ohne Zuhilfenahme von staatlichen Garantien.
Die Gelder sollen in Städten zum Einsatz kommen, wo die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen besonders hoch ist. Eine erste Tranche der EIB über 50 Millionen Euro wurde bereits im März 2019 unterzeichnet, die zweite Tranche über ebenfalls 50 Millionen Euro unterschrieben Stefan Dörfler, Vorstandsvorsitzender Erste Bank der oesterreichen Sparkassen, sowie der Vizepräsident der EIB, Andrew McDowell.