Freitag, Juli 05, 2024
Gegen den Trend
Foto: iStock

2018 war auch in Österreich geprägt von der Hochkonjunktur, 2019 beginnt sich das Klima einzutrüben. Einzig die Bauwirtschaft trotzt dem Abschwung. Eine hohe Auslastung und volle Auftragsbücher sorgen für Hochstimmung bei den Unternehmen. Auch im europäischen Vergleich schlägt sich die heimische Baubranche wacker, mit der Dynamik Osteuropas kann man aber nicht mithalten.

Die österreichische Wirtschaft befindet sich nach wie vor in der Hochkonjunktur. 2018 fällt das BIP-Wachstum mit 2,7% deutlich höher aus als im Durchschnitt des Euro-Raumes. Bestimmend dafür ist laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO vor allem die rege Industriekonjunktur, aber auch die meisten anderen Wirtschaftsbereiche expandieren kräftig. 2019 wird sich die Konjunktur allerdings abkühlen, das WIFO rechnet nur noch mit einem Wachstum von 2 %. Dass die Kurve nach unten zeigt, bestätigt auch der Konjunkturindikator der Bank Austria. Demnach hat die

Konjunkturstimmung im Laufe des Jahres 2018 kontinuierlich abgebaut und im Dezember den tiefsten Wert seit 20 Monaten erreicht. »Angesichts der deutlich steigenden Sorgen um die globale Konjunktur, die unter anderem zu starken Schwankungen an den Aktienbörsen in den vergangenen Wochen führten, hat sich die Stimmung in der exportorientierten Industrie Österreichs mit Jahresende 2018 rasant verschlechtert. Auch in anderen Wirtschaftsbereichen und in der Verbraucherstimmung schlägt sich die steigende Verunsicherung mittlerweile negativ nieder«, erklärt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Einzige Ausnahme ist die Bauwirtschaft. »Da hat zum Jahreswechsel die Hochstimmung sogar zugenommen.« 

Dass sich der Bau erfolgreich gegen den negativen Stimmungstrend stemmt, liegt an der immer noch enorm hohen Auslastung  und der guten Auftragslage. Im Vergleich zu 2017 ist der durchschnittliche Auftragspolster der Bauwirtschaft um rund 10 % gewachsen, der Umsatz ist um rund 8 % gestiegen. Und auch die realen Bauinvestitionen unter Berücksichtigung von Preiswachstum und Inflation haben 2018 deutlich zugelegt (siehe Kasten).

Erfolgreiche Unternehmen

Die positive Stimmung lässt sich auch mit harten Fakten unterlegen, und zwar quer durch alle Teilbereiche der Bauwirtschaft. Der Amstettner Schalungsspezialist Doka blickt ebenso auf ein Rekordjahr zurück wie Wienerberger. 3,3 Milliarden Euro hat der weltgrößte Ziegelproduzent 2018 umgesetzt, das bereinigte EBITDA liegt zwischen stolzen 460 und 470 Millionen Euro. Und auch die Vertreter der Bauindustrie haben allen Grund zu jubeln und positiv in die Zukunft zu blicken. Die Strabag hat Ende November den Ausblick für das Gesamtjahr nach oben angepasst. Anstelle der erwarteten knapp 15 Milliarden Euro Produktionsleistung sollte die Leistung Vorstandsvorsitzender Thomas Birtel auf »spürbar über 15 Milliarden Euro steigen«.  Dazu kommt ein Auftragsbestand von knapp 18,2 Milliarden Euro, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 13 %.

Ganz ähnlich, wenn auch eine Nummer kleiner stellt sich die Situation bei der Porr dar. Beim zweitgrößten Bauunternehmen rechnet man für 2018 mit einer Produktionsleistung von 5,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von rund 12 %. Der aktuelle Auftragsbestand hat um 17,7 % auf 6,8 Milliarden Euro zugelegt.

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
15. März 2024
Moos auf dem Dach sieht zwar eine Weile ganz hübsch aus, aber zu viel kann dann doch auch die Funktion des Daches beeinträchtigen. Flechten, Algen, Vogelkot und andere Schmutzablagerungen hingegen seh...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...
Fujitsu
05. April 2024
Die IT-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher dominierten zentralisierte Rechenzentren, ein neuer Trend favorisiert nun aber eine verteilte IT-Infrastruktur. Diese erstreckt...

Log in or Sign up