Die gemeinnützigen Bauträger sind eine wesentliche Säule des heimischen Wohnbaus. Mit einem Neubauvolumen von 2,8 Milliarden Euro konnten sie im Jahr 2017 ihre Bauleistung gegenüber dem Vorjahr um mehr als 11 % auf 17.010 Wohneinheiten steigern. Zusätzlich wurden knapp 900 Millionen Euro in die Sanierung investiert. Damit sorgen die gemeinnützigen Bauvereinigungen für fast ein Viertel aller Wohnbauinvestitionen und sichern fast 90.000 Arbeitsplätze. Der Bau & Immobilien Report hat sich umgehört und präsentiert einige aktuelle Highlights gemeinnütziger Bauträger.
Familienwohnbau: Felbigergasse 31. Wien
Zwischen Linzer Straße und Hütteldorfer Straße in Wien-Penzing errichtet die Familienwohnbau ein Niedrigenergiehaus mit insgesamt 80 freifinanzierten Eigentumswohnungen samt hauseigener Tiefgarage. Dafür wird ein aus drei Stiegen bestehender Neubau mit einem Bestandsgebäude zu einem Gesamtkomplex verbunden. Das Projekt umfasst 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen und verspricht idealen Wohnraum für Singles, Paare und Familien. Sämtliche Wohnungen verfügen über Freiflächen wie Loggia, Balkon oder Terrasse, einige der Erdgeschoß-Wohnungen haben einen kleinen Eigengarten in den Innenhof.
Die Wärmeversorgung erfolgt mittels Fernwärme und Fußbodenheizung in den Wohnungen, eine kontrollierte Wohnraumlüftung soll für angenehmes Raumklima sorgen.
Baubeginn: Ende 2017
Fertigstellung: Herbst 2019
Wohneinheiten: 80
HWB: 25,3 kWh/m²a
Architektur: wafler architektur zt gmbh
Baufirma: Steiner Bau GmbH
Projektvolumen: k.A.
Gewog: Generationenwohnen 21, Wien
Das Projekt Generationenwohnen 21 der Gewog in der Anton Schall-Gasse in Wien Floridsdorf verspricht Wohnen für alle Generationen in grüner Umgebung. Dafür sollen eine Vielfalt an geförderten Mietwohnungen und zusätzlich spezielle Angebote für gemeinschaftliches Wohnen sorgen. Das Projekt bietet einen Wohn-Cluster »Neue Wahlfamilie«, zwei »Wohngruppen für Fortgeschrittene 55+« und ein Wohnheim für Senioren. Ziel ist bei allen Wohnformen eine individuelle, bedarfsgerechte Versorgung mit attraktiven Wohn- und Betreuungsangeboten, mit so viel Selbständigkeit und Selbstorganisation wie möglich und so viel kompetenter »Sicherheit im Hintergrund« wie notwendig. Ein professioneller Sozial- und Pflegedienst findet durch den Betreiber Cura Domo des Wohnheimes für Senioren statt und bietet damit einen Stützpunkt für Beratung, mobile Hilfe und Betreuung in der Wohnanlage.
Baubeginn: Anfang 2017
Fertigstellung: November 2019
Wohneinheiten: 81
Architektur: Hermann & Valentiny u. Partner
Generalunternehmer: ARGE Swietelsky - Dywidag
Projektvolumen: 9,1 Mio. €
Neue Heimat OÖ: Haidpark, Ansfelden
Mit dem Wohnprojekt Haidpark entsteht im Ansfeldner Stadtteil Haid ein neues lebendiges Wohnviertel mit großzügig angelegten Grünflächen. Dabei setzt das Projekt auf eine Mischung aus modernem Wohnen, grüner Umgebung, individueller Architektur und guter Infrastruktur. Das Zentrum des Areals bildet ein Wegkreuz, um welches vier einzelne Wohnquartiere mit insgesamt 365 geförderten Mietwohnungen entstehen.
Die Neue Heimat Oberösterreich wird ein Quartier mit 91 Mietwohnungen in zwei Bauabschnitten errichten. Jede Wohnung ist je nach Typus mit Loggia, Balkon oder Terrasse ausgestattet. Durch die westliche Ausrichtung können die Mieter ihren individuellen Freiraum in der Nachmittags- und Abendsonne genießen.
Baubeginn: September 2016
Fertigstellung: September 2018
Wohneinheiten: 91
Architekt: lassy architektur + raumplanung ZT GmbH
Generalunternehmer: Simader Baumeister und Zimmermeister GmbH
Projektvolumen: k.A.
ÖSW: Sirius, Wien
Die ÖSW AG und die WBV-GPA errichten in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Architekturbüro Helen & Hard und der Werkstatt Grinzing im Seeparkquartier im Herzen von Aspern Seestadt an der Janis-Joplin-Promenade in Wien 22 ein vielseitiges Bauwerk direkt am See.
Das multifunktionale Ensemble Sirius setzt sich aus dem Gästehaus der Universität Wien und der TU Wien, bestehend aus rund 140 Serviced Apartments mit eigenem Concierge-Service, 113 freifinanzierten Eigentumswohnungen sowie unterschiedlichen Büro-, Handels- und Gewerbeflächen, zusammen. Neben einem modernen Mehrzweck-Turnsaal wird auch eine Wiener Volkshochschule mit umfangreichem Angebot vor Ort eingerichtet.
Das Gebäudeensemble, in Form von abgetreppten begrünten Etagen, errichtet in Stahlbetonbauweise mit hinterlüfteter Holzfassade, umschließt einen grünen Innenhof. Die Anlage ist in drei Gebäudeteile eingeteilt, die jeweils über einen verglasten mehrgeschoßigen »Magic Cave« im Erdgeschoß verfügen. Ein »Magic Cave« wird das Concierge-Service des ProfessorInnen-Gästehauses beherbergen. Die beiden anderen können künstlerisch und kreativ bespielt werden. Zudem zeichnet sich das Projekt durch die optimale Lage am Seepark mit wunderschönem Blick über den See aus.
Baubeginn: Juni 2018
Fertigstellung: Frühjahr 2020
Wohneinheiten: 140 Eigentumswohnungen, 112 servicierte Apartments
Architektur: Helen & Hard AS (Norwegen)
Generalunternehmer: Porr
Projektvolumen: 48 Mio. €
Schwarzatal: Gleis 21, Wien
Das partizipative, geförderte Wohnprojekt Gleis 21 entsteht im Zentrum des neuen Stadtentwicklungsgebietes »Leben am Helmut-Zilk-Park« am Hauptbahnhof Wien. Das Haus für gemeinschaftliches Wohnen will sowohl nach innen als auch nach außen kommunizieren und unter anderem durch die mediale Gestaltung einen vielfältigen Lebensraum erzeugen, der den BewohnerInnen und dem Grätzl die Chance eröffnet, gemeinsam Urbanität zu leben.
Baubeginn: Dezember 2017
Fertigstellung: Frühjahr 2019
Wohneinheiten: 34
Architektur: einszueins architektur ZT GMBH
Baufirma: Weissenseer Holz-System- Bau GmbH
Projektvolumen: k.A.
Vogewosi: Betreutes Wohnen Heribrandstraße, Hörbranz
In Hörbranz hat die Vogewosi in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein Projekt mit 16 betreuten Wohnungen, einer Wohngruppe sowie Räumlichkeiten für den mobilen Hilfsdienst und den Krankenpflegeverein realisiert. Die multifunktionale Wohnanlage verfügt über eine direkte bauliche Anbindung an das Pflegeheim Josefsheim. Errichtet wurde das Projekt als Passivhaus mit einem errechneten Heizwärmebedarf von 15 kWh/m²a. Das Grundstück an der Heribrandstraße wurde der Vogewosi im Zuge eines 70-jährigen zinsgünstigen Baurechts überlassen. Der Anteil der Wohnbauförderung und der Vogewosi-Eigenmittel an der Gesamtfinanzierung der Wohnungen und der Wohngruppe beträgt stolze 89 Prozent.
Baubeginn: Juli 2016
Fertigstellung: April 2018
Wohneinheiten: 16
HWB: 15 kWh/m²a
Architektur: walser + werle architekten zt gmbh
Generalunternehmer: Einzelvergaben
Projektvolumen: 5,9 Mio. €
Best Practice: Vorzeigeprojekt in Sachen Energieeffizienz, Erneuerbare und Wohnkomfort
In Sommerein, am Fuße des Leithagebirges, entsteht zurzeit der »Wohnpark Wolfsbrunn« mit 14 Reihenhäusern mit einer Nettonutzfläche von je 142 m². Es handelt sich dabei um den ersten mehrgeschoßigen sozialen Wohnbau Niederösterreichs mit thermischer Bauteilaktivierung (TBA). Für die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Südraum ist die TBA Neuland. Jörg Hoffmann, Geschäftsführer Südraum, freut sich, nun zu den Vorreitern zu zählen: »Beeindruckend war für mich vor allem, wie sich bei diesem Projekt alle Beteiligten – vom Architekten bis zu unseren Fördergebern – eingebracht haben. Ohne diese konstruktive Zusammenarbeit wäre die Realisierung des Bauvorhabens nicht möglich gewesen.«
Bei der Implementierung der TBA in massive Decken – und/oder Wände und Böden – fallen praktisch keine Mehrkosten für die Speichernutzung an. »Gelingt es, den Energiespeicher Beton unter Zuhilfenahme von Wärmepumpen zu jenen Zeiten zu beladen, in denen erneuerbar bedingte Leistungsspitzen im öffentlichen Netz vorhanden sind, kann die Gebäudemasse einerseits lastausgleichend als thermischer Energiespeicher für das öffentliche Stromnetz fungieren, andererseits kann der Anteil erneuerbarer Energie zum Heizen und Kühlen von Gebäuden ganz erheblich gesteigert werden«, ist Sebastian Spaun von der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie VÖZ überzeugt. Um die Wirkungsweise der TBA über thermischen Komfort und Energieverbrauch messbar darstellen zu können, werden bei diesem Projekt eine Vielzahl an Sensoren verbaut, die Betriebsdaten in der Nutzung liefern.
Baubeginn: September 2018
Fertigstellung: Herbst 2019
Häuser: 14
Bauträger: Südraum
Architektur: AW/Architekten
Energieplanung: FIN – Future is now
Baufirma: Pfnier
Projektvolumen: k.A.