Samstag, Dezember 21, 2024
Die Werkzeuge der Bauunternehmen
Foto: Thinkstock

Die alljährliche Umfrage des Bau & Immobilien Report zeigt, welche CAD- und AVA-Programme in den heimischen Bauunternehmen tatsächlich zum Einsatz kommen und welche Rolle Building Information Modeling im beruflichen Alltag heute schon spielt. Erstmals abgefragt wurden heuer auch die größten Hürden, mit denen sich Bauunternehmen bei der Einführung von BIM konfrontiert sehen.

Der Bau & Immobilien Report hat auch heuer wieder die österreichischen Bauunternehmen befragt, mit welchen CAD- und AVA-Programmen sie arbeiten. Dabei wurden die Ergebnisse aus dem Vorjahr auch heuer wieder bestätigt. Bei der Planungssoftware vertraut mit 36,3 % die große Mehrheit auf das klassische AutoCAD, bei der Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware hat auch in diesem Jahr Auer Success mit 48,3 % die Nase weit vorne. Interessant ist die hohe Zahl der Totalverweigerer: 12,82 % der befragten Bauunternehmen verzichten ganz auf eine CAD-Software, sogar 29,27 %, und damit fast jeder dritte, auf eine AVA-Software.

Halbmonopol-Markt CAD

Hinter Branchenprimus AutoCAD ist es in diesem Jahr zu einem Positionswechsel gekommen.  ArchiCAD hat mit 25,5 % Allplan mit 20,6 % vom zweiten Platz verdrängt. Dahinter folgt mit Respektabstand Revit mit 4,9 %. Damit zeigt sich einmal mehr, dass der Markt für CAD-Software fest in der Hand zweier Konzerne ist. Vier von fünf heimischen Bauunternehmen vertrauen auf Lösungen aus dem Hause Autodesk oder der Nemetschek-Gruppe.

Positiv für alle Hersteller ist die generell hohe Zufriedenheit der User mit den verwendeten Programmen. Die besten Noten stellen die User ArchiCAD (Durchschnittsnote: 1,4) aus, gefolgt von ARCHline.XP (1,6) und Allplan (1,7). Diese Zufriedenheit spiegelt sich auch einer Produkttreue wider, die nibelungenartige Ausmaße annimmt. Nur knapp fünf Prozent denken aktuell über einen Softwarewechsel nach. Die Wechselwilligen tendieren dabei vor allem zu Revit, Abisplan und ArchiCAD.

Auer Success ohne Konkurrenz

Noch eindeutiger als bei der Planungssoftware fällt das Ergebnis in Sachen Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware aus. Mit 48,3 % liegt Auer Success unangefochten an der Spitze. Auf den Plätzen folgen ABK-AVA (12,6 %), Abis-AVA (9,2 %) und Nevaris (8,1 %).

Die besten Userwertungen gibt es für Nevaris (Durchschnittsnote: 1,2), gefolgt von ORCA AVA, Auer Success und ABK-AVA (je 1,7). Aktuell denken rund sechs Prozent ernsthaft über einen Softwarewechsel nach, davon profitieren hauptsächlich Nevaris und weiterhin Auer Success.

BIM in der Warteschleife

Wie in den letzten Jahren haben wir auch heuer wieder gefragt, welche Rolle BIM schon heute  spielt. Und nach wie vor ist BIM im Arbeitsalltag der Bauunternehmen nicht angekommen. Nur für knapp 10 % spielt BIM heute eine »sehr große« oder »eher große«  Rolle. Der große Rest hat BIM nicht viel am Hut, in drei von vier Bauunternehmen spielt BIM »keine« Rolle. Den Blick nach vorne gerichtet, gehen rund 30 % davon aus, dass BIM in Zukunft eine »sehr große« oder »eher große« Rolle spielen wird.  

Die größten Hürden für BIM

Erstmals hat der Bau & Immobilien Report auch abgefragt, wie es um die konkreten Pläne der Bauunternehmen in Sachen BIM-Implementierung steht. Demnach arbeiten 11,29 % bereits jetzt zumindest fallweise mit BIM, immerhin 27,42 % planen, in den nächsten drei Jahren BIM einzuführen. Interessant sind vor allem die Hürden, denen sich die Bauunternehmen dabei gegenüber sehen. Am häufigsten wird BIM in einer gestützten Abfrage als »ungeeignet für den eigenen Betrieb« wahrgenommen, dahinter folgen aber schon technische Themen wie »Komplexität« und »fehlendes Know-how und Personal«. Ungestützt empfinden viele Umfrageteilnehmer den »problematischen Datenaustausch« und die »fehlenden Schnittstellen« als größte Hürden. Und schließlich erweist sich auch die Tatsache, dass noch zu wenig Unternehmen mit BIM arbeiten und es nur bei den wenigsten Projekten eingefordert wird, als Bremsklotz für BIM.

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