Die Mitgliedsunternehmen des Fachverbands Steine-Keramik verzeichneten im Jahr 2017 zwar ein Umsatzwachstum von 3,62 %, zu verdanken ist das in erster Linie aber den Industriezulieferern. Die bauaffinen Branchen freuen sich zwar über hohe Absatzmengen, haben aber mit einem anhaltend niedrigen Preisniveau zu kämpfen.
Der Gesamtumsatz der Stein- und keramischen Industrie stieg um 3,62 % auf 3,53 Milliarden Euro. Dabei lagen die bauaffinen branchen mit 2,53 % deutlich unter dem BIP-Wachstum von 3%. Die stärksten Umsatzzuwächse verzeichneten im vergangenen Jahr die im urbanen Bereich starke Naturwerksteinindustrie (+15,87%) sowie die industrienahen Branchen wie die Feinkeramische Industrie (+10,58%), die Feuerfestindustrie (+8,70%) und die Schleifmittelindustrie (+6,26%). Weiters erzielte auch die Beton- und -fertigteilindustrie durch einen starken Industrie- und Hochbau ein Plus von 8,20%. Rückläufige bzw. stagnierende Ergebnisse mussten u.a. die Ziegel- und -fertigteilindustrie (-1,21%), die Transportbetonindustrie (-1,00%), die Kalkindustrie (-0,96%) und die Schotterindustrie (-0,29%) hinnehmen.
Forderungen an die Politik
Um die trotz allem positive Entwicklung auch für 2018 sicher zu stellen, formuliert der Fachverband auch einige klare Forderungen die Politik. „Konkret geht es uns um die Forcierung heimischer Baustoffe, um eine Regionalitäts- und eine Infrastrukturoffensive“, so Manfred Asamer, Obmann des Fachverbands. Um Arbeitskräfte vor Ort zu halten und der Landflucht entgegen zu wirken, brauche es auch abseits der großen Achsen eine funktionierende Infrastruktur. Gestärkt werden könnte der ländliche Raum laut Fachverband auch durch die Verankerung heimischer Baustoffe bei öffentlichen Ausschreibungen. Dafür brauche es aber eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für alle Baustoffe. Denn während der Abbau und der Einsatz mineralischer Rohstoffe zumeist in unmittelbarer räumlicher Nähe stattfindet, wird einmal mehr kritisiert, dass bei vielen alternativen Baustoffen, die über mehrere Stationen nach Österreich geliefert werden, allen voran Holz, kaum feststellbar sei, aus welchem Land sie tatsächlich stammen. „Nur mittels Nachweispflichten kann garantiert werden, dass die ökologischen Vorteile der kurzen Transportwege und der regionalen Wertschöpfung ausgeschöpft werden“, betont Asamer.