BIM und die Digitalisierung in Gebäuden standen im Fokus des heurigen Business Treffs von Siemens. Die zentrale Botschaft: Wenn man es richtig macht, bringt die Zukunft effizientere Prozesse, niedrigere Kosten, weniger Zeitaufwand und höhere Qualität über den gesamten Lebenszyklus.
Die Zukunft der Baubranche ist digital und beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz, alle Beteiligten sind ideal miteinander verbunden. Schwankende Terminpläne und Kosten, Qualitätsmängel, Planungsfehler oder unvollständige Pläne sowie mangelnde Kooperation gehören der Vergangenheit an. Einfallsreichtum und Zukunft mit BIM sowie Digitalisierung bedeuten neben klaren Strukturen effiziente Prozesse, niedrigere Kosten, weniger Zeitaufwand und höhere Qualität über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. Das war die zentrale Botschaft des heurigen Business Treffs von Siemens. Digitalisierungsspezialist Leonhard Muigg nannte dazu Zahlen: 80 % der Kunden erwarten visualisierte Daten, 69 % verbesserte Serviceprozesse. 65 % der Kunden wünschen sich ortsunabhängigen Zugriff auf ihre Daten, 50 % erwarten sich neue digitale Services. Die Time To Market muss kürzer und schneller werden, es braucht Optimierung in Fertigung und Produktionsprozess.
Der Weg zum Twin
Der Weg zum digitalen Gebäudezwilling wurde den rund 350 Gästen in der Ottakringer Brauerei mit der Vorstellung des Vermessungsroboters NavVis 3D Mapping Trolley der Partnerfirma FIM-Vermesser (einer Kooperation der Vermessung Schubert ZT St. Pölten und dibau-ZT Wien) eindrucksvoll präsentiert. »Das Gerät ist mit sechs hochauflösenden Systemkameras, drei hochauflösenden Laserscannern sowie Sensoren für Wifi, Beacon und Magnetfeld ausgestattet«, informierte Edmund Bauer, Zivilingenieur für Bauwesen vom Partnerunternehmen dibau-ZT und Professor an der Camillo Sitte Lehranstalt Leberstraße für die Fachbereiche CAD und FM. Bauer arbeitet seit vielen Jahren mit 2D-Plänen und BIM-3D-Gebäudemodellen inkl. der erforderlichen Vermessungs- und Bauaufnahme. In kürzester Zeit kartiert der zum Patent angemeldete Trolley die Umgebung.
Foto: Der 3D Mapping Trolley von Vermessung Schubert schafft mit seinen Systemkameras, Laserscannern und Sensoren die Basis für die digitale Bestandsaufnahme des Gebäudes.
Die M3-Mapping-Technologie erfasst in nur einem Arbeitsgang hochauflösende 360°-Panoramafotos mit zentimetergenauen 3D-Laserscans, koppelt diese dauerhaft zu einem virtuellen 3D-Gebäudemodell und stellt diese digitale 3D-Kopie des Gebäudes per innovativem und funktionalem Web-Viewer zur Verfügung. Das Ergebnis sind Panoramalandschaften, die sich zentimetergenau mit Informationen ergänzen lassen – für Neubauten, Sanierungen, Umbauten ebenso wie für Refurbishments. Ein browserbasierter IndoorViewer ermöglicht Orientierung im Gebäude, Wegfindung, präzise Punkt-zu-Punkt-Messungen sowie die Interaktion mit beliebig hinterlegten Points of Interest. PoI sind dabei z.B. Brandmelder, Thermostate oder Ventile. Kevin Bauer von Siemens: »Für die Erstellung des BIM-Modells bedarf es dann einer Objektbibliothek. Die Produktdatenblätter sind dabei standardisiert, denn ohne Standardisierung ist keine Automatisierung möglich.« Damit entsteht eine durchgehende Datenkette vom Bau bis zum Betrieb.
»Neben allen anderen hinlänglich bekannten Vorteilen BIM-basierender Planungen können wir jetzt zusätzlich noch einen völlig neuen Mehrwert bieten«, kündigte Bauer an. Das BIM-3D-Gebäudemodell des Planers, beispielsweise modelliert mit Autodesk Revit, wird mit der im Zuge der Mappings erstellten 3D PointCloud »as built« verglichen und die Abweichungen direkt in der PointCloud dokumentiert, wobei der Grad der Abweichung farblich dargestellt wird.