Altholz wird bislang entweder thermisch genutzt oder zerkleinert zu Spanplatten verarbeitet. Ziel des EU-Projekts CaReWood ist es hingegen, den Rohstoff mehrfach wiederzuverwerten – etwa für den Hausbau oder um Möbel daraus herzustellen.
Holz lässt sich nicht nur auf unterschiedliche Weise einsetzen, sondern auch mehrfach nutzen. In Europa gibt es eine solche Kaskadennutzung allerdings erst ansatzweise, Altholz wird in der Regel zu Spanplatten verarbeitet oder thermisch verwertet. Das EU-Projekt CaReWood, kurz für Cascading Recovered Wood, hingegen verfolgt das Ziel, Gebrauchtholz mehrfach wiederzuverwerten. »Beim Gebäuderückbau etwa fallen große Mengen Bauholz in hervorragender Qualität an, die sich prinzipiell recyceln lassen. Dies trifft auch auf Althölzer zu, die oberflächlich mit Holzschutzmitteln behandelt wurden. Es gilt, Techniken zur Wiederverwertung von in großen Stücken vorliegendem Gebrauchtholz zu entwickeln, also die Balken als solche zu erhalten«, erläutert Peter Meinlschmidt, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI. Aufgabe des Physikers und seiner Kollegen war es, geeignete Messtechniken zu identifizieren, um Kontaminationen im Holz zu erkennen und effiziente Verfahren zur Oberflächenreinigung zu etablieren.
Das Ergebnis der Untersuchungen: »Wenn man die Deckschichten wenige Millimeter tief abtrennt, so ist das ausreichend, um das Holz frei von unerwünschten Stoffen zu machen«, sagt der Forscher. Zum Reinigen der Oberflächen wendeten die Forscher unterschiedliche Verfahren an: Neben rotierenden Bürsten und diversen Sandstrahlenmitteln wurde auch abgesägt und gehobelt.
Mit CaReWood wollen die insgesamt 15 Projektpartner, darunter auch die Boku Wien, auch einen Beitrag zum Umweltschutz liefern. »Wälder werden europaweit wieder vermehrt abgeholzt, Primärholz ist im Rückgang begriffen«, weiß Meinlschmidt.