Donnerstag, Juli 04, 2024

Die österreichische Zementindustrie hat 2016 ein Umsatzplus von knapp drei Prozent erreicht. Zudem gelang den heimischen Zementunternehmen ein historischer Tiefststand beim CO2-Ausstoß. Auch bei der Verwendung von Ersatzbrennstoffen ist die österreichische Zementindustrie weltweit die Nummer 1. Um Spekulationen und unfairen Wettbewerb einzudämmen, fordert die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) eine Reform des Emissionshandels.

Die acht produzierenden Unternehmen der VÖZ konnten 2016 ein Produktionsvolumen von 4,8 Millionen Tonnen Zement und damit ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber 2015 (4,6 Mio. t) erreichen. Damit wurde ein Umsatz von 400 Millionen Euro mit einem Plus von 2,9 Prozent erwirtschaftet (2015: 388 Mio. €). Die Bruttowertschöpfung ist um 6,1 Prozent auf 167 Millionen Euro gestiegen.
Im weltweiten Vergleich ist es der heimischen Branche gelungen, den geringsten CO2-Ausstoß pro Tonne erzeugtem Zement vorzuweisen. Dieser ist im Vergleich zu 2015 weiter gesunken und hat 2016 einen historischen Tiefstand erreicht. Die österreichische Zementindustrie ist Branchenweltmeister und nimmt international eine Vorreiterrolle ein. VÖZ-Geschäftsführer Sebastian Spaun: „Nirgendwo wird Zement klimafreundlicher hergestellt als in Österreich. Unsere Betriebe haben eindeutig bewiesen, dass Industrieproduktion nicht im Widerspruch zum Klimaschutz steht. Würde die gesamte Zementindustrie in der EU nach österreichischen Umweltstandards produzieren, könnten 15 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.“

Nr. 1 bei Verwendung von Ersatzbrennstoffen
78 Prozent ihres thermischen Energiebedarfs deckt die heimische Zementindustrie mit Ersatzbrennstoffen ab und ist somit auch in diesem Bereich mit Abstand Weltmeister. Der globale Durchschnitt liegt bei 16 Prozent, der EU–Durchschnitt bei 41 Prozent. „Der frühzeitige Fokus auf nachhaltige Forschung und Entwicklung sowie die Verwendung alternativer Energiequellen in Verbindung mit innovativen Baustoffen kommt uns jetzt zugute“, ist Spaun überzeugt.

Dynamische Allokation für Emissionszertifikate
Die europäische Industrie ist im internationalen Vergleich durch hohe Energie und Klimaschutzkosten überdurchschnittlich belastet. Bei Emissionen gelten in der aktuellen Handelsperiode (2013-2020) Benchmarks, die aus den besten 10 Prozent aller Anlagen einer Branche in Europa gebildet werden. „Die Anzahl der zugeteilten Zertifikate orientiert sich an den historischen Produktionsmengen und berücksichtigt nicht Effizienzsteigerungen, Produktionsschwankungen oder die reale Wirtschaftssituation. Das öffnet Spielraum für Spekulationen und Wettbewerbsverzerrungen“, meint VÖZ-Vorstandsvorsitzender Rudolf Zrost. Die Zementindustrie fordert daher eine dynamische Zuteilung der Zertifikate, um diese Parameter zu berücksichtigen. Eine einfache Lösung ist die nachträgliche Anpassung der Zuteilung an die tatsächliche Produktionsmenge. Damit wird der Bedarf an Zertifikaten punktgenau getroffen.

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
15. März 2024
Moos auf dem Dach sieht zwar eine Weile ganz hübsch aus, aber zu viel kann dann doch auch die Funktion des Daches beeinträchtigen. Flechten, Algen, Vogelkot und andere Schmutzablagerungen hingegen seh...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...
Fujitsu
05. April 2024
Die IT-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher dominierten zentralisierte Rechenzentren, ein neuer Trend favorisiert nun aber eine verteilte IT-Infrastruktur. Diese erstreckt...

Log in or Sign up