Gedeckte Steildächer liegen wieder im Trend. Sie sind beständiger und ökologischer als Flachdächer.
Lange Zeit waren sie verpönt: die Steildächer. In der modernen Architektur galten sie als Ausdruck von Traditionalismus und Rückwärtsgewandtheit. Dächer von Ein- und Mehrfamilienhäusern, Hotels und Betriebsgebäuden mussten flach sein. Doch in Zeiten, in denen Energiekennzahlen und Wertbeständigkeit an Bedeutung gewinnen, besinnt man sich zunehmend der Vorzüge eines Steildachs. Denn ein Dach muss viele Funktionen erfüllen: Es schützt das Haus vor Wasser, Witterung und direkter Sonneneinstrahlung. Und es muss für den Abtransport der Luftfeuchtigkeit im Hausinneren sorgen. Vor allem aber muss ein Dach dicht sein.
Ein Steildach mit schuppenförmiger Deckung habe in der Regel eine längere Lebensdauer als Flachdächer, meint Günter Prirschl, Leiter der Anwendungstechnik bei Bramac Dachsysteme. Da ein Steildach außerdem immer als hinterlüftete Konstruktion ausgeführt wird, könne die Feuchtigkeit leichter diffundieren, anstatt in der Dachkonstruktion zu bleiben. Undichte Stellen in der Dachabdeckung könnten bei Dachsteinen darüber hinaus schnell und einfach behoben werden, während beim Flachdach ganze Dachbahnen und Abdeckelemente ausgetauscht werden müssten, so Prirschl.
Nicht außer Acht lassen sollte man auch die Nutzung des Daches als Energielieferant. In ein Steildach können Solaranlagen oder Fotovoltaikmodule als Teil der Dachdeckung integriert werden, die auf einem Flachdach aufgeständert werden müssen.