Während der Umbauarbeiten im Parlament beziehen die Abgeordneten sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ersatzquartiere in der und rund um die Hofburg. Die notwendigen Büropavillons werden von Strabag als Totalunternehmerin errichtet.
Gut 130 Jahre nach seiner Errichtung wird das Parlament zwischen 2017 und 2020 vom Dach bis in den Keller saniert und zukunftsfit für die nächsten Legislaturperioden gemacht. Während dieser Zeit wird der Parlamentsbetrieb in der Hofburg weitergeführt, wo Nationalrat und Bundesrat tagen werden. Um die notwendigen Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, werden auf dem Heldenplatz und im Bibliothekshof temporäre Pavillons für Büros und Ausschusslokale gebaut – und zwar in Holzbauweise. Den Auftrag dazu erhielt die STRABAG AG, die als Totalunternehmerin fungiert.
Hybridbauweise
Auf dem Heldenplatz werden auf der grünen Wiese zwei dreigeschoßige temporäre Pavillons in Holzleichtbauweise mit einem massiven Stahlbetonkern errichtet. Analog dazu wird im Bibliothekshof ein viergeschoßiger temporärer Pavillon aufgebaut, wobei die Aufstandsfläche einerseits durch das bestehende Gebäude, andererseits aufgrund Feuerwehrzufahrten beziehungsweise der Lieferzugänge zu Nationalbibliothek und Burghauptmannschaft beschränkt ist.
Da mit archäologischen Entdeckungen an dem historisch sensiblen Ort zu rechnen war, wurden die Grabungsarbeiten frühzeitig in Angriff genommen, um eine pünktliche Fertigstellung der Pavillons zu gewährleisten. So konnte der Baubeginn um einen Monat vorverlegt und bereits am 1.9.2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Baukastensystem
Der erste Kran wurde schon drei Wochen später montiert. Bei den beiden am Heldenplatz zu errichtenden Ersatzquartieren wird Ende Oktober bereits mit dem Aufbau der Holztragkonstruktion begonnen. Die temporären Pavillons am Heldenplatz und im Bibliothekshof für Büros und Ausschusslokale werden mit dem Baukastensystem der Firma Lukas Lang Building Technologies errichtet. Bei diesem Komponentenbausystem werden vorgefertigte, standardisierte Bauteile mittels Schraub- und Steckverbindungen vor Ort zusammengefügt. Das ermöglicht kurze Bauzeiten sowie eine Baustelle ohne Schmutz- und Lärmbelästigung.
Nachnutzung
Die Fertigstellung der Interimslokalitäten ist mit Ende April 2017 geplant. Im Sommer 2017 soll mit der Komplettabsiedlung aus dem Parlamentshauptgebäude begonnen werden. Die Pavillons werden nach der Rückübersiedelung in das sanierte Parlament wieder vom Totalunternehmen zurückgekauft und verwertet.