Jedes Jahr fragt der Bau & Immobilien Report führende österreichische Stahlbauunternehmen nach ihren Vorzeigeprojekten. Dieses Mal führt die virtuelle Baustellentour nach Pasching, Bochum, Manchester und Novomoskovsk.
Waagner-Biro: Glazed Link, Manchester (GB)
Nach der Überdachung des Queen Elizabeth Court im Londoner British Museum oder der Cour Visconti im Pariser Louvre ist der »Glazed Link« ein weiteres Vorzeigeprojekt der Waagner-Biro zum Thema »Bauen in historischem Kontext«. Die Waagner-Biro Stahlbau AG hat nach einem Entwurf des britischen Architekturbüros »Ian Simson Associates« zwei historische Bauten in Manchester anspruchsvoll verbunden: Ein gläserner Durchgang vereint von nun an das Rathaus mit der Stadtbibliothek. Immateriell und schwerelos sollte das Erscheinungsbild sein. Der »Glazed Link« beeindruckt mit einer Skulptur aus 30 Tonnen spiegelpoliertem Edelstahl in Gestalt einer Wolkenformation, die auf 26 Stück 7,4 Meter hohen und teilweise gebogenen Glasscheiben ruht. Die Verbindung von Edelstahl und Glas erweckt dabei wechselhafte visuelle Eindrücke.
Baubeginn: November 2012
Bauende: Februar 2015
Architektur: Ian Simson Associates
Auftragsvolumen: 4,2 Mio. €
PEM Buildings: Knauf Stahlhalle, Novomoskovsk (RUS)
Der Mauthausner Stahlhallenspezialisten PEM Buildings hat für die Knauf USG Systems GmbH & Co. KG ein Projekt in Russland realisiert. Auf einer Fläche von rund 9.000 m² wurde in Novomoskovsk, rund 200 Kilometer südlich von Moskau, eine Stahlfertigkonstruktion erbaut. Der Neubau wurde mit einem PEM-Rahmen, SINWellstegträger, Paneelwänden sowie einem Foliendach mit einer Spannweite von 54 Metern errichtet. Die Halle wird als Produktions- und Lagerhalle verwendet. Trotz herausfordernder Wetterlage, der fremden Sprache und der komplexen Bedingungen bei der Materialbeschaffung vor Ort wurde das Projekt zur vollen Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen. Für den Neubau der Stahlhalle wurden rund 670 Tonnen Stahl verbaut.
Baujahr: 2015
Verarbeiteter Stahl: 670 to
Auftragsvolumen: ca. 2 Mio. €
Zeman: Überdachungen Ruhr-Park, Bochum (D)
Erstmals 1964 eröffnet, hat der Ruhr-Park Bochum, mit seinen ca. 125.000 m² das größte Open-Air-Einkaufszentrum Deutschlands, noch nie so gravierende Veränderungen erlebt wie 2015. Entstanden ist ein modernes Einkaufszentrum mit vielen architektonischen Besonderheiten. Eine davon sind die weißen Überdachungen, die mit ihrer Form an die künstlerische Gestaltung aus Origami erinnern. Zeman war für die Entwicklung und Konzeptionierung der Überdachungen unter Einsatz alternativer Systeme für den Stahlbau und hochwertigen Verkleidungen aus Aluminium-Verbundplatten sowie für die statische Berechnung, Fertigung und Montage der außergewöhnlichen Konstruktionen verantwortlich. Eine Optimierung im Hinblick auf Kosten und Montagezeit, die die Qualität der Ausführung nicht nur erhält, sondern fördert, hat eine wichtige Rolle bei der Auftragsvergabe gespielt. Die größte Herausforderung in der Ausführungsphase war die minutiöse Ablaufplanung der an mehreren Gewerken gleichzeitig laufenden Bauarbeiten und die damit verbundene Baustellenlogistik bei vollem Betrieb des Einkaufsparks.
Baubeginn: Dezember 2014
Bauende: Februar 2016
Projektleitung: mfi Development Gmbh
Planung: bds und maas und partner
Auftragsvolumen: 6,3 Mio Euro
Unger Steel Group: Plus City, Pasching (Ö)
Das größte Shoppingcenter Oberösterreichs, die Plus City Pasching, wurde in den letzten Monaten ausgebaut. Für die Errichtung der Stahlkonstruktion der einzigartigen Mallanlage, einer Straßenbahnstation und der Fußgeherbrücken zeichnete die Unger Steel Group verantwortlich. Eine Besonderheit ist das tonnenförmige Malldach, welches durch den Einsatz von 6.400 m² Glas und 1.200 t Stahl täglich rund 20.000 Besuchern den Eindruck vermittelt, als ob man unter freiem Himmelsgewölbe shoppen würde. Die neue Mall an der Kremstal Straße wurde im Zubau mittig über drei Geschoße angeordnet und hat eine Kuppelhöhe von 13 m. Die Spannweite der kleinen Tonnenkuppel beträgt 13 m, die der großen Tonnenkuppel 22 m. Die Regelfelder der beiden unterschiedlichen Kuppeltypen wurden im Unger-Werk in Oberwart in Schablonen vorgefertigt, um die vom Glasbauer geforderte Genauigkeit sicherzustellen.
Baubeginn: Juni 2015
Bauende: März 2016
Verarbeiteter Stahl: 1.200 to
Austragsvolumen: k.A.