Forschungsprojekte wie das Plus-Energie-Hochhaus der TU Wien liefern wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Normen.
Ab dem Jahr 2021 müssen alle in der EU neuerrichteten Gebäude »Nearly Zero Energy Building« sein. Eine genaue Definition von diesen »Nahe an null Energie verbrauchenden«-Häusern gibt es bisher allerdings nicht. »Damit sich Bauherren, Planer, Fachplaner und ausführende Unternehmen richtig verstehen und vom selben Ziel reden, braucht es einheitliche Standards«, ist Stefan Wagmeister, Vizedirektor Standards Development und Komitee-Manager bei Austrian Standards, überzeugt.
Mit der Umsetzung der EU Gebäuderichtlinie EPBD 1 sind neue Europäische Standards – so genannte EPB-Normen (= Energy Performance of Buildings) – entstanden. Dieses Paket dient als Grundlage für die Erstellung von Energieausweisen und wird derzeit überarbeitet, um sie mit den international gültigen ISO-Standards in Einklang zu bringen. Ziel ist es, eine größtmögliche Vergleichbarkeit innerhalb Europas betreffend der Energiekennzahlen in Energieausweisen zu schaffen.
Für Thomas Bednar vom Institut für Hochbau und Technologie an der TU Wien ist es wichtig, dass »in die Normung durch Forschung abgesicherte Erkenntnisse einfließen«. Als wissenschaftlicher Projektleiter haben er und sein Team mit der Sanierung des Chemie-Hochhauses der TU Wien Österreichs erstes Plus-Energie-Bürohochhaus entwickelt, das im Vorjahr eröffnet wurde und nun als Demonstrationsobjekt für optimale Energieeffizienz dient. »Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesem Projekt geben wir nun an die Gesellschaft weiter, unter anderem indem wir sie in die Entwicklung von Standards einfließen lassen«, kündigt Bednar an.