Seit Jahren wird dem Unternehmen Holzindustrie Schweighofer vorgeworfen, Holz aus illegalen Quellen wie etwa dem rumänischen Nationalpark Retezat zu beziehen. Schweighofer hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen und auf die FSC-Zertifizierung verwiesen. Jetzt wurde Schweighofer das FSC-Zertifikat entzogen.
Schweighofer darf ab sofort nicht mehr behaupten, sein Holz entspreche den nachhaltigen »controlled wood«-Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC). Mit der vorübergehenden Aussetzung des bestehenden FSC Multi-Site-Zertifikats reagieren FSC und der zuständige Zertifizierer Quality Austria auf massive Proteste, die vom WWF und anderen Umweltschutzorganisationen wie der amerikanischen EIA eingebracht wurden. Für Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF, ist der Entzug ein »wichtiger Schritt bei der Aufklärung der Vergehen von Holzindustrie Schweighofer«. Dass das Zertifikat nun bereits vor Abschluss einer vom FSC anberaumten umfassenden Untersuchung entzogen wurde, sei ein klares Zeichen für die Eindeutigkeit des Falls.
Schweighofer bereitet indes eine erneute Vor-Ort-Überprüfung in Zusammenarbeit mit FSC und Quality Austria vor, in der Hoffnung, nach erfolgreichem Audit das FSC-Zertifikat wieder vollständig verwenden zu können. »Wir laden NGOs, FSC und deren Akkreditierungsorganisation ASI sowie andere Interessengruppen zur Zusammenarbeit im Rahmen des Audits ein, um eine nachhaltige Lösung inklusive Verbesserungsvorschlägen unmittelbar und transparent zu erarbeiten und umzusetzen«, sagt Georg Erlacher von Holzindustrie Schweighofer. Selbstverständlich wolle man auch in der Zeit, in der das FSC-Zertifikat ruht, alle internationalen Nachhaltigkeitsstandards weiterhin einhalten.