Die Bauwirtschaft führt auch im ersten Quartal 2016 das Branchen-Ranking der heimischen Insolvenzen an.
Im ersten Quartal 2016 wurden in Österreich insgesamt 850 Insolvenzen eröffnet, das entspricht einem Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg der Passiva um 280 % klingt spektakulärer, als er tatsächlich ist: Er ist fast ausschließlich der Pleite der beiden reinen Holdinggesellschaften Activ Solar und Slav Handel geschuldet. Die meisten Insolvenzen kamen auch heuer wieder aus der Baubranche. 274 Unternehmensinsolvenzen mit Passiva in der Höhe von 56 Millionen Euro verzeichnete der Kreditschutzverband in den ers-ten drei Monaten.
»Erfreulich ist, dass sich die nicht eröffneten Insolvenzverfahren, die zuletzt stark zurückgingen, weiter auf eher niedrigem Niveau halten. Die Eröffnung beendet ja ein oft jahrelanges Siechtum und bietet die Chance zur Sanierung«, erklärt Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner. Ganz und gar nicht erfreulich hingegen ist der Anstieg der betroffenen Dienstnehmer auf 6.200 im ersten Quartal. »Besonders in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit ist zu hof-fen, dass zumindest ein Teil der betroffenen Jobs erhalten werden kann«, so Kantner.
Mit Passiva in der Höhe von 13,5 Millionen Euro und 186 betroffenen Dienstnehmern war der steirische Fensterhersteller PaX Stabil eine der letzten großen Bauinsolvenzen. Ab 26. April kamen nun bei einer dreitägigen Online-Auktion auf aurena.at insgesamt 5.000 Positionen, darunter verschiedenste Produktionsmaschinen und Betriebsanlagen, unter den Hammer. Ersteigert werden konnten sowohl gesamte Fertigungsstraßen wie auch einzelne Maschinen von Herstellern wie Elumatec, Rotox, Rapid, Hollinger, Schirmer, SAC, Gubisch etc. Daneben gelangten auch Fahrzeuge, Transportwägen und -behälter, Werkzeug und Kleinmaschinen, Regalanlagen sowie die gesamte Büroausstattung zur Auktion.