Der positive Verlauf des zweiten Halbjahres 2015 lässt die VÖB-Mitglieder positiv in die Zukunft blicken. Leichte Bauchschmerzen verursachen aber Rückgänge im Industrie- und Gewerbebau sowie das Auslaufen von Großprojekten im Tiefbau.
Das erste Halbjahr 2015 lag für einen Großteil der Mitglieder des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) spürbar unter den Erwartungen, dafür ist es im zweiten Halbjahr auch bedingt durch das milde Wetter zu einem deutlichen Aufschwung gekommen. Über das Gesamtjahr verteilt freute sich verglichen mit 2014 knapp die Hälfte (47 %) der Branche über gestiegene Umsätze. Dem steht ein Drittel der VÖB-Mitgliedsunternehmen gegenüber, die gesunkene Umsätze verzeichneten. Besondere Freude lösen beim VÖB die Zukunftserwartungen der eigenen Mitglieder aus: Drei von vier Unternehmen gehen von einer »sehr« oder »eher zufriedenstellenden« Entwicklung des eigenen Unternehmens im Geschäftsjahr 2016 aus.
Besonders im Wohnbau liegen die Hoffnungen auf einem weiteren Umsatzanstieg: 44 % der befragten Unternehmen gaben an, dass sie im vergangenen Jahr ihre Umsätze im Wohnbau steigern konnten. »Als Verband teilen wir diesen Optimismus nur teilweise«, bremst VÖB-Präsident Bernd Wolschner allzu große Jubelmeldungen. »Das noch im Start befindliche Wohnbauprogramm muss erst einmal wirken und braucht seine Zeit, bis sich spürbare wirtschaftliche Auswirkungen bemerkbar machen.«
Besonders schmerzlich ist für die heimischen Beton- und Fertigteilwerke der Einbruch ihrer Aufträge im Industrie- und Gewerbebau. Ähnlich besorgniserregend ist für den VÖB der Rückgang im Tief- und Straßenbau. »Hierbei hat mehr als die Hälfte unserer Branche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Um den betroffenen Betrieben wieder eine positive Perspektive zu geben, braucht es Rahmenbedingungen, die die gesamte Konjunktur wieder anspringen lassen«, richtet Wolschner seinen Appell auch an die heimische Politik.