Eisenbieger und –flechter erfüllen in der Bauarbeiterbranche eine der wichtigsten Aufgaben. Trotz dem haben sie in Österreich keine qualitativ hochwertige Ausbildung. Dagegen will der Verband österreichischer Biege- und Verlegetechnik (VÖBV) etwas unternehmen.
700.000 Tonnen Stahl werden jährlich verarbeitet, 5.500 Eisenbieger und –flechter sind in Österreich damit beschäftigt. Es ist deren Aufgabe schon vom Antransport des Stahls auf der Baustelle bis zum Verfüllen der fixierten Bewehrungsstäbe mit Beton in ihrer Lage alles zu organisieren und zu planen. Somit sind sie eine der wichtigsten Professionisten am Bau, die aber im Vergleich zu den EU-Nachbarländern wie die Slowakei oder Kroatien keine qualifizierte Ausbildung haben.
Die Ausbildung
Der VÖBV, schon seit 2007 tätig, hat einen Ausbildungskurs gestartet, dessen Ausbildungstermine bereits überbucht und die Nachfrage enorm ist. Drei Module muss jeder der Eisenverleger besetzen. Die Antretenden müssen mindestens 21 Jahre alt und mindestens zwei Jahre in ihrer Branche tätig sein, denn Praxis wird hier nicht angeboten. „Wenn sie seit zwei Jahren diese Arbeit erledigen, gehen wir davon aus, dass sie es praktisch auch können“, erklärt Thomas Priegl, Bauakademie Wien. Die Inhalte der drei Module wären die Arbeitssicherheit und Eisenbiegen und –flechten (erstes Modul – bereits begonnen), Baudokumentation und Baustellenorganisation (zweites Modul) und zuletzt Baustoffkunde und Stahlbetonnorm, wie auch die Mitarbeiterführung und Kommunikation (drittes Modul). Ein Modul darf von maximal 20 Personen besetzt sein. Am Schluss folgt eine Prüfung.
In den nächsten Jahren soll auch eine Ausbildung für Anfänger gestartet werden, denn Priegl nimmt an, dass auch hier die Anfrage groß und die Module überbucht sein werden. Qualifizierte mit Ausbildung behalten ihre Jobs länger, sind die Erfahrungen am Markt.