Unter dem Motto »Aufbruch zu neuen Arbeitswelten – Auswirkungen auf Objekte und Services« ging der bereits 6. Bauherrenkongress von M.o.o.con und Delta über die Bühne. Dabei zeigte sich, dass Arbeit immer zeit- und ortsunabhängiger stattfindet. Eine wichtige Rolle können »Keine-Ahnung-wofür-Räume« spielen.
Brauchen wir noch Büros? Definitiv, aber sie werden anders«, schickten die Gastgeber des Tages, Karl Friedl, Geschäftsführer von M.o.o.con, und Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer von Delta, gleich zu Beginn vorweg. Wie radikal anders wir unsere Arbeitsumgebungen denken müssen, zeigten einige der Impulsvorträge am Podium.
Keynote-Speaker und Zukunftsforscher Harry Gatterer gab den Anstoß, bei der Gestaltung von Büroräumlichkeiten und -gebäuden immer den »Keine-Ahnung-wofür-Raum« einzuplanen, in dem Neues entstehen kann.
»Wir planen immer ,Keine-Ahnung-wofür-Räume’«, versicherte Marta Schreieck, die Architektin des Erste Campus von Henke Schreieck Architekten postwendend. „Wichtig ist, neutrale, aber spannende Räume mit unterschiedlichen Atmosphären zu schaffen, in denen Nutzungsänderungen möglich sind.“
Dass der eigene Arbeitsplatz zunehmend an Stellenwert verliert, erläuterte auch Arnold Koller, Geschäftsführer von Delta, in seinem Impulsvortrag über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Objekte und Services. »Während die Einrichtung mit einer Lebensdauer von durchschnittlich 15 Jahren und Gebäude mit rund 30 Jahren langlebig sind, prägen die Errungenschaften der IT unsere Arbeitswelt mit der Regelmäßigkeit von drei Jahren immer wieder aufs Neue«, erklärt Arnold Koller. In Bezug auf mobiles Arbeiten geht Koller davon, aus, dass das schon aufgrund der Digital Natives ein absolutes Trendthema der Zukunft werden wird.
Schließlich wurde auch die gelebte Praxis aufgezeigt. Das kürzlich umgebaute Wiener Büro von M.o.o.con wurde als Heimathafen mit einer Vielfalt an Arbeitsumgebungen, die je nach Tätigkeit im Wechselspiel von allen Mitarbeiter-Innen genützt werden können, konzipiert. Austausch und Vernetzung, Flexibilität und Mobilität werden hier groß geschrieben und von verschiedenen Arbeitsmodulen unterstützt. Die Tätigkeiten der MitarbeiterInnen stehen hier im Vordergrund und geteilt wird alles – vom Schreibtisch bis zur Solo-Box.
»Es geht nicht mehr um den eigenen Schreibtisch, sondern um das gemeinsame Büro, verstanden als Heimathafen, in den die Mitarbeiter-Innen gerne einkehren, weil sie hier Motivation und Unterstützung finden, lernen und Wissen weitergeben und die beste Arbeitsumgebung für sich finden«, erklärte der zuständige Projektleiter Bernhard Herzog von M.o.o.con.