Die Elektronikindustrie wächst wieder und schrammt knapp am Spitzen-Produktionsniveau der Jahre 2008 und 2011 vorbei.
Sowohl der Produktionswert als auch die Exportquote der Branche haben jüngsten Branchenzahlen des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) im vergangenen Jahr ein Fünfjahreshoch erreicht. Der Außenhandel stieg um über 4 %, der Umsatz kletterte um 5,9 % auf 16,5 Mrd. Euro. »Wir können von einer ganz leichten Erholung sprechen und sind für das erste Quartal 2015 leicht optimistisch«, ist FEEI-Präsidentin Brigitte Ederer zurückhaltend. Die Elektro- und Elektronikindustrie wächst wieder stärker als das BIP, was vor allem auf die Exporte zurückzuführen ist. Sie steigen stärker als der Inlandsmarkt. »In Österreich wird sowohl von der privaten als auch von der öffentlichen Hand zu wenig konsumiert«, betont Ederer. Sie schlägt vor, den dringend benötigten Ausbau der Infrastruktur – Stichwort Breitbandmilliarde – aus dem Budgetdefizit herauszurechnen. »Infrastruktur bedarf langfristiger Investitionen. Es geht hier um Auswirkungen für die nächsten 30 Jahre.« Die größte Sparte in der Branche, die Hersteller von Generatoren, Transformatoren und Motoren (16,9 % Anteil am Gesamtproduktionswert), konnten nach zwei rückläufigen Jahren ihre Produktion wieder um 5,2 % steigern. Die Hersteller von elektronischen Bauelementen (9,6 % Anteil) konnten ihre Produktion sogar um 7,8 % ausweiten. Dies wird als positives Zeichen gewertet: Der Absatz der Bauelemente dient als Indikator für die Wirtschaftsentwicklung allgemein. Die meisten Exporte gehen nach Deutschland (26,7 %), gefolgt von USA (8,6 %) und Ungarn (4,4, %). In ihrem kürzlich veröffentlichten Positionspapier brechen auch die Arbeitnehmervertreter eine Lanze für die Industriepolitik: »In vielen Positionen sind wir mit den Forderungen des ÖGB und der Arbeiterkammer auf gleicher Linie, vor allem was Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung betrifft«, betont die FEEI-Vorsitzende.