IT ist überall – im Alltag, im Job, kaum ein Lebensbereich bleibt davon unberührt. Gibt es genug Verständnis für die technischen Möglichkeiten? Sind die Rahmenbedingungen gut und ist Sicherheit gegeben? Das IT Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen CSC hatte zum dritten 360° Executive Talk in die Bel Etage des Café Landtmann gebeten.
Dem Thema „Hilfe, ich kann nicht ohne“ stellten sich Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien, Regina Prehofer, Vizerektorin der WU Wien, und CSC-Austria-CEO Norbert Haslacher. „Wien ist im europäischen Vergleich die drittstärkste IT-Metropole. Wir haben 54.000 Mitarbeiter in diesem Bereich. Die IT-Branche ist im Grunde stärker als der Tourismus. Dennoch werden die Stärken dieser Branche in Wien viel zu wenig wahrgenommen. Dies führt zu einem Fachkräftemangel und in weiterer Folge zur Abwanderung“, so Huemer.
Auf die Frage wie der Fahrplan bis 2050 im Bezug auf Smart City Wien aussehen soll antwortete die CIO: „Wien ist Smart City und will esstark ausbauen. Wien hat sich dafür entschieden, dass Menschen im Vordergrund stehen und IT nur Mittel zum Zweck ist. Die Initiative „Digital City“ soll die IT-Branche endlich sichtbar machen und damit den Fachkräftemangel bekämpfen, um sich so im Ausbildungssektor zu verankern. Die Initiative soll auch den Standort Wien stärken und die Start-Up Szene etablieren“.
Schönster Uni-Campus Europas für alle
„Wien hat den schönsten und neusten Universitätscampus Europas und wird von vielen Ländern beneidet“, so Prehofer. Sie hält fest, dass das IT-Thema schon sehr früh in die Planung einbezogen wurde. „Alle Lehrräume haben eine hochaufwendige technologische Ausrüstung. Das Lehrpersonal musste vieles im Umgang mit den neuen Technologiemöglichkeiten erst erlernen und es wurden sogar Crashkurse angeboten. Alle waren sich klar, dass der Umzug ins neue WU-Gebäude reibungslos über die Bühne gehen muss und alle Räume mit ihrer ganzen Ausrüstung funktionieren müssen“, so Prehofer.
Die neue WU hat den Standort Wien und den 2. Bezirk maßgeblich verändert und belebt. Nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende kommen Touristen, „Ausflügler“ und viele andere, um sich das Gelände anzusehen und es zu nutzen. „Es ist schön zu sehen, dass der Campus von vielen Personen so angenommen wird und nicht nur eine Stätte der Lehre und Forschung ist. Ganz besonders, da die WU durch Steuergelder finanziert wurde“, stellt Prehofer fest.
Industrie 4.0 und der Aufholbedarf
„Österreich hat im Vergleich zu anderen Ländern noch einigen Aufholbedarf, was das Thema Industrie 4.0 betrifft. Es freut mich, dass es Fortschritte gibt und natürlich wäre es großartig, wenn Österreich das europäische Silicon Valley würde. Doch leider ist die Entwicklung derzeit eine andere. Alle Unternehmen werden versuchen müssen, die Optionen die sie haben zu prüfen, um preis- und marktgerecht produzieren zu können und werden diese Möglichkeiten definitiv nutzen, umkompetitiv zu bleiben. Denn wer diese Technologien nicht nutzt, wird nicht überleben und würde dem österreichischen Markt langfristig schaden zufügen“, so Norbert Haslacher.
Polen als Vorreiter
„Über kurz oder lang wird die IT der größte Arbeitgeber werden. Polen ist hier ein Vorreiter. Das Land hat erkannt, dass ein extremer Mangel an IT-Fachkräften in Europa besteht und hat sich entschlossen sich darauf zu fokussieren dieses Loch zu füllen“, stellt der CSC-CEO fest.
Alle waren sich einig, dass der IT-Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, und es nicht ein Frage ist, ob man sich damit auseinandersetzen muss, sondern wann. Mit dabei: Ralf Peters (Agrana), Obmann Wolfgang Birbamer (AUVA), Robert Redl (EVN), Walter Fraißler (Verbund), Andreas Neuhold (Rudolfinerhaus), Alois Schober (Young & Rubicam), Nina Kaufmann-Frank (Frank Consulting), Georg Spiegelfeld (Spiegelfeld Immobilien), Maria Rauch-Kallat (mrk diversity management).