Das Forum für Mobilkommunikation (FMK) spricht sich für die Anerkennung der Mobilkommunikation als Infrastrukturtreiber aus und fordert günstigere Rahmenbedingungen für den Ausbau von LTE.
„Die Politik soll die Mobilkommunikation als Infrastruktursäule wahrnehmen“,so CEO von Hutchison 3G Austria Jan Trionow, in seiner Funktion als Präsident der Forum Mobilkommunikation (FMK) bei der Jahrespressekonferenz. Das Internet würde immer mehr drahtlos genutzt. Die schnelle mobile Datenübertragung werde Wachstumsfelder wie das „Internet der Dinge“, Videoübertragung und Cloud-Computing deutlich attraktiver als bisher machen. „Es muss deshalb schon jetzt an die Digitale Dividende II gedacht werden“, so Trionow weiter. Für eine schnelle Vergabe der zweiten Digitalen Dividende, müssten die Regulatoren und die Politik sich darauf konzentrieren günstige Rahmenbedingungen bereitzustellen. Das betreffe Maßnahmen wie die faire Frequenzen-Vergabe und die Ausweitung der Kooperationsmöglichkeiten. „Dass der landesweite Ausbau von LTE nur einen Bruchteil des Glasfaserkabel-Ausbaus“ koste, spreche laut Trionow außerdem für das Vorantreiben dieses Bereichs.
Jeder zweite Internetzugang mobil
Auch die Nutzungstrends weisen in eine eindeutige Richtung. Im Jahr 2012 erreichte der Mobilfunk in Österreich eine Marktdurchdringung von 159 %. „Rund 13,5 Mio. SIM-Karten im Jahr 2012 bedeuten ein Plus von etwa 4 % gegenüber dem Vorjahr“,sagt Lothar Roitner, Vizepräsident des FMK und Geschäftsführer des Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). „Jeder zweite Internetzugang in Österreich ist mobil.“ Außerdem besitzt laut Gallup-Umfrage jeder zweite Österreicher ein Smartphone. Bei Personen unter 30 Jahren ist der Smatphone-Anteil mit 79 % am höchsten, während bei den bis 60-Jährigen 54 % und bei den über 60-Jährigen nur noch 11 % ein Smartphone besitzen.
Mehr Datenvolumen, mehr SMS
Mit rund 73 Mio. Gigabyte stieg das mobil übertragene Datenvolumen im Jahr 2012 in Österreich um mehr als 65 %. Trotzdem entwickelte sich der SMS-Markt überraschender Weise durchwegs positiv. Denn während in anderen Ländern die SMS-Volumina aufgrund der beliebten Messenger-Apps stagnieren, war in Österreich ein Plus von fast 17 % auf 8,4 Mrd. SMS zu verzeichnen.
Die Bedingungen für die Mobilfunk-Branche bleiben auch 2012 schwierig. Während der Gesamtumsatz mit 4,5 Mrd. Euro nahezu gleich blieb, ist das EBITDA um fast 8 % auf 1,32 Mrd. Euro zurückgegangen.