Sieger in der Steiermark gekürt
Im Rahmen eines Festaktes in Graz wurden am 5. Oktober die besten IT- und Technologieprojekte der Bundesländer Burgenland und Steiermark mit dem „ebiz egovernment award 2010“ ausgezeichnet. Platz eins in der Steiermark erreichte das Projekt „Route4you“, ein Routenplaner und Routenplattform für sehbehinderte Menschen. Das Projekt wurde unter der Leitung der TU Graz umgesetzt. Der Sonderpreis „Green Award“ ging an das Umweltamt und das Vermessungsamt der Stadt Graz für den Grazer Solarkataster. Der Dachkataster zeigt die Eignung jeder Grazer Adresse für Solaranlagen auf. Die weiteren Plätze: technologie.at, eine Plattform für den Austausch von Technologie und Wissen von wukonig.com und der SFG, Dialog Data mit einem Werkzeug für die automatische Generierung von Dienstplänen sowie die Stadt Graz gemeinsam mit Solvion information management mit einer Neugestaltung des „MitarbeiterInnen Portal der Stadt Graz“.
Gastgeber Manfred Brandner, Geschäftsführer bit gruppe, und Martin Szelgrad, Chefredakteur Telekommunikations & IT Report, überreichten die Urkunden im bit schulungscenter. Sie zollten der breiten Runde vorgestellter Projekte aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen große Anerkennung. Für das Bundesland Burgenland waren fünf Projekte nominiert, in der Steiermark gab es insgesamt 18 Nominierungen. Alle Nominierungen finden Sie unter award.report.at.
Der „ebiz egovernment award“ zeigt die Möglichkeiten von Technik und Informationstechnologie bei der Neugestaltung von Geschäftsprozessen auf und stellt den Wandel des Wirtschaftens dar. Erstmals wurde heuer der Sonderpreis "Green Award" vergeben. Im Fokus: IT- und Technologielösungen, die Energie sparen, Umweltschutz fördern und nachhaltige positive Veränderungen für Mensch, Wirtschaft und Umwelt ermöglichen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die neuen Möglichkeiten zu schärfen und einen Betrag zur Zukunftssicherung heimischer Unternehmen zu leisten.
Der Award wird in jedem Bundesland vergeben. Im großen Finale in Wien werden aus allen Landespreisträgern die Bundessieger gekürt. Der Award wird vom Report Verlag veranstaltet und heuer zum nunmehr sechsten Mal vergeben. Partner und Unterstützer sind das Bundeskanzleramt, Plattform Digitales Österreich, OKI Printing Solutions sowie bit gruppe.
Die Preisträger, Kurzbeschreibungen der Projekte sowie die Jury im Wortlaut:
Sonderpreis „Green Award“
Stadt Graz – Stadtvermessungsamt, Stadt Graz - Umweltamt
Projekt: Grazer Solardachkataster - GIS-unterstützte Standortanalyse für Solaranlagen
Das Grazer Stadtvermessungsamt hat in Zusammenarbeit mit dem städtischen Umweltamt mit Hilfe des Geoinformationssystems ermittelt, welche Dächer sich aufgrund der Verschattung, der Ausrichtung, der Neigung sowie der Größe der Dachfläche für eine erfolgsversprechende Nutzung von Solarenergie eignen. Der Solardachkataster, der die Eignung jeder Grazer Adresse auf Knopfdruck anzeigt, ist im Internet unter gis.graz.at abrufbar – und er wird eifrig genutzt. Immerhin bieten rund 40 Prozent der insgesamt 14 Millionen Quadratmeter Dachfläche in Graz das Potenzial für lohnende Solarflächen, welches ein möglich nutzbares Solarpotenzial von ca. 2.000 GWh jährlich ergibt. Dies entspricht etwa dem gesamten Energieeinsatz der Stadt Graz für Heizung und Warmwasser.
www.gis.graz.at
Die Jury:
„Nutzen lässt sich beziffern“
„spannender Ansatz um mögliche Potenziale zur Solarenergie aufzuzeigen“
„ausgesprochen tolle Sache“
„vorausschauend und sehr beeindruckend“
3. Platz ex aequo
SFG – Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft, wukonig.com
Projekt: technologie.at - Plattform für den Austausch von Technologie und Wissen
technologie.at ist eine Plattform für den Austausch von Technologie und Wissen der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG. Das Portal bietet steirischen Unternehmen Informationen über Wissens- und Technologie-Transfer, über Innovation und Innovationsnetzwerke, über erfolgreiche Transfer-Projekte sowie über das konkrete Vorgehen und die Unterstützungsmöglichkeiten. Hauptaugenmerk liegt auf der Suche von Kooperationspartnern, die sowohl regional als auch international durchführbar ist. Firmen stehen intelligent getaggt in einer eigenen Technologielandkarte und Suchmaschine zur Verfügung. Eine Selbstanalyse hilft Unternehmen, die betriebliche Situation im Bereich Wissens- und Technologietransfer zu überprüfen.
www.technologie.at
Die Jury:
„gute Initiative für die Region“
„geniale Vernetzung für Unternehmen“
„bestes Look-and-Feel für die Suche nach Kooperationspartnern“
3. Platz ex aequo
Dialog Data GmbH
Projekt: Automatische Generierung von Dienstplänen
Die optimale Besetzung von Dienststellen aus einem Pool von Mitarbeitern (etwa in Krankenhaus 10 Pflegestellen mit je drei Schichten, wofür 45 Mitarbeiter und 5 Aushilfen verfügbar sind) ist wegen der ungeheuer großen Zahl möglicher Kombinationen ein praktisch nicht lösbares Problem. Neben unterschiedlichen Arbeitsrhythmen und individuellen Einschränkungen sind die Eignung für die Stelle und arbeitsrechtliche sowie organisatorische Anforderungen zu berücksichtigen. Die Software generiert vollautomatisch einen fehlerfrei optimierten Dienstplan für 500 Mitarbeiter und ein Jahr auf einem Standard-PC in weniger als einer Sekunde. Zur Evaluierung der Vorgaben wurde ein eigenes Bewertungssystem entwickelt, aus dessen Ergebnissen die optimale Variante aus den möglichen Kombinationen ermittelt wird. Zusätzlich beurteilt die Software die Ergebnisse der Vergangenheit und gleicht Nachteile, die in früheren Perioden für einzelne Mitarbeiter aus der Optimierung oder durch fixe Vorgaben entstanden sind, in der Folgezeit möglichst wieder aus.
www.dialogdata.com
Die Jury:
„Eine Lösung, die einen komplexen Sachverhalt sehr vereinfacht“
„gute Anwendung!“
„Jede mühsame Dienstplanung findet damit ihr glückliches Ende“
2. Platz
SOLVION information management GmbH & Co KG, Magistrat Stadt Graz - Abteilung für Informationsmanagement
Projekt: MitarbeiterInnen Portal der Stadt Graz
Das neue MitarbeiterInnen Portal der Stadt Graz ist der tägliche, zentrale Einstiegspunkt für alle Bediensteten des Magistrats. Es deckt den Informations- und Kommunikationsbedarf jedes einzelnen ab und erleichtert die Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Solvion information management GmbH & CoKG wurde das Portal mittels Microsoft SharePoint Technologie realisiert und in Betrieb genommen. Generell wurde durch die Lösung eine effiziente verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit ohne Medienbruch , die Verkürzung der Durchlaufzeiten bei der Aktenbearbeitung sowie die Einbindung der nachgeordneten Dienststellen erreicht und damit die Entwicklung zu einer effizienten, zeitgemäßen Verwaltung unterstützt. Besonders innovativ: Grazipedia, eine Wissenssammlung auf Wiki-Basis, zu der jeder beitragen kann und die für eine öffentliche Verwaltung einzigartig in Österreich ist.
www.graz.at
Die Jury:
„Prozessverbesserung für die Verwaltung“
„Ein guter und wichtiger Schritt in Richtung Mitarbeitermotivation und Erleichterung der Zusammenarbeit“
„hervorragende Lösung“
1. Platz
Technische Universität Graz - Institut für Navigation und Satellitengeodäsie, SOLVION information management GmbH & Co KG, Graz AG – Verkehrsbetriebe, Stadt Graz - Behindertenbeauftragtenstelle
Projekt: Route4you - Online-Routenplanung für Personen mit besonderen Bedürfnissen
Route4you ist das erste web-basierte System zur Online-Routenplanung speziell für Personen mit besonderen Bedürfnissen. Durch die Berechnung eines barrierefreien Weges erleichtert das System blinden und sehbehinderten Personen sowie Rollstuhlfahrern die selbstständige Fortbewegung im städtischen Gebiet. Der Benutzer kann in einem persönlichen Profil individuelle Einstellungen vornehmen, die sowohl die Routenplanung als auch die Informationsausgabe beeinflussen. Die Lösung lässt zum Beispiels Stufen, Rampen, Wegbeschaffenheit, Niederflurgarnituren, taktile Leitsysteme in die Bewertung einfließen. Als besonders innovativ ist die Datenergänzung und Datenbewertung durch die Benutzer einzustufen, die zu einer kontinuierlich wachsenden Datenqualität und -aktualität beiträgt. Ein Pre-trip-Training, sowohl in der Benutzerinteraktion als aus in der Routenplanung speziell zugeschnitten auf blinde Personen, ermöglicht diesen, eine unbekannte Route zu erlernen und sich auf die Anzahl der Abbiegungen und mögliche Hindernisse am Weg vorzubereiten. Darüber hinaus können verschiedene Routen zum selben Zielpunkt miteinander verglichen werden.
www.inas.tugraz.at
Die Jury:
„absolut wichtige Lösung, angesichts der Hürden für Behinderte im öffentlichen Verkehr“
„ein weiterer Schritt um die Hürden des Alltags zu reduzieren“
„vielen Dank, ein guter Service für viele Menschen“
„beispielhafte Einbindung der Nutzer selbst“
Informationen zu allen nominierten Projekten und den Preisträgern in den Bundesländern finden Sie unter award.report.at.
Druckfähige Fotos zur freien Verwendung gibt es unter http://www.flickr.com/photos/award2008/sets/72157624979492005/