Sonntag, Juni 30, 2024

Christian Hipp, technischer Leiter Sonnenplatz Großschönau, beim Kontrollieren der Energieverbrauchsdaten. Das Bau- und Energieberatungsunternehmen Sonnenplatz Großschönau startet im Herbst eine lokale Studie im Waldviertel rund um automatisiertes Lastmanagement in Stromnetzen.

Die niederösterreichische Gemeinde Großschönau entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Nabel für Energiemanagement und Energieeffizienz. Im Rahmen des EU-Projekts Intelligent Metering wurden bei zehn Kleinbetrieben der Waldviertler Gemeinde mehr als ein Jahr lang halbstündliche Daten des Wasser-, Strom- und Heizungsverbrauchs aufgezeichnet. Auf Basis dieser Daten entwickelte der Passivhaus- und Energiespezialist Sonnenplatz Großschönau ein Beratungsprogramm in Sachen Energieeffizienz. So konnte ein Supermarkt in Großschönau 17 Prozent Heizenergie einsparen. Die Kläranlage in Großschönau kann durch eine Umstellung den Wasserverbrauch sogar um bis zu 65 Prozent reduzieren.

Gemeinsam mit der TU Wien startet das Unternehmen ein weiteres Projekt im Herbst. Unter dem Titel „Gemeinde Großschönau als virtueller Energiespeicher“ wird die Effektivität und Benutzerakzeptanz von automatisiertem elektrischem Lastmanagement analysiert. Private, öffentliche und gewerbliche Stromkunden werden vor Ort mit entsprechender Technik ausgestattet. Ziel ist der Beweis, dass effektives Lastmanagement und Kosteneinsparungen ohne Einschränkung des Benutzerkomforts möglich sind. Technologien rund um "Demand Side Management" können als Schlüsselinstrumente für intelligente Stromnetze der Zukunft angesehen werden. "Demand Side Management ist deswegen von besonderer Wichtigkeit, weil es absehbar ist, das die Erzeugungsseite in zukünftigen elektrischen Energiesystemen aufgrund vieler erneuerbarer Einspeiser nicht mehr so stark beeinflussbar sein wird wie heute", erklärt Michaela Mraz, Sprecherin der Sonnenplatz Großschönau GmbH.

Demand Side Management wirke sich aber auf die Verbrauchsseite, und damit auf Menschen, aus. Der Benutzer wird hier in seiner freien Entscheidung über Zeit, Dauer und Reihenfolge seiner elektrischen Verbrauchsprozesse eingeschränkt. "Diese im Allgemeinen nicht ökonomisch eindeutig abbildbare Situation ist weitgehend unerforscht. Über die Benutzerakzeptanz von automatischer Lastbeeinflussung in Europa gibt es nur sehr wenige Erkenntnisse. Aufgrund kultureller Abhängigkeiten sind starke regionale Unterschiede zu erwarten", so Mraz. Da sich das Projekt derzeit noch in der Vorbereitungsphase befindet, stehen die Technologien, die zum Einsatz kommen werden, noch nicht fest, heißt es bei den Beratern.

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