Was haben Zahnbehandlungen, Kompetenzvermittlung und ESG-Berichte mit Services der Verwaltung zu tun? Sehr viel, zeigt ein schneller Blick auf Services und Initiativen von Bund, Gemeinden, IT-Dienstleistern und Versicherungsträgern. Eine Serie des Wirtschaftspreises eAward.
Lächeln für Gutschrift
Felix ist ein erfolgreicher Unternehmer und wie alle Selbständigen in Österreich bei der SVS versichert. Für seine Anliegen nutzt Felix svsGO, die digitalen Services der Sozialversicherung. Kürzlich hat er eine Benachrichtigung in svsGO zur Gesundheitsaktion »Gemeinsam lächeln« bekommen. Dabei erhalten SVS Versicherte bis Ende 2024 einmalig 100 Euro, wenn sie zum Zahnarzt gehen und sich über svsGO für die Aktion anmelden. Mitmachen ist einfach: Felix loggt sich mit seiner ID Austria in svsGO ein. Nach erfolgtem Login bestätigt er seine Teilnahme und gibt eine Bankverbindung für die Auszahlung des Bonus an. Da Felix svsGO Nachrichten für die Kommunikation mit der SVS aktiviert hat, wird er nach erfolgtem Zahnarztbesuch digital über die automatische Auszahlung des Bonus informiert. »Unsere Digitalisierungsstrategie ist die Basis für ein modernes, zeitgemäßes und effizientes System. Denn wir möchten nicht nur unseren Versicherten den bestmöglichen Versicherungsschutz geben, sondern die Kommunikation und die Interaktion mit der SVS sollen sich so einfach, unkompliziert und flexibel wie möglich gestalten«, betont Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen. (Bild oben)
Kompetenzen für Bevölkerung
Das Bundeskanzleramt setzt mit der Agentur für Bildung und Internationalisierung und weiteren Ministerien eine Kompetenzoffensive für die Bevölkerung zu Digitalisierungsthemen um. Angesichts des erwarteten Bedarfs von bis zu 38.600 IKT-Fachkräften bis 2030 und der Tatsache, dass 37 % der Bevölkerung über unzureichende digitale Kenntnisse verfügen, treibt die Digitale Kompetenzoffensive eine breite Wissensvermittlung voran. Mit Stand August haben 733 »Digital Überall«-Workshops zu Themen wie digitale Senioren und Sicherheit im Internet mit über 6.800 Teilnehmenden in ganz Österreich stattgefunden. Insgesamt sind 4.500 Workshops geplant. Programme für IT-Experts und AI-Literacy befinden sich in der Planung und Erarbeitung. Gemeinden können kostenlose Workshops bei sich vor Ort zu buchen. Die Umsetzung erfolgt einfach und unbürokratisch: Die Gemeinde stellt über die Buchungsplattform eine Buchungsanfrage beim anbietenden Erwachsenenbildungsträger. Anschließend wird gemeinsam ein Termin vor Ort vereinbart. Die Gemeinde muss nur eine passende Räumlichkeit zur Verfügung stellen und die Kommunikation mit den Teilnehmer*innen übernehmen.
Digitales Gemeindeamt
Das wegweisende Projekt »People Connect – das digitale Gemeindeamt« hat bereits hunderte Bürger*innen in der Stadtgemeinde Langenlois erreicht. Durch die nahtlose Integration von Gemeinde, Unternehmen und Bürger*innen fördert Langenlois eine vernetzte Gemeinschaft mit dem Austausch von Informationen und Dienstleistungen. Nutzer*innen können mit nur einem Login (ID Austria) im digitalen Gemeindeamt rund um die Uhr und von jedem Endgerät aus sicher auf Zusendungen, Akten oder Verbrauchsstatistiken zugreifen. Neben der verbesserten Bürgernähe wird die Effizienz der Verwaltungsprozesse gesteigert, durch das digitale Zustellservice können Portokosten gespart werden. Zusätzlich wird die digitale Transformation der Stadtgemeinde Langenlois gefördert. Umsetzungspartner ist das Team des E-Government-Experten Comm-Unity. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind die Profis aus Lannach in der Steiermark die richtigen Ansprechpartner für Verwaltungssoftware, IT-Services und Workshops österreichischer Städte, Gemeinden und Länder.
Hilfe für Anträge
Bild: Das OeKB-Team unterstützt Unternehmen bei nachhaltigen Finanzierungen: Jakob Staltner, Nastassja Cernko, Sarah Riegler, Dominik Kiess, Lea Gratt, Mica Banjas und Severin Grussmann.
Nachhaltigkeit nimmt in der Strategie vieler Unternehmen bereits eine zentrale Rolle ein. Umwelt-, soziale und nachhaltige Unternehmensführungskriterien werden dabei für die Wettbewerbsfähigkeit immer relevanter. Damit Unternehmen künftig von attraktiven Finanzierungen und Förderungen profitieren können, müssen sie sich nach ESG-Kriterien evaluieren und nachweisen, dass sie ökologisch und sozial verantwortlich agieren. Die Österreichische Kontrollbank unterstützt aktiv dabei und hat dazu für Unternehmen einen standardisierten niederschwelligen Prozess entwickelt und umgesetzt, dessen zentrales Feature ein Fragebogen zur Datenerfassung ist. Mit dem OeKB > ESG Data Hub können ESG-Daten einfach gemanagt werden. Der Fragebogen zeigt auch, welche ESG-Kriterien für das jeweilige Unternehmen relevant sind. Die Unternehmen können so ihre ESG-Daten in standardisierter Form auch einfach mit ihren Hausbanken teilen – das Ausfüllen unterschiedlicher ESG-Fragebögen wird also vorweggenommen. Eine künstliche Intelligenz wird den Unternehmen künftig das mitunter herausfordernde Ausfüllen des Fragebogens erleichtern.