Mittwoch, Februar 05, 2025
Best of ... Rechenzentren
Das Data Center von Digital Realty in Wien, Floridsdorf, versorgt sogar ein benachbartes Krankenhaus mit Abwärme aus dem Rechenzentrumsbetrieb. (Bilder: Digital Realty, Eva Kelety, next layer, iStock)

Sie sind das Fundament für die digitalisierte Wirtschaft und Gesellschaft, der Hort für Wohlstand, Erfolg und praktische Services für den Menschen. Ein Auszug aktuell herausragender Data-Center-Standorte und -Konzepte.


1. Das Große

Digital Realty betreibt mit 21.000 m² Fläche und rund 30 MW Anschlussleistung das größte Rechenzentrum Österreichs. Das Data Center steht in Wien Floridsdorf und wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten sukzessive ausgebaut. Digital Realty ist seit dem Jahr 2000 auf dem österreichischen Markt, im März 2020 erfolgte die Fusion von InterXion mit dem weltweit vertretenen Data-Center-Anbieter. Digital Realty bietet 99,999-prozentige Ausfallssicherheit, 24/7/365-First-Level-Support und die Möglichkeit, sich mit mehr als 100 Connectivity-Anbietern und unterschiedlichen Private- und Public-Cloud-Anbietern direkt zu verbinden. Das Data Center ist durch die Präsenz des Vienna Internet Exchange (VIX) ein wichtiger, österreichischer Internetaustauschknoten und bietet Verbindungen zu nationalen und internationalen Carriern und Internet Providern. Digital Realty ist in Österreich auf Expansionskurs: in den kommenden Monaten wird ein neuer Standort mit noch größeren Kapazitäten errichtet. »Der Bedarf steigt. Rechenzentrums­infrastruktur ist gemeinsam mit der Breitbandinfrastruktur das Fundament für die Digitalisierung. Viele Unternehmen konzipieren ihre IT-Infrastruktur neu, sie überdenken bestehende Konzepte mit einem eigenen Rechenzentrum, suchen Cloud-Lösungen. Hybride Strukturen sind gefragt. Parallel erfordert der Siegeszug von KI enorme Rechenleistungen, die zur Verfügung gestellt werden müssen«, so Martin Madlo, Geschäftsführer von Digital Realty in Österreich.
(Bild oben)

2. Das Effiziente

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Die Daten der Stadt Wien auf eigenem Grund und Boden: Mit der Konsolidierung von mehreren IT-Dienstleistern und Standorten wurde bereits in der Vergangenheit mehr Effizienz im Rechenzentrumsbetrieb der Gemeinde geschaffen. Ein zentrales Data Center für den IT-Betrieb von 70.000 Arbeitsplätzen befindet sich in einem der STAR22-Bürokomplexe in Stadlau im 22. Bezirk. Mit der zweiten Ausbauphase im Jahr 2022 wurde eine Bruttogeschoßfläche von gesamt 4.600 m² realisiert, auf zwei Untergeschoß­ebenen. Vier unabhängige Processing-Module bilden den 900 m² großen Kernbereich des Rechenzentrums. Die Leistungsfähigkeit kann bei laufendem Betrieb gesteigert werden und mit den Entwicklungen auf dem IT-Sektor für gut 20 weitere Jahre mitwachsen. Zwei redundante Klimazentralen mit bis zu sechs Kältemaschinen sorgen für ausfallsichere Klimatisierung. Zusätzlich setzt man auf Free-Cooling und Nutzung des Grundwassers zur Kühlung.
72 Stunden ungestörten Betrieb garantiert die eigene, netzunabhängige Stromerzeugung mit bis zu drei Dieselmotoren – im Regelfall versorgt ein ebenfalls redundantes Stromsystem den Standort und die Bürogebäude in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Verfügbarkeit beträgt 99,985 Prozent, das entspricht einem Ausfall von höchstens 48 Minuten pro Jahr. Ende 2021 gab es für die erreichte Verfügbarkeitsklasse eine Zertifizierung nach EN 50600. Das Besondere: Das Data Center sitzt aufgrund des Grundwasserspiegels in einer Betonwanne mit 0,75 Meter dicken Wänden – die beste Absicherung auch gegen Eindringlinge.

3. Das Leistbare

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next layer betreibt im Großraum Wien mehrere Rechenzentren, die sowohl als Netzwerkknoten dienen, Cloud-Services (sowohl public als auch private) bereitstellen und als Colocation-Standorte für die Server-, Storage- und Netzwerkausrüstung der Kunden genutzt werden. Der Standort am Fleischmarkt 19, im Herzen Wiens, zeichnet sich durch ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und gute Erreichbarkeit aus. Wie die anderen Standorte ist er mehrfach an das Glasfasernetzwerk von next layer angebunden und bietet sich so als Colocation-Standort für lokale Unternehmen, als zentral gelegenes Ausfallrechenzentrum oder für besonders bandbreitenintensive Services an. Bei der Planung und Ausführung des Rechenzentrums der Tier II+ Klasse wurde besonderer Wert auf die Umsetzung aktueller Standards, hohe Servicelevels und Energieeffizienz gelegt. Das ehemalige Bankenrechenzentrum wurde 2013 unter hohem Aufwand komplett erneuert, und ist neben redundanter Klimatisierung, redundanter und abgesicherter Stromversorgung, Brandfrüh­erkennung und Löschanlage auch mit einem Kalt-Warmgang-Konzept ausgestattet worden. Ein ebenerdiger Zugang und Parkplätze ermöglichen auch hier unkomplizierte Installation und Wartung der Komponenten.

4. Der Kreislauf

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Der Data-Center-Riese Amazon Web Services bringt ein »Reverse Logistik«-Programm erstmals außerhalb der USA zur Anwendung. Das Unternehmen re:Cycle Reverse Logistics betreibt Einrichtungen in Dublin, die Geräte aus AWS-Rechenzentren testen und reparieren. Dadurch wird die Lebensdauer von Rechenzentrums-Hardware und anderer Elektronik verlängert. Der anfallende Abfall wird nicht auf Deponien entsorgt, sondern einem hochwertigen Recycling zugeführt. Mit maschinellen Verfahren wird die Wiederverwendung von gebrauchten Geräten und Bauteilen und die Rückgewinnung von Edelmetallen wie Gold und Silber aus Leiterplatten und Computerbauteilen ermöglicht. Als direktes Ergebnis des AWS-Reverse-Logistics-Programms sind im Jahr 2023 weltweit 14,6 Millionen Hardware-Komponenten nicht auf Mülldeponien gelandet, sondern wurden recycelt oder auf dem Gebrauchtmarkt zur Wiederverwendung verkauft. Die re:Cycle-Einrichtungen in Irland sind ein wichtiger Bestandteil für die nachhaltige Verwaltung von Rechenzentrumsinfrastruktur und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft in der IT-Industrie.

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