Was mit der Nutzung einer guten Idee, einer Prise Digitalisierung und neuen Wegen auch in der Forschung möglich wird: Services, Apps und Methoden für effiziente Prozesse und Messungen weltweit.
Buchhaltung neu gedacht
Bild: Das Bookkeepr-Team Ronaldo Saçaj, Lorenz Kromer, Sanjin Kreibich und Sebastian Koller.
Mangelndes Fachwissen, zeitaufwendiger Wissensaufbau, hohe Kosten für Beratungsleistungen und ungenutzte Möglichkeiten zur Steueroptimierung. Sanjin Kreibich erkannte die Herausforderungen, vor denen viele Kleinunternehmer*innen stehen. Das Kärntner Start-up Bookkeepr arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2022 durch Kreibich und Lorenz Kromer an der Modernisierung der Buchhaltung und Steuerverwaltung für Einpersonenunternehmen. Mit der intuitiv nutzbaren App (Bild oben) kann die Buchhaltung einfach und bequem übers Smartphone erledigt werden. Durch die Erfassung und Verwaltung von Rechnungen durch Fotografieren oder Hochladen, wird lästige Papierarbeit überflüssig. Die App bietet zudem zahlreiche Funktionen zur Automatisierung von Buchhaltungsaufgaben. Auf dieser Basis kann auch die Steuererklärung kostengünstig und fehlerfrei selbst erledigt werden. In einem aktuellen Forschungsprojekt mit der FH-Kärnten untersucht das Bookkeepr-Team, wie auch mit Hilfe von KI Buchhaltungsaufgaben noch effizienter gestaltet werden können.
Wege verstehen
Bild: Doktorand Andreas Wiederin und Projektleiterin Karin Hain vor dem Teilchenbeschleuniger VERA in Wien.
Wir sind von radioaktiven Elementen umgeben. Ihre genaue Messung kann Forschenden nun helfen, die Wege von Wasser zu verstehen. Karin Hain und ihr Team an der Universität Wien entwickeln zusammen mit Kolleg*innen in Japan neue Methoden, um diesen radioaktiven Hinweisen – insbesondere dem Element Neptunium – in der Umwelt auf die Spur zu kommen. Denn die Kernwaffentests in den Fünfzigern und Sechzigern sowie Wiederaufbereitungsanlagen für nukleare Brennstäbe dominieren die Verbreitung von künstlichen radioaktiven Elementen auf der Erde, darunter das künstlich produzierte Neptunium, das schwerer als Uran ist. Wenn die Forschenden wissen, woher die radioaktiven Umwelttracer kommen, können sie auch nachvollziehen, welchen Weg das Wasser im Meer oder Untergrund nimmt – ein wichtiger Aspekt in der Umweltforschung. Für diese Arbeit sind aufwendige Messapparate wie der Vienna Environmental Research Accelerator (VERA) nötig, um auch kleinste Spuren des Elements nachzuweisen.
Wiederverwendung
Die Solarenergie steht an vorderster Front bei den Bemühungen, die Kohlenstoffemissionen zu verringern und den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. Doch das Recycling von PV-Modulen ist nicht einfach. Aktuelle Verfahren werden als Downcycling bezeichnet, was zu einem irreversiblen Verlust von wertvollen Rohstoffen führt. In einer internationalen Zusammenarbeit mit Partnern in 13 Ländern soll nun gezeigt werden, dass mit innovativen Lösungen auch hochwertiges Recycling möglich werden kann. Ein Partner des Projekts Photorama ist RHP Technology mit Sitz in Seibersdorf, das sich auf fortschrittliche Materialien und Verarbeitungstechniken konzentriert. Die Österreicher*innen suchen innovative Lösungen für die Wiederverwendung von recycelten Materialien, nämlich Silber, Indium, Silizium und Gallium. Recyceltes Silber wird in Pasten und Tinten genutzt, die in der Photovoltaik, aber auch in anderen Elektronikbereichen wie dem 3D-Druck wiederverwendet werden können. Recyceltes Silizium etwa ist wiederum besonders interessant für Anwendungen, die zur Kühlung von Elektronik bestimmt sind.
Soziale Vergabe
Die WETgruppe ist der größte gemeinnützige Bauträger Niederösterreichs und verantwortlich für die Verwaltung ihrer Objekte – von der Auflösung eines Mietverhältnisses über das Inserieren freier Wohnungen bis zur Bearbeitung von Bewerbungen. Da die spezifischen Richtlinien für den gemeinnützigen Wohnbau in den bestehenden Systemen nicht abgebildet waren, wurde der gesamte Wohnungskreislauf weitgehend manuell bearbeitet. In einem Modernisierungsschritt wurden gemeinsam mit dem Technologiepartner Squer Solutions Prozesse und Anforderungen analysiert und eine digitale Plattform entwickelt, um die Verwaltung zuverlässig, effizient und transparent zu gestalten. Zusätzlich wurde ein Webportal für den Bewerbungsprozess implementiert. Die Plattform ermöglicht es, online transparente Informationen einzuholen, den Status von laufenden Prozessen wie zum Beispiel laufende Bewerbungen einzusehen und jederzeit mit der Verwaltung in Kontakt zu treten. Die flexible Lösung kann jetzt in vorhandene Systeme integriert und erweitert werden, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Eine Serie des eAward: Jetzt einreichen beim großen Wirtschaftspreis für Digitalisierungsprojekte und -services! Informationen unter www.report.at/award