Sonntag, Juni 30, 2024
Die Bosse der heuer fusionierten »A1 Telekom Austria« bringen sich in Position: Technikvorstand Walter Goldenits, Konzerngeneral Hannes Ametsreiter und Finanzvorstand Siegfried Mayrhofer (v.l.n.r.).Bei Telekom Austria bleibt heuer kein Stein auf dem anderen. Festnetz und Mobilfunk werden fusioniert, die gesamte Organisation neu aufgestellt. Dem Endkunden soll mehr verkauft werden.

Die Telekom Austria folgt einem europäischen Trend: Die großen Provider, die Incumbents, rüsten für eine konvergente Aufstellung und verheiraten ihre einstmals aufgedröselten  Festnetz- und Mobilfunksparten wieder. Ziel ist neben Einsparungen vor allem, eine breite Servicepalette anbieten zu können. Man ist sicher: die Kunden – privat wie Business – wollen alles aus einer Hand. In Österreich soll der Marktführer noch heuer entsprechend einheitlich aufgestellt werden. Mit der Fusion der Sparten wird die Telekom auch ein altes Problem aus dem Weg räumen. Bislang waren dem Querverkauf von Produkten (Cross-Selling) regulatorisch und auch in der Positionierung Steine in den Weg gelegt.

Bei der gesamten Telekom-Gruppe sanken im Geschäftsjahr 2009 die Umsatzerlöse um 7,1 % auf 4,8 Mrd. Euro. Grund waren der heiß umkämpfte Mobilfunkmarkt und rückläufige Sprachvolumina im Festnetz. Doch Ende des Vorjahres konnte der Abwärtstrend im heimischen Festnetz erstmals umgekehrt werden. Dank der Kombiangebote wächst die Zahl der Festnetzanschlüsse wieder. Man hält derzeit bei »einigen wenigen 100.000 Kombi-Kunden«.

Trotzdem wandern die reinen Sprachtelefonieminuten weiter in den Mobilfunk. Lediglich noch 20 % des gesamten Aufkommens in der Sprachtelefonie werden in Österreich über Festnetze abgewickelt. Etwas mehr als die Hälfte davon, 12 Prozentpunkte, kann dem TA-Netz zugeordnet werden. Man ist aufgrund der dramatischen Marktentwicklung in laufenden Gesprächen mit dem Regulator, bestätigt Hannes Ametsreiter. Der TA-General schätzt, dass sich mit Flatrates in der Festnetztelefonie, ähnlich wie sie in Deutschland bereits der Deutschen Telekom erlaubt sind, und IPTV-Services die Kundenumsätze im Festnetz wieder steigern lassen.

Bis das neue Unternehmen unter dem Namen »A1 Telekom Austria« aber tatsächlich Kosten spart, ist nun die große Umstrukturierung angesagt. Nachdem die Besetzung des Vorstands zeitgleich mit der Fusionsabsicht verkündet wurde, brodelt es derzeit in den unteren Managementebenen bei mobilkom und der TA-Festnetz-Schwester. 15 Anwärter reißen sich derzeit um sieben Posten in der zweiten Führungsebene. Konsequent am Markt positioniert zu sein, heißt, die Heirat bis in die alle Ebenen durchzuziehen. Personal will die Telekom aus heutiger Sicht trotzdem nicht abbauen.

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