Mittwoch, Juli 17, 2024
Auf dem Weg in die digitale Ökonomie 
SAP Österreich-Geschäftsführerin Christina Wilfinger und SAP Österreich-COO Gregor Grindjan eröffneten die SAP NOW in Wien. (Credit: SAP/Lukas Pilz)

»Die Digitalisierung ist der Einstieg zum Erfolg«, sagt Gregor Grindjan, COO von SAP Österreich. Digital agierende Unternehmen sind agiler, skalierbarer und arbeiten oft effizienter. Wo Österreich beim Thema digitaler Transformation steht, zeigten die Business-Showcases auf der SAP NOW in Wien.

Unter dem Motto »Where future grows« versammelte die diesjährige SAP NOW am 14. September rund 1.000 Entscheidungsträger*innen in der Marxhalle Wien. »Der Wirtschaftsstandort Österreich hat nicht nur in Europa, sondern auch global gesehen eine essentielle Bedeutung«, stimmte Gregor Grindjan, COO SAP Österreich, auf das Event ein. Entscheidend für das Wirtschaftswachstum aber sei die Fähigkeit von Unternehmen, sich digital zu transformieren und Innovation voranzutreiben. »Die Zukunft wächst am Digitalmarkt. Darüber wird sich entscheiden, wie wettbewerbsfähig Unternehmen und unser Standort sind«, betonte Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky. 

Business-Software als Sprit fürs Wirtschaftswachstum 

ERP ist unsexy? Von wegen, meint Paul Sanders, Head of Product Strategy S/4HANA bei SAP. Tatsächlich wird der Markt für Unternehmenssoftware laut Gartner-Prognose bis 2027 auf einen Wert von 569 Millionen steigen. Ob Produktions-, Finanzmanagement- oder HR-Systeme – die Nachfrage nach Managementplattformen nimmt zu.

Das liegt unter anderem an sich ändernden Rahmenbedingungen: Nach Jahren der Globalisierung und Auslagerung müssen Unternehmen ihre Lieferketten wieder stärker kontrollieren. Die jüngsten Probleme nach der Pandemie oder dem Ukraine-Krieg sind nur Symptome dafür, dass die Resilienz der Systeme nachgelassen hat. Dazu kommen die neuen Verordnungen aus der Politik, die die Wirtschaft zu mehr sozialem Verantwortungsbewusstsein und Umweltschutz auffordern. Unternehmen setzen darum vermehrt auf einen Rundumblick: Essentiell dabei sind Daten - am besten auf einer einzigen Plattform gebündelt. Sind unterschiedliche Segmente – Logistik, Einkauf, Produktion - über eine gemeinsame Datenbank und ein gemeinsames Auswertungs- und Visualisierungstool verbunden, gewinnen Entscheider*innen nicht nur leichter einen Überblick, sondern können ihre Daten kombinieren, in Kausalitätsketten setzen und so sinnvoller nutzen.  

Christian Palzenberger, SAP Industry Advisor Energy & Natural Resources, stellte auf der SAP NOW den Showcase »Farm-to-Consume« vor. Lege man Daten unterschiedlicher Sparten eines Unternehmens zusammen - beispielsweise Finanzkennzahlen, könnten bereits daraus Nachhaltigkeitsinformationen gewonnen werden, sagt er. (Foto: SAP/ Lukas Pilz)

»Wir sehen, dass auch in Österreich dieses Thema mittlerweile mehr an Raum gewinnt – natürlich auch vorangetrieben durch die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung«, so Christian Palzenberger, Industry Advisor Energy & Natural Resources bei SAP. Aber Unternehmen sehen auch zusehends den Mehrwert einer offenen Datenökonomie, versichert er. Besonders beliebt sind skalierbare Software-as-a-Service-Lösungen aus der Cloud.

Von der Bohne zum Eisbecher 

Ein prominentes Beispiel hierfür lieferte SAP selbst mit dem Showcase »Farm-to-Consume«: Von Prozessen aus der Landwirtschaft bis hin zum Bestellvorgang beim Verbraucher werden hier alle Daten gesammelt und auf übersichtlichen Dashboards gebündelt. Der Showcase begleitet ein veganes Vanille-Eis von der Schote bis in den Supermarkt: Von Beginn an, wenn der Bauer auf Basis der gemessenen Bodenqualität entscheidet, ob die Bohnen gedüngt oder gegossen werden müssen, stehen hier alle Daten transparent zur Verfügung. Genauso, wenn der Hersteller im nächsten Schritt entscheiden muss, an welches Logistikunternehmen er sich wendet. Welches agiert vielleicht besonders nachhaltig, und welche Routen sind am sichersten? In welche Verpackung mit welchem CO2-Abdruck möchte er sein Vanilleeis abfüllen? All diese Daten, über verfügbare Herstellungs- und Lagerkapazitäten, Lieferanten, Routen und zum Appetit der Konsumenten sind auf einer einzigen Plattform abrufbar. Gleichzeitig liefert die Lösung wichtige Kennzahlen für Transaktionen, Finanzen und ESG – global und bis zum Einzelbeleg.  

Zuletzt stellte SAP »Farm-to-Consume« auf der SAP Sapphire in Florida aus. Die Zukunft der Landwirtschaft soll laut dieser Vision nicht nur intelligent, effizient und transparent sein, sondern auch und vor allem nachhaltig. (Foto: SAP/ Lukas Pilz)

Die Informationen auf der Plattform stammen dabei nicht allein aus den eigenen ERP-Systemen, sondern sollen künftig beispielsweise von Lieferanten oder Herstellern freiwillig zugänglich gemacht werden – die damit nicht nur Vergleichbarkeit schaffen, sondern sich so auch selbst promoten können. Damit könnte die Plattform zum Beispiel für ein internationales Wirtschafts-Informationsnetzwerk werden – transparent, offen und nachhaltiger, als es jetzt oftmals der Fall ist.  

Spannende Erfolgsbeispiele 

Neben SAP selbst präsentierten auf dem Event auch Unternehmenspartner ihre Innovationen. Auf den drei Hauptbühnen erzählten unter anderem die ÖBB, Spar, der Kunststoffproduzent Greiner AG, Maschinenbauer Kostwein oder Saatbau Linz eGen von ihren Ideen und Erfolgsgeschichten. Zu Themen wie »Future ERP Excellence«, »Future Business Capabilities« und »Future Technologies« waren auch Unternehmen wie Siemens, Google Cloud oder NTT Data mit Showcases vertreten. »Die SAP NOW zeigt, wie eine digitalisierte und automatisierte Zukunft in Österreich heranwachsen kann«, so SAP Österreich-Geschäftsführerin Christina Wilfinger abschließend.  

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