Mit mehr als 800 Besucher*innen stellte die Microsoft Tech Conference (TC23) einen neuen Rekord auf. Für zwei Tage verwandelte sich das Colosseum 21 in einen Innovation- und Tech-Hub, in dem sich alles um die Themen Digitalisierung, Internet of Things und Modern Workplace drehte.
Über 40 internationale IT-Expert*innen diskutierten in spannenden Talks und Workshops über die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz. Isabell Claus, Mitgründerin der Suchmaschine thinkers.ai, betonte in ihrer Keynote, dass KI von immer mehr Unternehmen als wesentlicher Treiber der digitalen Transformation gesehen wird, wobei die KI-Transformation weit über die digitale hinausgeht. Claus forderte dazu auf, die eigene Innovationskraft vor das »Problemdenken« zu stellen, »dass KI und Technologie unseren Wohlstand prägen, so wie es Jahrzehnte lang die industriellen Innovationen getan haben.«
Cybercrime verändert sich
Der finnische Windows-Sicherheitsexperte Sami Laiho sprach in seiner Keynote über die veränderten Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen im Jahr 2022. Laut einer Studie haben 83 Prozent der europäischen Unternehmen zwei oder mehr Sicherheitsverletzungen erlitten. Ransomware dringt häufiger durch Angriffe auf ungepatchte Schwachstellen in Unternehmen ein als durch Phishing. »Die Ransomware-Industrie wächst und wird immer aggressiver. Wir können also davon ausgehen, dass mehr Unternehmen als je zuvor betroffen sein werden«, erklärte Laiho anhand aktueller Beispiele, wie Angreifer*innen vorgehen und welche Sicherheitskontrollen am sinnvollsten sind.
Viele betroffene Unternehmen zahlen nach Ransomware-Angriffen das geforderte Lösegeld, aber nur 65 Prozent erhalten ihre Daten zurück. Deshalb sei es essenziell, einen Aktionsplan parat zu haben, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Dieser sollte ein Business Impact Assessment, eine Kopie wichtiger Systeme und regelmäßige Tests der Disaster-Recovery-Pläne beinhalten, wie Stefan Bartram, Cybersecurity-Experte von AvePoint, ausführte. Denn mit einem guten Backup müsse sich ein Unternehmen erst gar nicht mit Lösegeldforderungen auseinandersetzen.
Digitaler Zwilling
Dagmar Heidecker, IT-Sicherheitsexpertin bei Microsoft, unterstützt Unternehmen, die von Hacker*innen angegriffen wurden oder ihre IT neu aufsetzen müssen. In ihrem Talk führte sie aus, wie Hacker*innen Azure und Active Directory ausnutzen können und wie man sich davor schützen kann. Der KI-Spezialist Sebastiano Galazzo zeigte in seinem von der Netflix-Serie »Black Mirror« inspirierten Vortrag, wie man eine digitale Kopie von sich selbst erstellen kann, die Persönlichkeit, Gedanken und Hobbys abbildet und verschiedene Aufgaben erledigen kann.
Lukas Keller und Anne Marchal von Tietoevry Austria präsentierten anhand der »Billa-Filiale der Zukunft«, wie durch IoT-Vernetzung ein effizienteres Energiemanagement und eine nachhaltigere Nutzung der Handelsfiliale erreicht wird. Abgerundet wurde der Auftritt von XR-Experte Helmut Krämer mit einer Live-Demo des »Metaverse for Business«, die u. a. Extended-Reality-Lösungen für Trainings an industriellen Maschinen ermöglicht.
Spannende Zeiten
»Der Wunsch der Unternehmen, Arbeitsprozesse zu automatisieren und zu vereinfachen, ist sehr groß«, sagte Michael Swoboda, Veranstalter der TC23 und Geschäftsführer von ETC. Für über 800 Microsoft-Partner*innen und -Kund*innen aus ganz Österreich bot sich die ideale Möglichkeit, sich zu vernetzen.
»Wir haben ein enormes Cloud-Wachstum in Österreich und sind deshalb dabei, unter die Topnationen innerhalb der Microsoft-Community aufzurücken«, sagte Hermann Erlach, General Manager Microsoft Österreich. »Wir erleben gerade besonders spannende Zeiten, da wir erst am Anfang der AI-Journey sind und die volle Revolution noch gar nicht absehen können«, zeigte sich auch Doris Lippert, Global Partner Solutions Lead von Microsoft Österreich, begeistert.
(Titelbild: Ludwig Schedl/ ETC)