Sonntag, Juni 30, 2024

Der Bildschirm flimmert, der Schweiß tropft von der Stirn. Jetzt bloß nicht nachgeben! Acht Stunden lang lieferten sich die Finalisten der heurigen AustriaCyberSecurityChallenge, des größten Hackerwettbewerbs Österreichs, ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. 

Titelbild: Die 20 Finalisten der heurigen ACSC. (Credit: CSA)

Bei diesem Marathon - auch Hackathon genannt - traten die 20 letzten Besten der 11. AustriaCyberSecurityChallenge (ACSC) an. Zu lösen waren insgesamt 18 Aufgaben aus Bereichen wie Web, Crypto, Reverse Engineering, Exploitation oder Forensik. Klingt schwierig? Ist es auch. „Wer es bis ins Finale schafft, hat eigentlich schon gewonnen“, meint ACSC-Initiator Joe Pichlmayr: „Alle Finalist*innen haben großes Talent, Ehrgeiz und Fachwissen bewiesen und damit die Grundlagen und das Rüstzeug für einen herausfordernden, aber extrem spannenden Berufsweg geschaffen.“ 

Als Sieger im Schülerbewerb konnten sich schließlich Niklas Aichinger, Fabian Gurtner, Martin Juritsch, Darius Pavelescu und Simon Tilzer behaupten. Die Gewinner im heiß umkämpften Studentenfinale sind heuer Thomas Wulz, Nickolaus Haider, Hassan Mohamad, Marcel Stering und Michael Wedl. Die offene Klasse/Österreichische Staatmeisterschaft konnte das Team Christian Mehlmauer, Manuel Zametter und Patrick Staubmann für sich entscheiden. Für Mehlmauer vom Cert der Stadt Wien ist das übrigens bereits der 3. Staatsmeistertitel.

Neben Nervenkitzel und dem gezielten Fördern und Fordern dient der Wettbewerb aber auch zum Networking. Die Nachwuchshacker*innen finden hier Gleichgesinnte, den Kontakt zu Mentoren und potenziellen Arbeitgebern. Diesen Gewinn hat auch die öffentliche Seite erkannt - so unterstützen das Abwehramt, Bundeskanzleramt, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Bundesministerium für Inneres sowie die Stadt Wien den Bewerb.

Das Siegerteam der offenen Klasse/ Österreichische Staatsmeisterschaft (v.l.n.r.): Patrick Staubmann, Christian Mehlmauer und Manuel Zametter. (Bild: CSA)

Cybersicherheit - tägliche Challenge

Für Roland Ledinger, Geschäftsführer des Bundesrechenzentrums und Betreiber eines der größten Rechenzentren Österreichs, sind IT- und Datensicherheit wesentliche Unternehmensziele. „Die Cyber Security Challenge unterstützt nicht nur dabei, die Wahrnehmung für das Thema Cybersicherheit zu stärken, sondern bringt in diesem Jahr die besten Köpfe aus ganz Europa zusammen, um an aktuellen Herausforderungen zu arbeiten. Wir können stolz sein, dass wir so viele junge Menschen mit so viel Expertise in Europa haben“, so Ledinger.

„Die Bedrohungen im Cyberraum sind vielfältig, wobei sich sowohl die Angriffsmethoden und Werkzeuge als auch präventive und reaktive Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verändern. Umso wichtiger ist es, die Sicherheitsmaßnahmen ständig weiterzuentwickeln, um aktuelle Angriffsmethoden und Muster erkennen zu können.“ Lebenslanges Lernen ist im Bereich der Cybersicherheit generell vorprogrammiert - schließlich bilden sich auch die Kriminellen ständig weiter. „Sicherheit ist kein finaler Zustand“, weiß BRZ-Geschäftsführer Ledinger: „Sie ist eine tägliche Challenge.“

Nachwuchstalente finden und fördern

Cyber-Security-Spezialist*innen werden auch in Zukunft sehr gefragt sein. Sicherheit ist der kritische Erfolgsfaktor der Digitalisierung schlechthin. „Wer gerne Rätsel löst, sich für knifflige Aufgaben begeistern kann, Durchhaltevermögen und Ausdauer besitzt und neugierig auf Neues ist, bringt eigentlich die idealen Voraussetzungen mit“, meint Pichlmayr: „Alles andere kann und muss man ohnehin erlernen!“

In Österreich gibt es ein breites Ausbildungsangebot, nicht nur im Hochschulbereich. „Es gibt zum Beispiel tolle Möglichkeiten an der TU Graz, der TU Wien und der Hauptuni Wien, vor allem aber auch an den Fachhochschulen Hagenberg, St. Pölten, Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, dem Technikum und der FH Joanneum“, so Joe Pichlmayr: „Abseits des Ausbildungsweges haben sich mit dem Hagenbergerkreis, den LosFuzzys, der we0wnyou sowie der cyberwehr viele motivierte CTF und Security-Enthusiasten organisiert, denen sich Interessierte anschließen können.“

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