Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche diskutierten Vertreter der öffentlichen Verwaltung, Politik, Forschung und Wirtschaft zum Thema E-Government.
Auch wenn Österreich eine Vorreiterrolle im Bereich E-Government inne hat - durch die fortschreitende Digitalisierung und zunehmende Vernetzung von Inhalten und Prozessen besteht die Gefahr von Vertrauensverlust in Verwaltung und Politik. Der einhellige Tenor einer Diskussion im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche Ende August: Vertrauen könne nur durch Transparenz entstehen. Gerade für die anstehende Verwaltungsreform seien E-Government-Lösungen der Schlüssel zu Vereinfachung, mehr Bürgerfreundlichkeit und stärkerer Serviceorientierung der Verwaltung. Eine Aufgabe für die Verwaltung sei es nun zudem, verantwortungsvoll mit der Dynamik neuer Kommunikationswege unserer Gesellschaft umzugehen. Den ersten Schritt zur interaktiven Behörde 2.0 vollzogen die Arbeitskreisteilnehmer bereits vor Ort. Bloglesern war es durch die Live-Berichterstattung während des Arbeitskreises möglich, sich an der Diskussion zu beteiligen und sich in diese einzubringen. Mehr zum Arbeitskreis unter digitalgovernment.wordpress.com.Der Wordrap aus Alpbach:
"Der Pilotversuch E-Voting bei den ÖH-Wahlen war technisch erfolgreich. Jetzt liegt es daran, die neue Technologie zu evaluieren und weiterzuentwickeln, um mit ihr auch neue Formen der bürgerlichen Partizipation zu erschließen. Vielleicht spricht man bald von einer Demokratie 2.0", meint Johannes Hahn, Minister für Wissenschaft und Forschung.
"Es ist erkennbar, dass e-Government-Projekte notwendigerweise zu Verwaltungsreformprojekten werden, die technische Entwicklung also der Treiber für Vereinfachungen, größere Bürgerfreundlichkeit der Regelungen und stärkere Serviceorientierung der Verwaltung insgesamt wird", so Manfred Matzka, Sektionschef, Präsidium, Bundeskanzleramt.
"In der öffentlichen Verwaltung ist das Shared-Service-Modell das optimale Führungskonzept um die vielfach zu hohe Fragmentierung und Uneinheitlichkeit von Verwaltungsprozessen deutlich zu reduzieren und die Kosten signifikant zu senken", plädiert Roland Jabkowski, CEO, Bundesrechenzentrum.
"Mithilfe digitaler Dienste sind wir nun in der Lage Prozesse und Abläufe in der öffentlichen Verwaltung zu gestalten, die eine neue Dimension der Produktivität und Effizienz erreichen. Dies erfordert jedoch ein hohes Maß an Vertrauen und Sicherheit", Helmut Leopold – Head of Safety & Security Department, Austrian Institute of Technology (AIT).