Viele Start-ups träumen davon, mit ihren App-Ideen das große Geld zu machen. Doch wie realistisch ist das? Zunächst müssen Entwickler*innen nämlich in Vorleistung gehen: Die Entwicklung einer App kostet im Schnitt 30.000 Euro - und rechnet sich erst nach 12 Monaten.
Titelbild: Paul Dyrek, Geschäftsführer und Inhaber von DeineSeite. (Credit: DeineSeite/ Astrid Bartl)
„Groß ist reine Definitionssache - aber es stimmt, man kann mit Apps viel Geld verdienen“, sagt Paul Dyrek, Geschäftsführer und Inhaber des großen heimischen App-Entwicklers DeineSeite. Laut einer aktuellen Studie des Unternehmens setzen Kunden*innen, die vor zwei Jahren mit ihren Apps gestartet haben, aktuell im Schnitt 9.225 € um. Apps, die vor drei Jahren entwickelt wurden, liegen (Stand: März 2022) bei 17.950 € Monatsumsatz. Von vornherein realisiert DeineSeite aber nur App-Ideen, die nach Prüfung eine positive wirtschaftliche Prognose aufweisen - Apps, die sich als weniger profitabel herstellen, erscheinen in der Studie gar nicht.
Hinter dem finanziellen Erfolg stecke aber Knochenarbeit, geht Dyrek ins Detail. Im Schnitt braucht es 3.960 Arbeitsstunden - oder auch 495 Arbeitstage - bis eine neu entwickelte App für Smartphones im Play Store von Google oder im App Store von Apple zum Download bereitsteht.
Bis zu 70 Prozent an Förderungen möglich
Die Kosten für eine App-Entwicklung sind unterschiedlich hoch und hängen stark von der Idee ab, erklärt Dyrek: „Wir haben schon Apps für 7.000 Euro gemacht.“ Meist bewege sich der Preis aber bei rund 30.000 Euro. Es gibt jedoch eine fast unüberschaubar große Zahl an Förderungen, um diese Kosten zu senken. DeineSeite hat dafür gleich zwei Berater für seine Kunden im Einsatz. Zwischen 20 und 70 Prozent an Förderungen sind möglich.
Im Schnitt lukriert man laut der aktuellen Studie nach 6 Monaten am Markt die ersten Umsätze und spätestens nach 12 Monaten die ersten Gewinne. Womit verdient man bei einer App sein Geld? „Viele glauben an Premium-Modelle, bei denen man für den App-Download bezahlt, oder an Banner-Werbung“, weiß DeineSeite-Chef Paul Dyrek. In Wahrheit wären das aber die zwei schlechtesten Formen: „Am besten verdient man mit Verkäufen innerhalb der App sowie an Kooperationspartnern und Sponsoren, die in der App kreativ mitbeworben werden.“
Von Investoren rät Dyrek ab. Diese würden angesichts ihres Rechts auf Mitsprache recht häufig Probleme verursachen. Die meisten Start-ups verkaufen sich – wie in einschlägigen TV-Shows oft deutlich wird – zudem weit unter ihrem Wert. Nur 5 Prozent der DeineSeite-Kunden hätten Investoren mit an Bord.
Wer eine gute App-Idee hat, sollte auch bei der Wahl seines App-Entwicklers Acht geben. Wichtig sind etwa Fixpreis-Angebote für die Projektumsetzung. Beratung und Ausarbeitung der Idee sollten kostenlos sein. Achten sollte man zudem auf versteckte Kosten wie etwa Lizenzgebühren oder Wartungsverträge.