„If she can't see it, she can’t be it“, könnte das Motto des neuen Buchs von Avanade-Geschäftsführerin Christiane Noll sein. 18 Frauen aus der Technologiebranche stehen im Mittelpunkt, um Berufsbilder und Karrierewege in der IT für Mädchen und Frauen sichtbar zu machen.
Individuelle Karrierewege, Erfolgsgeheimnisse und der persönliche Zugang zur Technologie sind die Gesprächsthemen mit Vorzeigefrauen aus unterschiedlichsten IT-Disziplinen der Wirtschaft, Bildung und Forschung. Bei einer Präsentation des im Molden-Verlag erschienenen Buchs „IT Girls. Wie Frauen die digitale Welt prägen.“ Anfang Mai in Wien waren viele dieser Frauen unter den 150 Gästen. Eröffnungsrednerin Margarete Schramböck: „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, Vorbild zu sein“, betonte sie auf einem ihrer letzten öffentlichen Auftritte als Digitalisierungsministerin. „Wir müssen der nächsten Generation Sicherheit geben. Wir verändern die Welt für die nächste Generation.“
Bild oben: Digital-Strategin und Markenexpertin Francine Beleyi und Christiane Noll, Avanade, bei der gut besuchten Buchpräsentation auf der Summerstage in Wien. (Foto: Avanade/Georg Krewenka)
Johanna Pirker, Assistenzprofessorin an der TU Graz, unterstrich in einer Videozuschaltung, dass sie Freude an der Informatik vermitteln möchte und räumte mit dem Vorurteil auf, dass IT wenig kreativ sei: „Ich habe im Studium gesehen, wie bunt Informatik ist.“ Für die Medizinerin und erfolgreiche Start-up-Managerin Sophie Chung ist der Impact, den jeder und jede Einzelne hat, essenziell: „Wir können nicht die Welt verändern, aber wir können die Welt um uns verändern.“
Für die Digitalstrategin Francine Beleyi ist das Selbstbewusstsein entscheidend: „Wir brauchen selbstbewusste Mädchen. Deswegen müssen wir zu Hause anfangen.“ Ihr Appell: „Nimm eine Position in der ersten Reihe ein.“ A1-Finanzchefin Sonja Wallner ist überzeugt, dass es nicht einen klassischen Karriereweg braucht: „Man muss keinen geraden Weg haben, wichtig ist, dass man zurückfindet.“ Pam Maynard, CEO von Avande weltweit, wurde ebenfalls aus London zugeschaltet; „Nimm deine Unvollkommenheit an. Das ist das, was dich ausmacht“, betonte sie.
In der anschließenden Diskussion wurde die Frage erläutert, wie Frauen erfolgreich in der Technologiebranche sein können. Für die Gründerin von Female Founders, Lisa-Marie Fassl, sind die richtigen Ziele wichtig: „Ohne Ziel schwirren wir irgendwo durch die Gegend und man macht irgendwas.“ Für Microsoft-Managerin Nina Schmidt ist es entscheidend, neugierig zu sein und Dinge auszuprobieren: „Wir müssen die Swim Lanes zur Seite schieben.“ Wichtig sei, da waren sich die Podiumsdiskutantinnen einig, Diversität.
Assistenzprofessorin an der TU Wien, Martina Lindorfer, betonte aber auch, dass „unsere Bildung nicht diverse Menschen fördert“. Und: „Ich bin keine Pionierin, ich sehe mich vielleicht als Pionierin, weil ich durchgehalten habe.“ Die Gastgeberin und Buchautorin Christiane Noll will "Begeisterung für die IT schaffen und mit den bestehenden Vorurteilen brechen, damit Frauen und Mädchen neue Chancen wahrnehmen."
IT Girls. Wie Frauen die digitale Welt prägen.
Molden-Verlag , 192 Seiten
24 Euro
ISBN 978-3-222-15091-3
www.styriabooks.at/it-girls