Freitag, November 22, 2024
"Digitale Infrastruktur wird immer wichtiger“

Zwei Drittel der Unternehmen in Österreich nutzen einen fixen Internetanschluss, mobiles Internet ist bei vier von zehn Firmen im Einsatz. Personalknappheit wird von Entscheider*innen als aktuell größte Herausforderung genannt – noch vor der Pandemie.

Welche Anwendungen brauchen die meiste Netzkapazität bei den Unternehmen? Es ist die Vernetzung von Standorten, die Übertragung von Bild- und Videodateien sowie von Webkonferenzen. Und der Bedarf für Bandbreiten wird weiter steigen – darunter auch für Cloudanwendungen – davon ist die Mehrheit der Befragten überzeugt. An der Umfrage von marketmind, die von Magenta Telekom in Auftrag gegeben wurde, haben 800 Entscheider*innen für den Bereich Telekommunikation in Unternehmen (bis zu einer Größe von 250 Mitarbeiter*innen) teilgenommen.

Zwei Drittel der österreichischen KMU setzen auf einen Festnetz-Internetanschluss – je größer die Betriebe, desto stärker wird das kabelgebundene Internet genutzt – während ein Drittel auf mobiles Internet oder einen Hybridanschluss zurückgreift. Kleinunternehmen (unter einer Größe von zehn Mitarbeitenden) setzen überdurchschnittlich häufig auf einen mobilen Internetzugang. Auf einzelne Branchen heruntergebrochen wird mobiles Internet vor allem in der Beherbergung und Gastronomie, bei Warenherstellern sowie in der Sparte Information und Kommunikation genutzt.

„Vielen Unternehmen ist es tatsächlich gelungen, mehr Anwendungen und Prozesse papierlos zu gestalten – wir kommen dem papierlosen Büro näher“, beobachtet Werner Kraus, Chief Commercial Officer für Geschäftskundenbereich bei Magenta Telekom (Bild oben). „Es braucht starke und verlässliche Breitbandnetze, die digitale Infrastruktur wird immer wichtiger.“

Knapp drei Viertel der fixen Internetanschlüsse basieren auf Glasfasertechnologie (43 %), gefolgt von Hybrid-Fiber-Coax-Netzen (29 %), DSL ist noch bei einem Fünftel vertreten. Im Westen ist der Glasfaseranteil am höchsten, in Wien wiederum sind leistungsfähige Kabelnetze (Coax) am häufigsten. Die Zeichen bei fixen Breitbandverbindungen stehen weiter auf Expansion: Die Hälfte der Unternehmen, die Glasfaser noch nicht nutzen, interessieren sich für eine künftige Verwendung.

In Tiefeninterviews befragt, nennen die Entscheider*innen den Fachkräftemangel und Personalknappheit als aktuell größte Herausforderungen – noch vor der Pandemie und den steigenden Energiekosten. Auch bei der Standortwahl spielt die die Infrastrukturanbindung – Straßen, öffentliche Verkehrsmittel und Internet – die größte Rolle.

Der Datenverbrauch bei Magenta ist in den vergangenen zwei Jahren weiter angestiegen. Im Zeitraum von 2019 bis 2021 verzeichnete der Mobil- und Festnetzanbieter einen Zuwachs des gesamten Datenverbrauchs um 64 %. „Für uns als Infrastrukturbetreiber ist das eine große Herausforderung. Wir bauen extrem schnell aus und haben heute fast alle unserer Mobilfunksendestationen mit Glasfaser erschlossen“, berichtet Magenta-CCO Kraus.

Während das Datenaufkommen bei Internettelefonie und Videokonferenzen im Jahr 2020 um 200 %, ein Jahr später immer noch um 55 % gestiegen ist – und Gaming im ersten Pandemiejahr um 150 % –, werden heute rund zwei Drittel des gesamten Datenumsatzes in den Netzen durch Videostreaming verursacht. Kraus erwartet einen weiteren Anstieg des Datenverbrauchs künftig auf die Branche mit VR- und AR-Anwendungen zukommen. Ob Ideen wie das Metaverse nur den Gamingbereich umfassen und nicht auch Business-Anwendungen hervorbringen, werde sich noch zeigen, so Kraus: „Wir wissen es noch nicht.“

In den nächsten zehn bis 15 Jahren wird Magenta FTTH vor allem in Wien flächendeckend ausbauen, irgendwann wird auch das Kabelnetz abgelöst sein. „Ob das in 15 oder 20 Jahren geschieht, wird vom Datenaufkommen abhängen“, will Werner Kraus bewusst keine strenge Deadline für ein Ende der Coax-Technologie nennen.

Digitalisierung in der Praxis
Unter den Referenzkunden der Glasfaserinfrastruktur ist heute bereits die Österreichische Fußball-Bundesliga: Alle Stadien der Liga sind angeschlossen, vor allem Anwendungen wie der Video Assistant Referee (VAR) brauchen Glasfaser. Magenta schließt jetzt auch das Stadion in Lustenau an, da der Vorarlberger Fußballclub in die höchste Spielklasse aufsteigt.

Für das produzierende Unternehmen Stihl setzt Magenta IoT-Lösungen um. Der Hersteller vernetzt seine Produkte wie etwa Rasenmäher, um Wartungsdienste und weitere neue Services wie eine Kunden-App abzuwickeln. Dank Roaming-fähiger SIM-Karten an Bord funktioniert die Anbindung von Stihls Rasenmähroboter iMOW sogar international – dieser verbindet sich automatisch mit lokalen Netzen.

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