Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft schreitet schnellen Schrittes voran – ebenso wie die Weiterentwicklung der dafür genutzten Technologien. Beste Voraussetzungen also für ein spannendes IT-Jahr 2022. Dell Technologies beschreibt die wichtigsten Trends der nächsten Monate und Jahre.
Das Jahr 2022 markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Digitalisierung: Erstmals werden knapp zwei Drittel (65 Prozent) des weltweiten Bruttoinlandsprodukts digital generiert, wie eine IDC-Studie prognostiziert. Sichere, hochleistungsfähige IT-Systeme und -Infrastrukturen bilden dafür die notwendige Basis. Dell Technologies erläutert, welche Veränderungen die IT-Landschaften dabei durchlaufen werden.
Standardisierte Plattformen für heterogene Edge-Workloads
Edge-Workloads sind höchst unterschiedlich und stellen ganz verschiedene Anforderungen an Hard- und Software. Deshalb nutzen Unternehmen aktuell meist mehrere Edge-Plattformen parallel – diese Heterogenität lässt sich jedoch nur schwer verwalten und verhindert zudem ein effizientes Datenmanagement. Die stärkere Trennung von Plattformen und Workloads wird daher immer wichtiger.
Eine Schlüsselrolle spielen dabei Plattformen, die Compute- und Storage-Ressourcen einfach und zuverlässig bereitstellen und auf softwaredefinierte Architekturen mit Container-Technologien setzen. Sie dienen nicht nur als Basis für die unterschiedlichsten Edge-Workloads, sondern fügen sich auch nahtlos in bestehende Hybrid-Cloud-Umgebungen ein, was ihr Management und die Migration von Workloads erleichtert.
5G entfaltet sein volles Potenzial
Bislang bietet der jüngste Mobilfunkstandard 5G zwar kaum etwas, das sich nicht mit Wi-Fi oder LTE auch erreichen ließe – das wird sich in diesem Jahr jedoch ändern, wenn leistungsstärkere 5G -Versionen für Unternehmen verfügbar werden. Neben höherem Durchsatz und besserer Skalierbarkeit bringen diese auch Features wie Ultra Reliability Low Latency Communications (UR-LLC) und Massive Machine Type Communications (mMTC) mit sich.
Dies ermöglicht die Umsetzung völlig neuer IoT-Anwendungsfälle mit Datenauswertungen in Echtzeit, der Einbindung von abertausenden Sensoren und umfangreicher Machine-to-Machine-Kommunikation. Die entsprechenden Lösungen erfordern allerdings Know-how aus den verschiedensten Bereichen, sodass Unternehmen hier verstärkt mit Infrastruktur-, Cloud- und Softwarespezialist*innen zusammenarbeiten müssen.
Datenmanagement erhält einen stärkeren Edge-Fokus
Schon 2022 werden voraussichtlich mehr Daten an der Edge als in klassischen Rechenzentren und Clouds generiert. Die althergebrachten, sehr zentralisierten Datenmanagement-Ansätze funktionieren dadurch nicht mehr. Nur mit einem modernen Datenmanagement, das sich von Rechenzentren über die Cloud bis an die Edge erstreckt, können Unternehmen die wertvollen Datenschätze, auf denen innovative Lösungen und sogar völlig neue Geschäftsmodelle basieren, zuverlässig auffangen, sichern und auswerten. Voraussichtlich werden sich hier softwaredefinierte Lösungen und As-a-Service-Angebote durchsetzen, da sie Unternehmen maximale Flexibilität bieten.
Ohne KI und Machine Learning keine IT-Security
Immer mehr und raffiniertere Cyberattacken auf der einen Seite, größere Angriffsflächen durch Remote Work und Cloud-Services auf der anderen – der Schutz von Unternehmensinfrastrukturen war noch nie so komplex wie heute. Daher werden Unternehmen zunehmend Sicherheitslösungen einsetzen müssen, die reibungslos zusammenarbeiten und Künstliche Intelligenz beziehungsweise Machine Learning nutzen, um Bedrohungen aufzuspüren und automatisiert zu beseitigen.
Tools wie SOAR (Security Orchestration, Automation and Response) oder XDR (Extended Detection and Response) dienen dazu, Status-Daten von verschiedenen Systemen zusammenzutragen und auszuwerten. Wo der Mensch angesichts der enormen Datenmengen den Überblick verliert, sind Algorithmen in der Lage, bedrohliche Anomalien in der Datenflut zu entdecken. Zugleich können solche Algorithmen viel schneller die notwendigen Gegenmaßnahmen einleiten und beispielsweise betroffene Systeme isolieren.
Beyond 2022: Die IT-Trends der kommenden Jahre
Darüber hinaus läuten die kommenden Monate einige Entwicklungen ein, die Unternehmen voraussichtlich weit über 2022 hinaus beschäftigen werden:
Quantencomputing findet den Weg in konventionelle IT-Systeme
Quantencomputer sind extrem leistungsstark und damit perfekt geeignet, um die wachsenden Datenmengen von Wirtschaft und Gesellschaft zu verarbeiten. Die neuartigen Systeme werden künftig eng mit klassischen IT-Systemen zusammenarbeiten. Zum einen lassen sich Quantenressourcen gut auf bestehender IT-Hardware simulieren, um zu untersuchen, wie sich Quantenanwendungen verhalten und in welchen Bereichen sich der Einsatz von Computern dieser Art lohnt. Zum anderen werden QPUs (Quantum Processing Units) bald Einzug in konventionelle Systeme halten und dort ausgewählte Berechnungen durchführen. Die klassischen CPUs übernehmen Standardaufgaben und unterstützen die QPUs durch die Vorbereitung der Daten und die Auswertung der Ergebnisse.
Die Automobilindustrie wird zur Softwarebranche
Mit ihren zahlreichen Assistenzsystemen sind moderne Autos schon heute hochkomplexe IT-Systeme, die riesige Datenmengen generieren und auswerten. Die klassischen Automobilhersteller werden daher zunehmend zu Software- und Datenspezialisten – eine Entwicklung, die sich ab 2022 noch einmal deutlich beschleunigen wird, da neue Wartungs- und Reparaturservices, Navigationsdienste, Entertainment-Angebote und Mobilitätsdienste wie Car Sharing und Ride Pooling ebenfalls auf Daten basieren.
„Zum einen befinden wir uns längst in einer hybriden, verteilten Multi-Cloud-Welt, die uns zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnet. Daher gilt es nun, sich schnellstmöglich darauf einzustellen“, so Stefan Trondl, General Manager bei Dell Technologies Österreich. „Das bedeutet zum anderen aber auch, dass die großen Herausforderungen nicht mehr singulär in einem Datacenter, in einer Cloud oder von einer einzelnen Technologie gelöst werden können. Das kann nur im Verbund innerhalb eines umfassenden Ökosystems gelingen.“