Jürgen Leitner leitet den Bereich Softwareentwicklung und verantwortet als Head of Development maßgeblich die Projekte bei adesso Austria. Er sieht die Notwendigkeit für Unternehmen, den Weg zu »Smart Connected Products« umfassend zu überlegen.
adesso Austria bietet mit dem Schwesterunternehmen adesso mobile solutions nun auch Services und Dienstleistungen rund um »Mobile Business« in Österreich an.
»Die mobile Applikationsentwicklung ist für uns nicht neu – mit Entwicklungen von Unternehmensanwendungen wie etwa für den Außendienst im Vertrieb für die Niederösterreichische Versicherung oder dem Kundenportal der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, wo ebenfalls ›mobile first‹ in jedem Projekt mitgedacht wird«, berichtet Jürgen Leitner, Prokurist und Leiter der Softwareentwicklung bei adesso. Smartphones und Tablets sind in vielen Unternehmen nicht nur ein Teil der Applikationsstrategie, sondern der zentrale Bereich für Geschäftsprozesse geworden.
Mit der Kooperation innerhalb des Konzerns will Leitner nun den Wachstumsbereich »Smart Connected Products« über die Entwicklungskapazitäten in Wien hinaus ausdehnen. Die Lösungen sollen die digitale Anbindung und Vernetzung von Produkten vorantreiben, die sich so zu »smarten« Serviceleistungen wandeln.
»Das ist auch kein rein technisches Thema. Hier geht es stark ins Innerste, in die Eingeweide der Unternehmen, indem Geschäftsfelder erweitert, ergänzt oder teilweise auch geändert werden. Wenn ich den digitalen Bereich konkret mitdenke, vernetze ich die physische Welt mit mobilen und technischen Ebenen. Dafür brauche ich auch einen organisatorischen, strukturellen und business-bezogenen Zugang«, so der Experte.
Jürgen Leitner, adesso: »Digitalisierung und Vernetzung sind nicht nur technische Themen.«
adesso mobile solutions mit mehreren Standorten in Deutschland und mehr als 230 Mitarbeitenden kann die nötige Expertise zur Anknüpfung an beispielsweise IoT-Plattformen einbringen. Es wurden dazu bereits Projekte umgesetzt, die eben »mehr als nur eine App zu bauen« umfassten. Projekte in Österreich werden mit einem hybriden Modell gestartet, mit internationaler Beratung über Grenzen hinweg und der darauf folgenden lokalen Implementierung durch das Team in Österreich.
Gerade außerhalb der meist noch überschaubaren Umgebungen von Produktionsbereichen und Anlagen stünden technische Anforderungen wie Infrastruktur- und Netzabdeckungen, Latenzzeiten oder Pufferspeicher für Daten und Hub-Lösungen an der Tagesordnung. »Der Zugang zu smarten Produkten braucht diese Überlegungen, die über das Verbauen von Sensoren hinausgehen. Das beinhaltet auch die Folgewirkungen auf die eigene Organisation und die Prozesse – und was mit den Daten eigentlich erreicht werden soll.«
Wechsel für Geräteflotte
Bei einem Projekt mit dem deutschen Hersteller STIHL, einem Spezialisten für Motorsägen und motorbetriebene Geräte für den Forstbetrieb, wurden die Produkte mit »Smart Connectoren« ausgestattet. Mit diesen können Laufzeitdaten der Betriebsstunden und andere Geräteinformationen erfasst und über Bluetooth an eine App übertragen werden. Auch die Zuordnung und Verwaltung der Inventarliste über ein Portal wird möglich.
Für den Hersteller bedeutet dieses Projekt, das die gesamte Geräteflotte betrifft, einen Paradigmenwechsel. Der vormals reine Verkauf der Produkte wird in ein neues, erweitertes Servicegeschäft umgewandelt. Die Motorsägen sind nun über ein »Pay-per-Use-Modell« nutzbar. Und der Servicelevel wird verbessert: Anhand der Daten werden Wartungen prognostizierbar, das Monitoring von Füllständen bei bestimmten Produkten hilft bei der Optimierung von Logistik- und Serviceprozessen.
Der digitale Wandel ist für Unternehmen jeder Branche und Größe zum Erfolgsbarometer geworden. Digitalisierung ist die Chance, neue Märkte und Zielgruppen zu erschließen und auf Kundenbedürfnisse konkret einzugehen. »Wir bieten unseren Kunden die gesamte mobile Wertschöpfungskette aus einer Hand«, sagt Leitner.