Mittwoch, November 20, 2024

Wenn die eine Hand nicht weiß, was die andere macht, kann das für Unternehmen ziemlich teuer werden. Integrierte Managementsysteme sollen helfen, den Überblick über Verantwortlichkeiten und Aufgabengebiete zu behalten und Abläufe zu optimieren.

Wenn der Umweltmanager eines Unternehmens durch die Gänge streift und dabei überzählige Glühbirnen entfernt, dann macht das aus seiner Sicht absolut Sinn. Ebenso richtig ist es allerdings für den Sicherheitsmanager, die eben erst entfernten Lampen wieder einzuschrauben. Dabei handelt es sich um ein einfaches plakatives, aber sehr wirksames Beispiel für jeweils nachvollziehbare Zielsetzungen, Energie zu sparen oder die Sicherheit zu erhöhen. In der gelebten Praxis war es aber kontraproduktiv.
»In vielen Unternehmen kommt es zu Doppelungen, die viel Zeit und Geld kosten«, erklärt Axel Dick, frisch gebackenes Mitglied im Managementteam von Quality Austria. In jedem Unternehmen gibt es Managementsysteme, die nebeneinander existieren und sich kontinuierlich weiter entwickeln, wie etwa Umweltmanagement, Sicherheitsmanagement oder Qualitätsmanagement. Dabei kommt es dann irgendwann zu Überlappungen, die einen Mehraufwand für die Mitarbeiter und zusätzliche Kosten für das Unternehmen bedeuten. Das zu verhindern, ist das Ziel des Integrierten Managements. Damit sollen die Managementebenen, die zu Beginn unabhängig voneinander agiert haben, zusammengeführt werden. Durch Integrierte Managementsysteme sollen Synergien geschaffen, der Verwaltungsaufwand verringert, Doppelarbeit verhindert und somit Kosten eingespart werden. Die bewusste Planung, Steuerung und Verbesserung von Prozessen hat laut Dick auf Dauer zudem eine Effizienzsteigerung zur Folge. Darüber hinaus profitieren die Unternehmen von einer höheren Rechtssicherheit, da sie in der Regel eine Rechtsdatenbank aufgebaut haben und wissen, welche Gesetze zu beachten sind.

Laufend Lehrgänge
Die Quality Austria bietet laufend Lehrgänge zu integrierten Managementsystemen an, in deren Mittelpunkt Effektivität und Effizienzsteigerung stehen. Bislang wurden schon mehr als 1.000 Personen ausgebildet. Darunter auch Alice Papp von der Fernwärme Wien. Eine zentrale Stärke des Integrierten Managementsystems ist für sie die Rechtssicherheit. Auch in der Kommunikation hat sich in ihrem Unternehmen seit der Einführung von IMS einiges geändert. »Durch neu eingerichtete Diskussionsplattformen wurde die Gesprächskultur nachhaltig positiv beeinflusst«, sagt Papp. »Fragestellungen werden jetzt weniger am Schreibtisch, sondern vielmehr im Team erörtert und Entscheidungen gemeinsam getroffen.« Dies fördere den Wissens- und Erfahrungssaustausch und erhöhe die Akzeptanz der Maßnahmen bei den Mitarbeitern.
Regelmäßige Audits gäben zudem Auskunft über Stärken und Schwächen des Unternehmens und helfen, Organisation und Struktur des Unternehmens zu optimieren.

Modularer Aufbau
Die Lehrgangsreihe Integrierte Managementsysteme IMS ist modular aufgebaut und laut Dick vor allem »als Managementleitschiene« zu verstehen. Es soll vermittelt werden, wie eine optimale Integration bei gleichzeitig effektiver und effizienter Gestaltung jedes einzelnen Systems umgesetzt werden kann. Und weil Themen wie etwa Sicherheitsfragen eines Unternehmens nicht gern in öffentlichen Lehrgängen diskutiert werden, gibt es bei Quality Austria auch die Möglichkeit von Inhouse-Seminaren. Fünf bis sechs Teilnehmer sind zumindest nötig, damit ein Kurs vor Ort im Unternehmen durchgeführt werden kann.

Infos : www.qualityaustria.com

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