Seit der Einführung seines Kernprodukts S/4HANA vor vier Jahren hat SAP bereits über 11.500 Kunden gewonnen. Bislang wurde das Programm bei 3.180 Kunden eingeführt, sodass knapp ein Viertel der Unternehmen, die die Software gekauft haben, sie bereits nutzt. Weitere 3.500 Kunden sind momentan in der Implementierungsphase.
Diese Zahlen veröffentlichte SAP in seinen Quartalsberichten. In einem aktuellen Handelsblatt-Artikel wird darüber berichtet, warum so viele SAP-Kunden noch zögern und warum die Umstellung so lange dauert.
So heißt es im Artikel, dass ein Großteil der SAP-Kunden in DACH laut einer Umfrage zwar mit S/4HANA plane, 39 Prozent sich aber für den Umstieg noch die nächsten drei Jahre Zeit lassen wolle, weitere 30 Prozent sogar noch länger. Ralf Peters von der DSAG höre häufig von Mitgliedern, dass andere Projekte, wie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, derzeit einfach eine höhere Priorität hätten. Zudem hätten IT-Chefs und Vorstände Respekt vor der Umstellung, da diese mit einem hohen internen Aufwand und Kosten verbunden sei. Deloitte nennt als weiteres Problem den Mangel an entsprechenden S/4HANA Fachkräften.
Dabei ist es jetzt höchste Zeit, die Migration auf S/4HANA zu vollziehen, nicht zuletzt, da der Support für die Vorgängergeneration bis 2025 endet. Sabine Söllheim, SAP Global Alliance Manager bei SUSE, nimmt im Folgenden Stellung zu dieser Problematik und zeigt Tipps auf, wie Unternehmen den Umstieg sicher meistern:
„SAP bezeichnet S/4HANA als „Digital Core“, den Kern für die Digitale Transformation bildet die SAP Cloud Platform. Diese Neuerung ist zugleich das Ende der Prä-HANA-Systeme: Ab 2025 werden Oracle, DB2 und MS SQL Server nicht länger betreut. Doch nicht nur das: 200.000 SAP-User nutzen zurzeit noch Windows, weitere 30.000 noch UNIX. Schon im Rahmen der Entwicklungsphase hat SAP Enterprise Linux als alleinige Referenzarchitektur und Plattform für HANA gewählt, SUSE war von Anfang an dabei. Das bedeutet, dass die Migration für viele der SAP-Kunden mit einer doppelten Migration verbunden ist. Denn sie müssen nicht nur ihre Datenbank – typischerweise ein Kernbestandteil ihrer IT-Landschaft – auf HANA umstellen, sondern auch ihre HANA Betriebsarchitektur von UNIX oder Windows auf Linux. Beides sind große Herausforderungen und in jedem Fall ist der Wechsel auf Linux die zukunftssichere Variante, ist Linux doch das am schnellsten wachsende Betriebssystem, das sowohl vor Ort im Rechenzentum sowie in Privat-, Hybrid- und Multi Cloud Umgebungen zum Einsatz kommt.“
„Da die Unternehmen bis spätestens 2025 aktiv werden müssen, besteht jetzt natürlich auch eine entsprechend große Nachfrage nach SAP-Experten. Sollte die eigene Expertise innerhalb des Unternehmens fehlen, ist dies ein weiterer Grund, nicht bis zuletzt mit der Umstellung des Systems zu warten. Denn wer sich für S/4HANA entscheidet, wird auch Unterstützung benötigen – von SAP, Systemintegratoren, Hardware- und Linux-Anbietern. Die gute Nachricht lautet: viele dieser Anbieter haben bereits seit Jahren erfolgreich gezeigt, dass sie die Herausforderungen ihrer Kunden bestens kennen und sich bereits auf sie eingestellt haben, so existieren bereits umfangreiche Best Practices, Dokumentationen und viele hilfreiche und erprobte Tools zur Migration. Unternehmen sollten sich das richtige Maß an Unterstützung durch Partner suchen, die ihnen den Umstieg erleichtern und sie strategisch beraten können, welche Lösung für sie die Beste ist, On-Premise oder als Service etwa über Microsoft Azure, die Telekom Cloud oder andere auf HANA spezialisierte Hosting Anbieter. Dabei sollten Kunden bei der Auswahl ihrer Partner unbedingt auf diejenigen setzen, die eine starke Partnerschaft mit SAP und vielen Hardwareanbietern verbindet. So können sie bis 2025 entspannt umsteigen.“
„Das Ziel, bis 2025 alle Vorgängerlösungen auf S/4HANA umzustellen, bereitet uns keine großen Sorgen. In den letzten fünf Jahren haben wir mit unseren Partnern und in enger Kooperation mit SAP viele namhafte Kunden unterstützt und weltweit hunderte Projekte erfolgreich abgeschlossen. SUSE und SAP verbindet eine gemeinsame lange Geschichte. SAP selbst setzt seit vielen Jahren für die Entwicklung ihrer Applikationen auf SUSE Linux als Referenzarchitektur. Mit über 90 Prozent Marktanteil bei S/4HANA Installationen ist SUSE ein ausgezeichneter Partner für die Migration. Schon seit SAP vor 20 Jahren zum ersten Mal die Linux-Flagge gehisst hat, ist SUSE als enger Partner mit dabei. Im Linux-Lab wurden viele der heutigen Lösungen gemeinsam entwickelt – SUSE kennt die Technik also in- und auswendig.“