Erik Damgaard, Altmeister der ERP-Szene aus Dänemark, sieht einen grundlegenden Umbruch bei Business-Software. Er entwickelte seine neue Business-Lösung Uniconta als leichtgewichtige App aus der Cloud. Zum ersten österreichischen Uniconta-Partnertag kam der Däne Mitte November nach Wien.
Die Zeit der großen, monolithischen Gesamtlösungen, die möglichst viele Funktionen bieten und möglichst viele Unternehmensbereiche abdecken, ist nach Erik Damgaards Meinung vorbei. Das betrifft auch seine eigene ERP-Lösung aus den 90er-Jahren, Axapta, die 2002 von Microsoft übernommen wurde. Microsoft benannte das Produkt zuerst in Dynamics AX um und führt es seit kurzem unter dem Namen Dynamics 365 for Finance & Operations. Wie denkt Damgaard heute über sein Baby? »Axapta ist nicht mehr mein Baby«, meint er nach kurzem Zögern. »Microsoft hat die Lösung bereits sehr stark verändert und überarbeitet.«
Trend zu ERP als Plattform
Als größtes Problem der traditionellen ERP-Systeme beschreibt Damgaard den Aufwand für die laufende Wartung und für Upgrades. Vor allem die Adaptionen bereiten hier Schwierigkeiten. Wenn ein ERP-System an den Bedarf des Unternehmens angepasst wurde, sind manchmal keine Upgrades mehr möglich oder die Adaptionen funktionieren nach dem Upgrade nicht mehr.
Daher sollten Business-Lösungen nach Meinung des dänischen ERP-Experten schlank bleiben und sich auf sinnvolle Grundfunktionen konzentrieren. Alle anderen Aufgaben löst man besser so, dass man eine schon bestehende Spezial-Software sucht und sie mit der ERP-Lösung verknüpft. Um beispielsweise Kassen mit dem ERP-System zu verbinden, sollte man nicht mehr ein Kassenmodul programmieren, so wie früher. Man sollte lieber eine gute Kassen-Software suchen und durch eine Schnittstelle mit dem ERP-System verknüpfen. »Den Trend zu ERP als Plattform«, nennt das Damgaard, »Die Entwicklung von ERP geht dahin, dass die Business-Lösung eine Plattform bildet, an der viele andere Lösungen andocken.«
Neues Baby
Bei seinem neuen Baby beherzigt Damgaard diese Prinzipien bereits. Die ERP-Lösung Uniconta läuft komplett in der Cloud, funktioniert als App auf PC, Tablet und Smartphone und kostet pro Anwender nicht mehr als ein Handy-Tarif, beginnend bei 14 Euro netto pro Monat. Man kann die Software schon ab dem ersten Tag verwenden, langwierige Implementierungen gehören der Vergangenheit an. Damit eignet sich die Software sehr gut für KMU und Startups.
Uniconta ist seit 2016 auf dem Markt und verfügt weltweit bereits über zwölf Niederlassungen, nach Nordeuropa folgten Deutschland, die Niederlande, Großbritannien und Singapur, jüngst kamen auch arabische und afrikanische Länder dazu. Uniconta Österreich nahm im Mai 2018 den Betrieb auf. Geschäftsführer ist Stefan Gurszky, selbst ebenfalls ein ERP-Pionier. Gurszky hatte schon zu den Zeiten von Axapta mit Damgaard zusammengearbeitet und folgte gerne der Einladung seines einstigen Weggefährten, gemeinsam wieder kräftig im Markt für Unternehmenslösungen umzurühren.