In der Serie »Innovatives Österreich« stellen wir herausragende Projekte in der Wirtschaft und Verwaltung mit IT-Bezug vor. Diesmal im Blickpunkt: Best-Practices von Gemeinden und Ministerien sowie Top-Leistungen von auf E-Government spezialisierten Dienstleistern.
Stadt Mödling und Prisma solutions: Digitales Archiv für Verordnungen
Im Archiv des Verkehrsreferats der Stadt Mödling stapeln sich die Akten – jedem Verkehrszeichen und jeder Bodenmarkierung liegen Verwaltungsverfahren zugrunde, deren Dokumentation mittlerweile 170 Aktenordner umfasst. Für die SachberarbeiterInnen ist das Durchwühlen der tausenden Dokumente allerdings Geschichte. Im Zuge des jüngsten Modernisierungsschrittes – einer von vielen in der Stadtverwaltung – wurden die Akten digitalisiert und mit bestehenden IT-Systemen verknüpft. Das Ergebnis: Informationen zu Verkehrszeichen, Bodenmarkierungen und Verfahrensunterlagen sind logisch und kontextbasiert abrufbar, inklusive Verortung auf digitalem Kartenmaterial. Diese massive Verbesserung des täglichen Bürobetriebs und der Verkehrsplanung hat das innovationsfreudige Team der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Mödlinger EDV-Dienstleister Prisma solutions umgesetzt.
www.moedling.at
Foto: Beschleunigen die Geschäftsprozesse im Mödlinger Verkehrsreferat: Nik Widmann und Torsten Schönberg von PRISMA solutions mit Vizebürgermeister Gerhard Wannenmacher und Baudirektor Werner Deringer.
Magistrat der Stadt Wien: BürgerInnenservice am Handy
Mit Sag’s Wien und dem neugegründeten Stadtservice etabliert die Stadt Wien moderne Strukturen für ein zentrales, bürgerInnennahes und digitales Omnikanal-Management. Innerhalb von 15 bis 30 Sekunden können BürgerInnen Anliegen, Wünsche und Beschwerden per App an die Stadtverwaltung einfach und intuitiv senden. Sie erhalten laufend Statusinformationen zu ihrem Anliegen. Das Stadtservice sorgt für die Weiterleitung an die Fachdienststellen zur Bearbeitung. Durch ein zentrales Monitoring wird auch die Einhaltung der Bearbeitungszeiten sichergestellt. Mit dem Projekt wird Wien mobiler, persönlicher, vernetzter – und im Dialog mit den Bürger -Innen wird die Verwaltung besser gemacht. Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Stadt.
www.wien.gv.at/sagswien
gemdat NÖ: Kommunale Bewertung
Bis dato wird in Gemeinden ein kamerales Rechnungswesensystem verwendet. Einer Verordnung zufolge müssen Kommunen abhängig von der Gemeindegröße spätestens mit 1. Jänner 2020 auf ein Drei-Komponenten-Rechnungswesen umstellen. Für die künftige Vermögensrechnung sind die österreichischen Gemeinden gefordert, in einem relativ kurzen Zeitfenster das kommunale Vermögen zur Gänze zu erheben und zu bewerten. Mit der Lösung k5-EB, welche von der gemdat NÖ entwickelt wurde, ist es möglich, diese komplexe Aufgabe unter Nutzung vorliegender Daten und mit Einsatz automatisierter Bewertungsmethoden effizient durchzuführen. Bereits 1.072 Gemeinden österreichweit haben sich zum Einsatz von k5-EB entschieden, schon 735 Gemeinden arbeiten produktiv damit.
www.gemdatnoe.at
Foto: Team »Vermögensbewertung«: Projektleiter Leopold Kitir und Patrick Wolnicki (Support). Stehend: Lukas Forstner, Stefan Leeb, Paul Conzelmann, Thomas Bolen.
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und Bundesrechenzentrum: Unternehmensgründung leicht gemacht
Über 40.000 ÖsterreicherInnen wagen jährlich den Schritt zum eigenen Unternehmen. Das Unternehmensserviceportal hat es sich zur Aufgabe gemacht, GründerInnen bereits in dieser Phase bestmöglich zu unterstützen. Mit dem Portal »eGründung« sind alle Behördenwege zur Gründung erstmals zentral elektronisch verfügbar. Meldungen können unter Nutzung der Handysignatur an einer Stelle ausgefüllt und abgeschickt werden. Konkret sind das die Gewerbeanmeldung, die Finanzamtsmeldung, die Versicherungsmeldung bei der SVA sowie die Erklärung nach dem Neugründungsförderungsgesetz. Alle Meldungen werden medienbruchfrei den jeweiligen Verfahren der Behörden übergeben, was auch die Bearbeitung bei den Behörden schneller, einfacher und kostengünstiger macht.
www.usp.gv.at
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz und Bundesrechenzentrum: Unterstützung bei Routineaufgaben
Für Menschen mit Behinderung ist bei der Unterstützung durch Sozialleistungen und der beruflichen und gesellschaftlichen Integration die erste Anlaufstelle das Sozialministeriumservice. Gemeinsam mit dem Bundesrechenzentrum wurde im Vorjahr ein Projekt zur Verbesserung der Geschäftsprozesse und IT-Systeme der gesamten Organisation abgeschlossen. Dem erfolgreichen Projekt wurde ein Name gegeben: Programm für fachspezifische IT-Lösungen, kurz »Pro-Fit«. Die enge Einbindung der SachbearbeiterInnen während der Systementwicklung und Umsetzung resultierte in Lösungen, die optimal auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Erhöht wurden sowohl die Benutzerfreundlichkeit für die BearbeiterInnen als auch die Servicequalität für die AntragstellerInnen. Durch die automatisierte Übernahme von Routinetätigkeiten wird das Fachpersonal entlastet, das sich dadurch jenen direkt widmen kann, die serviciert werden: den Menschen.
www.sozialministeriumservice.at
Foto: Die MitarbeiterInnen des Sozialministeriumservice und des BRZ beim gemeinsamen Abschluss von Pro-FIT – eines der größten Modernisierungsprojekte der Verwaltung in Sozialbereichen.
Die Serie »Innovatives Österreich« ist ein Projekt des IT-Wirtschaftspreises eAward.