Der Backup- und Replizierungs-Experte Veeam hat zu einer Tour durch Österreich geladen. Vorgestellt wurde die »Veeam Availability Suite« in der neuesten Version.
Der Marktstart ist für das Frühjahr 2018 angekündigt, Einblicke in die Neuerungen der Datenmanagement-Plattform »Veeam Availability Suite« konnten IT-Interessierte aber bereits Mitte Oktober bei Veranstaltungen des Herstellers in Wien, Linz und Graz bekommen.Unternehmen aller Größen und aller Branchen sind heute bei ihren Geschäftsprozessen derart auf die IT angewiesen, dass Ausfälle augenblicklich Stillstand bedeuten würden – Stillstand in der Produktion, im Vertrieb, im Kundendienst und in der Kommunikation. Fällt die IT auch nur für wenige Minuten aus, drohen Kosten und gar Umsatzverluste.
Veeam positioniert seine Daten-Backup- und Disaster-Recovery-Palette als Hebel für das »Always-On Enterprise«. »Wenn Konsumenten heute etwas online kaufen wollen, dann wollen sie das in der Sekunde tun. Fällt ein Service aus, wechseln die Kunden sofort zur einer anderen Plattform«, beschreibt Geschäftsführer Mario Zimmermann die extrem gestiegenen Erwartungen an IT-Systeme.
Die Relevanz des Themas Verfügbarkeit der IT resultiert in einer regelrechten Erfolgswelle, auf der aktuell die Österreichmannschaft von Veeam schwimmt. »Die IT hat alles verändert. Jedes Unternehmen heute ist ein Software-Unternehmen«, beobachtet Zimmermann. Er war vor fünf Jahren Veeams erster Mitarbeiter hierzulande und hat heute ein Team von neun Kollegen. Weitere neun werden aus der Europa-Organisation im Innendienst zugeschaltet. Die Wachstumszahlen sind weit über dem Branchendurchschnitt, man spricht Kunden in tatsächlich allen Unternehmensgrößen an – auch mit Cloud-Lösungen, um das Thema Backup auf hohem Niveau flexibel auch für jene zu gestalten, die kein eigenes Rechenzentrum (oder ein zweites) im Hinterhof haben.
Neuerungen beim Flaggschiff
Bei den Veranstaltungen stand also die »Availability Suite« in der neuesten Version 10 im Mittelpunkt. Hannes Kasparick, Senior Systemes Engineer bei Veeam, stellte die neuen Features vor. Zentral ist eine »Continuous Data Protection (CDP)«, mit der Daten weitgehend stufenlos im Minuten-, sogar im 15-Sekunden-Takt wiederhergestellt werden können. Möglich macht dies Technologie, die auf die üblichen Snapshots bei Backups verzichtet und vielmehr sämtliche I/Os abgreift. Eine »Instant Recovery« von Daten oder ganzen virtuellen Maschinen (VM) ist damit in noch kürzeren Intervallen »per Streaming aus dem Backup-File« möglich, erklärt Kasparick. Wie die Taktung der Sicherungen und auch der längerfristigen Speicherung (»Longtime Restore Point«) gestaltet ist, ist dann nur noch Einstellungssache. Geboten wird so zusätzliche Applikations- und Crash-Konsistenz. Letzteres bedeutet: Bei einem Systemausfall wird der Recovery-Regler einfach auf den letztgültigen Zeitpunkt geschoben. Ein Performance-Monitoring liefert den schnellen Überblick über die Historie des Gesundheitszustands des Systems und der Sicherungspunkte. Dies dringt nun sogar bis in die VMs hinein, wo auch einzelne Dienste und Prozesse überwacht werden.
Eine Funktionalität am Rande, rechtzeitig vor der kommenden Datenschutzgrundverordnung: Auf Knopfdruck wird ein Audit der Daten- und Applikationsinfrastruktur als PDF ausgeworfen – inkludiert ist jede Aktion einer Software, jeder Login, jede Datenlöschung. Die oft gefürchtete drohende manuelle Auswertung der aktiven Systeme entfällt. Persönliche Daten, die in den Backups gespeichert liegen, sind von der DSGVO ohnehin nicht betroffen, erinnert Kasparick die Teilnehmer.
3-2-1-0-Regel
Die goldene Regel für Datensicherung, die aufgrund von Ransomware-Vorfällen im Unternehmensbereich wieder in Erinnerung gerufen wird: Von wichtigen Daten und Systemen sollten mindestens drei Kopien auf zwei verschiedenen Medien erstellt werden. Eines davon sollte so ausgelagert werden, dass es auf herkömmlichem Weg nicht direkt erreicht (und damit nicht kompromittiert) werden kann.