Sonntag, Juni 30, 2024
Musicload startet, Musikdownload sperrt zu. Die Deutsche Telekom betritt einen Markt, der von Telekom Austria verlassen wird.

Der Musikdownload-Shop der Deutschen Telekom (DT), Musicload, zielt ab sofort auch auf österreichische und schweizerische Kundschaft. Mit der Zeit soll dazu das lokale Repertoire ausgeweitet werden. Eigene Websites sind seit Anfang Juli online. Mitte Juli sperrt die Telekom Austria (TA) hingegen ihren 2003 gestarteten Dienst "Aon Musikdownload". "Leider ist uns eine Fortführung dieses Services aufgrund geringer Nutzung nicht mehr möglich", informierte die TA Mitte Juni ihre Kunden.

Im Unterschied zur DT wird die TA voll auf Musikdateien mit Kopierschutz (DRM, Digital Restriction Management oder Digital Rights Management) gesetzt haben. Die Nachfrage danach bei den Kunden war offenbar gering.
"MP3 ist das Format, das der Kunde haben möchte", ist Musicload-Vizepräsident Joachim Franz überzeugt. Sein offenbar florierender Shop bietet derzeit rund drei Millionen Songs, davon 850.000 als kopierschutzfreie MP3-Dateien (256 kbit/s). Der Rest sind Windows Media Dateien mit DRM in 128 kbit/s-Qualität – noch. Denn bis Jahresende soll das gesamte Angebot als kopierschutzfreie MP3-Dateien verfügbar sein.

Hinzu kommen etwa 1.600 Musikvideos (WMV mit DRM, 2 MBit/s, 786x576 Pixel) und zirka 1.500 Hörbücher. Einzelne Musikdateien kosten 0,79 bis 1,99 Euro, komplette Alben 6,95 bis 14,95 Euro. Musikvideos sind ab 1,49 Euro, Hörbücher ab 4,99 Euro erhältlich. Als Zahlungsvarianten werden Visa, Mastercard und Firstgate akzeptiert. Musicload verspricht, die für das Funktionieren der DRM-Dateien erforderlichen Lizenzserver mindestens zwölf Monate ab Kaufdatum zu betreiben.

Franz glaubt, dass bald alle Label ihren Katalog ohne Kopierschutz zur Verfügung stellen werden. Gegenwärtig gibt es bei Musicload MP3-Dateien von diversen Independent Labeln, EMI Music (gesamter Katalog) sowie Universal Music (Jazz und Klassik). Die MP3-Dateien sind im Schnitt etwas teurer, dafür ist die Tonqualität besser und die Nutzung nicht durch DRM eingeschränkt. Daher verkaufen sich MP3-Titel besser, als DRM-geschützte Musik. "Wir glauben, dass wir, wenn wir MP3 flächendeckend im gesamten Katalog haben, schneller wachsen", so Franz, "Die Abschaffung des Digitalen Rechte Managements ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des digitalen Downloads hin zum Massenmarkt. Alle Major Labels kehren zumindest in Teilen bereits vom digitalen Kopierschutz ab."

Neben dem Download von Dateien bietet Musicload auch DRM-geschütztes Streaming (128 kbit/s) zum Pauschalpreis unter dem Namen "Musicload Nonstop" an. Unbegrenzter Zugriff auf den Großteil des Katalogs kostet 8,95 Euro für 30 Tage oder 25,95 Euro für 90 Tage. Hier dürfte DRM auf absehbare Zeit erhalten bleiben, die Nutzung ist nur mit bestimmten Microsoft-Programmen möglich.

In Deutschland ist Musicload seit Oktober 2003 auf dem Markt. Seither haben sich 3,4 Millionen Kunden registriert. Die gestützte Markenbekanntheit liegt den Angaben zufolge dort bei 79 Prozent. Umsatzzahlen verrät das Unternehmen nicht.

Link: www.musicload.at

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
15. März 2024
Moos auf dem Dach sieht zwar eine Weile ganz hübsch aus, aber zu viel kann dann doch auch die Funktion des Daches beeinträchtigen. Flechten, Algen, Vogelkot und andere Schmutzablagerungen hingegen seh...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Mario Buchinger
04. März 2024
Der Faktor Mensch wird noch von vielen Manager*innen unterschätzt und oft nur auf Kostenaspekte reduziert. Diese Einschätzung ist fatal und fällt betreffenden Unternehmen zunehmend auf die Füße. Warum...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...

Log in or Sign up