Der IT-Dienstleister Raiffeisen Informatik feiert 40 Jahre Outsourcing und expandiert nun nach Europa. "Wir wollen ein europäischer Player werden", betont die Geschäftsführung.
"40 Jahre in der IT ist ein Ereignis, das nicht so häufig vorkommt", feierte Raiffeisen Informatik Mitte März in der Wiener Hofburg ein bemerkenswertes Jubiläum. „Wir waren in unserer Geburtsstunde 1969 selbst ein Outsourcing-Projekt, lange bevor das Auslagern von IT überhaupt so genannt wurde“, berichtet Geschäftsführer Wilfried Pruschak. „Wir haben alle Services, die wir heute am Markt anbieten, selbst erprobt und am eigenen Leib erlebt.“Seit 2001 bietet der IT-Dienstleister seine Services auch Kunden außerhalb der Bankenwelt an. Im Geschäftsjahr 2009 will der Rechenzentrumsbetreiber erstmals über eine Milliarde Euro Umsatz einfahren. Möglich macht dies die kürzlich erfolgte internationale Expansion mit dem Kauf des Dienstleisters PC-WARE. Der Plan: Die neue Tochter wird eigenständig bleiben, um Softwareservices, IT-Consulting und den Betrieb von IT-Infrastruktur in nun insgesamt 26 Ländern anbieten zu können. "Wir wollen ein europäischer Player werden, sind aber keine Wachstumsfetischisten", setzt Co-Geschäftsführer Hartmut Müller auf die genaue Prüfung weiterer Akquisitionen.
Zurück zu ihrem ursprünglichen Geschäft verschlägt es Raiffeisen Informatik derzeit in der Ukraine. Für die Bankengruppe Raiffeisen International wird eine Konsolidierung von Rechenzentren in der Ukraine überprüft. Sollte der Deal für eine Betriebsübernahme unterzeichnet werden, erhoffen sich die Österreicher weitere Aufträge. Ist man bei einem solchen Auftraggeber automatisch in einer Pole Position? Müller wiegelt ab. Es sei oft in der eigenen Familie schwerer, sich erfolgreich zu verkaufen. Immerhin, nach der Wachstumsphase der Bankengruppe steht nun die große Konsolidierung des IT-Betriebs in den unterschiedlichen Ländern an. "Es wurde erkannt, dass eine solche Rechenzentrumsexpertise nur noch wenige leisten können", gibt sich der Manager selbstbewusst.
"Zuverlässige IT-Dienstleistungen gewinnen in allen Bereichen eines Unternehmens an Bedeutung. Um die Komplexität zu beherrschen, wenden sich Unternehmen dabei verstärkt an spezialisierte IT-Dienstleister", beobachtet Wilfried Pruschak. Wie omnipräsent IT-Lösungen bereits sein können zeige sich bei dem Kunden Uniqa: Hier betreibt Raiffeisen Informatik nicht nur die gesamte IT-Infrastruktur, sondern war auch bei der Besiedelung des Bürogebäudes technologischer Partner. Heute hängt im Uniqa Tower sogar die Haustechnik von der Lichtsteuerung bis zu Heizung massiv von Informationstechnologie ab. Das gesamte Büro wird über IT gesteuert.