Die gemeinnützigen Bauträger sind eine wesentliche Säule des heimischen Wohnbaus. Die Gemeinnützigen erbringen insgesamt ein Drittel der gesamten Neubauleistung, im Mehrgeschoßwohnbau steigt dieser Anteil auf über 50%. Alleine im letzten Jahr errichteten die Gemeinnützigen rund 15.200 neue Wohnungen. Für 2014 wird mit einem deutlichen Plus und rund 17.000 fertiggestellten Wohnungen gerechnet. Das entspricht einem Niveau, das seit 2007 nicht mehr erreicht wurde. Aber auch den Gemeinnützigen geht es nicht nur um Quantität, auch qualitativ haben sie einiges zu bieten, wie der folgende Überblick über aktuelle Vorzeigeprojekte der wichtigsten Bauträger zeigt.
BWSG: Passivwohnhausanlage 1220 Wien
In der Kaisermühlenstraße hat die BWSG eine der größten Passivwohnhausanlagen Österreichs mit einer Gesamtnutzfläche von rund 24.000 m² errichtet. In einer Bauzeit von rund 26 Monaten wurden 264 geförderte 2- bis 4-Zimmer-Mietwohnungen realisiert. Ein Riegelgebäude mit Geschäftszonen und Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoß erstreckt sich entlang der Kaisermühlenstraße. Die Wohnungen verteilen sich auf sechs Obergeschoße und ein Dachgeschoß. Über straßenseitige Laubengänge erreichen die neuen Mieterinnen und Mieter ihre neuen Domizile. Im Hofbereich befinden sich fünf Wohngebäude mit Erdgeschoß und vier Obergeschoßen. Hier erschließen drei Stiegenhäuser die geförderten Mietwohnungen. Alle Wohnungen verfügen über private Freiräume in Form von Loggien/Balkonen, Mietergärten sowie teilweise auch Dachterrassen in den Wohnzeilen und Terrassen im Dachgeschoß des Riegelgebäudes.
Architektur: Treberspurg & Partner Architekten ZT GmbH
Generalunternehmer: Porr Bau GmbH
Baubeginn: März 2012
Bauende: Juni 2014
Gesamtkosten: ca. 43 Mio. €
Wohneinheiten: 264
EGW: Slim City, Seestadt Aspern
In der Seestadt Aspern errichtet die EGW Heimstätte die so genannte „Slim City“ mit ca. 178 Wohneinheiten, einer Wohngemeinschaft „SOS-Kinderdorf“ und mehreren Geschäftsflächen. Die „Slim City“ besteht aus 13 turmartig schmalen, unterschiedlich hohen Häusern, welche eine eigene „Kleinstadt“ bilden. Dazwischen soll genügend Raum für ein Leben im Freien sein. Jeweils zwei bis drei Häuser werden durch außenliegende Laubengänge, eine Außentreppe und einen Lift gemeinsam erschlossen. Die Wohnungen haben zwischen 1 bis 5 Zimmer im Ausmaß zwischen 33 bis 105 m² und verfügen über Balkone u. Loggien.
Architektur: PPAG architects ztgmbh
Generalunternehmer: Porr Bau GmbH
Baubeginn: Juli 2013
Bauende: Frühjahr 2015
Gesamtkosten: ca. 23 Mio.€
Wohneinheiten: 178
Eisenhof, GÖG & BWSG: Gerasdorfer Straße
Mitte August wurden in der Gerasdorferstraße 139-147 insgesamt 242 geförderte Mietwohnungen der Bauträger BWSG, GÖD und Eisenhof übergeben. Die architektonischen, baulichen Aspekte, wurden unter den Aspekten Soziale Nachhaltigkeit,Wohnsicherheit, Familienwohnen, Nachbarschaft und Wohnservice entwickelt und bilden gemeinsam mit der konsequenten Freiraumplanung ein schlüssiges Gesamtkonzept. Neun über Gartenniveau herausgehobene kleingliedrige Wohnhäuser sollen Sicherheit und Übersichtlichkeit vermitteln und zur Bildung von funktionierenden Nachbarschaften einladen.
Architektur: gerner und partner; pool Architektur; Patricia Zacek-Stadler
Generalunternehmer: Swietelsky Bau GmbH
Baubeginn: Mai 2012
Bauende: August 2014
Gesamtbaukosten: ca. 35 Mio. €
Wohneinheiten: 242
Familienwohnbau: Monte Laa
Gerade eben fertiggestellt und schon die neuen Bewohnerinnen und Bewohner übergeben, hat Familienwohnbau das Projekt „Monte Laa“ in der Laaer-Berg-Straße. Die Auswahl an verschiedenen Grundrissen reicht von Geschoßwohnungen bis zu Maisonette-Wohnungen mit ihrem typischen Hauscharakter. Die Wohnungsgrößen der 2- bis 4-Zimmerwohnungen reichen von ca. 65 m² bis 115 m² und verfügen über Freiflächen wie Loggia, Balkon oder Terrasse.
Architektur: AN-architects ZT-GmbH
Generalunternehmer: Porr Bau GmbH
Baubeginn: Dezember 2012
Bauende: August 2014
Gesamtkosten: ca. 23 Mio. €
Wohneinheiten: 131
Gesiba: Seestadt Aspern
Die von der Gesiba im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative errichtete Anlage in der Seestadt Aspern ist in vier Einzelgebäude gegliedert, die völlig unterscheidlich gestaltet sind. Die Gebäude werden als Niedrigenergiehäuser mit einem außenliegenden Sonnenschutz errichtet. Auf natürliche Belichtung von Erschließungszonen und Fahrradgaragen wird durch ein energiesparendes Beleuchtungskonzept besonderer Wert gelegt. Im Erdgeschoß-Freibereich wird ein ca. 180 m² großes Schwimmbad errichtet. In der sogenannten "grünen Mitte" mit Wiesen, Bäumen und Sträuchern werden vielfältige Spielangebote untergebracht. Bei den Wohnungsgrundrissen wurde besonders auf die Bedürfnisse junger Familien geachtet und spezielle Wohnformen mit nutzungsflexiblen Räume geplant, in denen Trends wie z.B. Homeworking, etc. verwirklicht werden können.
Architektur: Albert Wimmer ZT GmbH
Generalunternehmer: Rudolf Gerstl KG
Baubeginn: September 2013
Bauende: Mai 2015
Gesamtkosten: ca. 24Mio. €
Wohneinheiten: 175
Gewog: Inzersdorfer reloaded
Im 23. Wiener Gemeindebezirk wurde das Grundstück der ehemaligen Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke in einem kooperativen Planungsverfahren zu einem gemischt genutzten Areal entwickelt. Darauf errichtet die Gewog seit Anfang des Jahres eine Wohnbau, dessen Form einerseits eine Durchwegung und Öffnung zum Altbau und zum Inzersdorfer Pfarrplatz ermöglicht, aber auch einen fast geschlossenen Innenhof bildet, der den anliegenden Wohnungen als Erholungs- und Spielfläche dienen soll. Das öffentliche Grüngebiet des nördlich angrenzenden Drascheparkes wird bewusst in die Planung integriert. Zudem achtet die Gewog auf ein großzügiges Angebot an Grün- u. Freiflächen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Wohnqualität im gesamten Planungsgebiet geleistet. Ein Großteil der Wohnungen wird dabei über den sogenannten „Boulevard“ erschlossen: dieser dient nicht nur als reine Erschließungsfläche sondern vielmehr um eine multifunktionale Fläche, die Kommunikation, Spiel und Partizipation ermöglichen soll. Große Verglasungen nach außen machen dabei Beziehungen zur Stadtöffentlichkeit möglich, Verglasungen zu den Wohnungen – Baywindows mit Arbeitsplatz – bieten die Möglichkeit zur Interaktion. Eine fixe Möblierung und Bepflanzungen soll die Aufenthaltsqualität von Anfang an gewährleisten.
Architektur: Arch. DI Helmut Wimmer
Generalunternehmer: Strabag AG
Baubeginn: Februar 2014
Bauende: Frühjahr 2016
Gesamtkosten: ca. 16 Mio. €
Wohneinheiten: 96
Neue Heimat OÖ:Wohnprojekt Feldkirchen
Die Neue Heimat OÖ errichtete in Zentrumslage in Feldkirchen/Donau insgesamt 34 Mietwohnungen. Diese sind auf zwei Baukörper aufgeteilt und wurden auf zwei Etappen gebaut. Am 10. Juli wurden die Schlüssel für die 17 geförderten Mietwohnungen des 2. Bauabschnitts feierlich übergeben. Die 17 Mietwohnungen des zweiten Bauabschnitts verfügen über Wohnnutzflächen von ca. 57 m² bis ca. 99 m². Alle Wohneinheiten verfügen über eine Loggia und einen Stellplatz in der vorgelagerten Tiefgarage. Weitere Besucherparkplätze befinden sich im Freien. Die Erdgeschoßwohnungen bieten als zusätzlichen Freiraum einen kleinen Eigengarten. Ein optisches Highlight ist die Fassade mit abwechselnd angeordneten Holzoptik-Platten.
Architektur: Architektur Weismann+ ZT GmbH
Generalunternehmer: Priesner Bau GmbH
Baubeginn: Februar 2013
Bauende: Juli 2014
Gesamtbaukosten:ca. 2 Mio. €
Wohneinheiten: 17
ÖSW: Leopoldtower
Bis Sommer 2015 entsteht in der Leopoldau, an der Grenze zur Donaustadt, das neue Stadtviertel Citygate. Rund um das Shopping Center, das das Zentrum des neuen Grätzels bildet, werden insgesamt mehr als 1.100 Wohnungen errichtet. Mit an Bord des Großprojekts ist auch das österreichische Siedlungswerk, das mit dem Leopoldtower das weithin sichtbare Aushängeschild des neuen Stadtteils errichtet. Der Leopoldtower verspricht frei finanzierte Lösungen für jedes Wohnbedürfnis, von der Mietwohnung über großzügige Eigentumswohnungen, Kurzzeitapartments und Anlegerwohnungen bis hin zum exklusiven Penthouse. Ein Highlight der Anlage und Grünoase für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner wird das 12.500 m² Gartendeck auf dem Dach des Einkaufszentrums. Zusätzlich wird in dem Areal ein öffentlicher Park angelegt, der Spielplätze und Ruhezonen bieten wird.
Architektur: querkraft architekten ZT GmbH
Generalunternehmer: Voitl & Co Bau GmbH
Baubeginn: Juli 2013
Bauende: Sommer 2015
Gesamtkosten: ca. 41 Mio €
Wohneinheiten: 301
Schwarzatal: Wohnen mit alles!
Absolutes Neuland hat die Bauvereinugung Schwarzatal mit dem Projekt „Wohnen mit alles!“ im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof betreten. Der Bauträger entwickelte für eine Gruppe von Menschen, die in einer Hausgemeinschaft nach Kriterien der Nachhaltigkeit und als Gemeinschaft leben wollen, das Projekt “Wohnen mit uns!”. Die gesamte Wohnhausanlage wurde von der Planungsphase an von den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern mitentwickelt. Dabei wurde der Fokus auf großzügige Gemeinschaftseinrichtungen gelegt, darunte reine Sauna, ein großer Veranstaltungsraum, eine Bibliothek oder auch eine Gemeinschaftsküche. Mit dem “Salon am Park” wird sogar eine eigene kleine Greisslerei geführt, die sich direkt am Bednar-Park gelegene bereits zu einem beliebten Treffpunkt der Gegend gemausert hat. In direkter Nachbarschaft zum Wohngruppenprojekt errichtete Schwarzatal zudem ein zweites Haus von ähnlicher Größe: „Wohnen mit scharf!“ umfasst 51 supergeförderte Wohnungen, den Freiraum teilen sich die Bewohnerinnen und Bewohner beider Häuser.
Architektur: Eins zu Eins Architektur & Superblock ZT GmbH.
Generalunternehmer: Swietelsky Bau GmbH (Anfangs Universale)
Baubeginn: Dezember 2011
Bauende: Dezember 2013
Gesamtkosten: ca. 14 Mio. €
Wohneinheiten: 91
Tigewosi: Telfer Widum
In Telfs zeichnete die Tigewosi für die Generalsanierung des örtlichen Pfarrhauses verantwortlich und erhielt dafür das Baurecht, um ein Wohngebäude zu errichten. Unter den strengen Augen der Denkmalschützer wurden sämtliche Räume des über 250 Jahre alten Barockbaus saniert und mit modernen Sanitäranlagen und einem Lift erweitert. Im Bestandsgebäude befinden sich nach wie Büroräumlichkeiten der Pfarre, die Pfarrwohnung, ein Besprechungsraum und im Dachgeschoß der Pfarrsaal. Zusätzlich errichtete der Projektpartner Lebenshilfe sieben Wohneinheiten für betreutes Wohnen. Im Neubau entstanden 20 Mietwohnungen mit einer Nettonutzfläche von 1.157 m².
Architektur: Walch ZT Gmbh
Generalunternehmer: XXX
Baubeginn: Mai 2013
Bauende: August 2014
Gesamtkosten: ca. 2,5 Mio. €
Wohneinheiten: 20
Vogewosi: Dornbirn Schlossbräu
Eine moderne Wohnanlage in historischen Gemäuern hat die Vogewosi im März übergeben. Das altehrwürdige Schlossbräu im Dornbirner Oberdorf wurde in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt saniert und umgebaut. Entstanden sind 23 Wohnungen mit Gartenanteilen, Terrassen und einem eigenen Kinderhort. Außerdem hat die Vogewosi in dieser Anlage erstmals in Österreich eine „Wunder-Wohnmaschine“ im gemeinnützigen Wohnbau realisiert. Unter dem Titel elastic_LIVING bietet ein 50 Quadratmeter großes Appartement „elastische Räume“, die mit Kurbeln einfach verschoben werden können. Bei dem modularen Möbelsystem sind Küche und Bad an den Wänden jeweils fix installiert, alle anderen Wohnfunktionen wie Wohnen, Arbeiten, Schlafen können je nach Verwendung vergrößert oder verkleinert werden, so dass insgesamt eine Wohnfläche von über 150 Quadratmeter benutzbar ist.
Architektur: Michelon Architekt ZT GmbH
Generalunternehmer: I+R Wohnbau GmbH
Baubeginn: Oktober 2012
Bauende: März 2014
Gesamtkosten: ca. 4,5 Mio. €
Wohneinheiten: 23