Die vier Zukunftsvisionen der Studie »Das Bad 2034 – Mittelpunkt neuer Wohn- und Lebenswelten« sind nicht durch einen Blick in die Kristallkugel entstanden. Grundlage für die Erarbeitung waren die Online-Befragung einer repräsentativen Gruppe von 1.075 Personen sowie die Analyse aktueller Megatrends und gesellschaftlicher Entwicklungen. Experten haben die Umfrage-Ergebnisse interpretiert und die heutigen Strömungen konsequent weitergedacht.
Szenario 1: Das Multi-ID-Bad
Eine Badezimmereinrichtung, die den Ansprüchen aller im Haus lebenden Personen gerecht wird, wünschen sich schon jetzt weite Teile der Bevölkerung. Das Multi-ID-Bad erfüllt diesen Wunsch und geht noch einen Schritt weiter. Sobald ein Nutzer das Bad betritt, passen sich sämtliche Elemente seinen bevorzugten Einstellungen an. Das reicht von Raumtemperatur, Musik und farbiger Beleuchtung über die Höhe von Waschtisch und WC bis zu den bevorzugten Oberflächen wie Holz, Stein oder Fliesen, die realitätsnah auf Flächen projiziert werden. Damit nicht genug, kann man diese Einstellungen auch noch mitnehmen. So kann jeder seine individuellen Badeinstellungen auch in Hotels oder im Büro abrufen und sich auch außerhalb der eigenen vier Wände heimisch fühlen.
Szenario 2: Das Healthness-Bad
Das Healthness-Bad soll laut Zukunftsinstitut so etwas wie eine domestizierte Gesundheitszentrale sein. Dabei übernehmen verschiedene Elemente des Raumes Beobachterfunktionen. Sie speichern und prüfen Körper- sowie Vitaldaten und bereiten sie für den Nutzer auf. Das WC kontrolliert Urinwerte, die Zahnbürste sammelt Informationen aus dem Speichel und auch die Blutwerte lassen sich durch nicht-invasive Methoden leicht bestimmen. Zusätzlich ist der Nutzer online mit der nächsten Apotheke verbunden und kann sich im Live-Chat Rat bei Ärzten einholen.
Szenario 3: Das Zero-Emission Bad
Das Thema Energieeinsparung und -effizienz ist schon jetzt für viele wichtig. Dieses Bewusstsein wird sich bis zum Jahr 2034 weiter verstärken, so dass Bäder dank hoher Ressourceneffizienz über eine positive Ökobilanz verfügen. Sie funktionieren autonom mit einem energieneutralen Kreislauf und sind unabhängige Module für den Hausbau, die nicht mehr zwingend von der öffentlichen Wasser- und Energieversorgung abhängen. Das Zero-Emission-Bad nimmt die Last des schlechten Gewissens bei der Nutzung der Ressourcen von den Menschen. Es erlaubt mehrmaliges Duschen am Tag oder das Vollbad im Whirlpool, ohne dass die Umwelt dadurch belastet würde. Als eigenes kleines Kraftwerk dient das Bad der Wärmerückgewinnung und der Wasseraufbereitung.
Szenario 4: Das Selfness-Bad
71 Prozent der Befragten wünschen sich das Badezimmer als Raum zum Entspannen und Wohlfühlen. Diesem Wunsch soll das Selfness-Bad Rechnung tragen. Als privates Spa soll es zusätzliche Lebensenergie liefern und Körper und Seele in Einklang bringen. Mit Musik, Lichtstimmung, Düften aus ätherischen Ölen und einer projizierten Landschaftskulisse nimmt das Bad den Nutzer mit auf eine Erlebnisreise in eine andere Welt. Die virtuellen Realitäten sollen aber auch eine therapeutische Wirkung haben und so möglichen Burnouts entgegenwirken.