Der Verkauf des Zementwerks Mannersdorf geht in die heiße Phase. Eine nationale Lösung scheint nur über Umwege möglich.
Die Megafusion von Lafarge und Holcim und der daraus resultierende Verkauf von Österreichs größtem Zementwerk in Mannersdorf beschäftigt weiter die Branche. Aufgrund der von Lafarge/Holcim favorisierten Paketlösung dürften heimische Interessenten aber schlechte Karten im Bieterwettstreit haben. Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu hören ist, scheint es derzeit nicht unbedingt darum zu gehen, die beste Lösung zu finden, sondern die schnellste. In erster Linie sollen Probleme mit den Wettbewerbshütern der EU verhindert werden. Die gäbe es sicher nicht, würde ein internationaler Finanzinvestor als Käufer auftreten. Und tatsächlich soll ein Investor aktuell in der Pole Position um die europäischen Assets von Lafarge und Holcim stehen. Für das Zementwerk in Mannersdorf wäre das nur auf den ersten Blick eine unangenehme Entwicklung. Vielmehr würde damit eine nationale Lösung wieder in greifbare Nähe rücken. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Finanzinvestor mittelfristig im Zementgeschäft mitmischt, ist äußerst gering, eher wird er versuchen, die einzelnen Werke gewinnbringend zu veräußern. Und dann wären Interessenten wie Kirchdorfer oder Leube wieder mittendrin im Bieterrennen.